Planbare OPs werden verschoben Ab heute im Corona-Krisenmodus: Uniklinik Homburg schichtet Personal um

Homburg · Das Uniklinikum Homburg sieht sich gezwungen, seine Intensiv- und Covid-Stationen mit mehr Personal zu stärken. Für andere Patienten könnte die Umschichtung Einschränkungen bedeuten – ab heute.

Corona: Uniklinik Homburg ab jetzt im Krisenmodus – Personal umgeschichtet
Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die Corona-Lage am Uniklinikum Homburg (UKS) wird kritischer. Wie die Klinik am Freitagabend in einer Mitteilung bekannt gab, werden ab heute Personalumschichtungen am UKS durchgeführt, um die Intensiv- und die Covid-Stationen zu stärken. In einzelnen Bereichen des UKS könne es durch das anders eingesetzte Personal dadurch zu Einschränkungen kommen.

Patienten müssten beispielsweise mit Absagen und Terminverschiebungen von planbaren Eingriffen oder stationären Aufenthalten rechnen. Die aktuelle Corona-Situation bleibe dynamisch, so ein Sprecher, weshalb die unterstützenden Klinikbereiche turnusmäßig wechseln sollen. Akut- und Notfallversorgung seien immer gewährleistet.

Zunächst handele es sich bei den Umschichtungen um eine zweistellige Zahl an Personal und zwar um Ärzte, Pfleger und Hilfspersonal, wie das UKS der SZ am Freitag mitteilte. Die Klinik könne wie die gesamte Branche „nicht aus dem Vollen schöpfen“, sondern sei ohnehin an der Belastungsgrenze. Die Zahl der Unterstützer für die Covid- und Intensivbereiche aus den anderen Klinken könne sich mit der Dynamik der Entwicklung auch noch ändern. Derzeit arbeiten am Uni-Klinikum insgesamt rund 2000 Beschäftigte in der Pflege. 

Erst in der vergangenen Woche hatte das Gesundheitsministerium in einem internen Bericht Alarm geschlagen. In allen Bereichen der Krankenhäuser sei eine starke Aufwärtsbewegung zu beobachten. Sollten die Corona-Neuinfektionen auf dem jetzigen Niveau bleiben, sei „innerhalb der nächsten Wochen“ eine Überlastung der Krankenhäuser zu befürchten.

Nur 37 Betten waren am Freitagnachmittag im Saarland laut dem Divi-Intensivregister noch frei. Die Überlastung droht vor allem, da sich die Kliniken neben den Corona-Patienten weiterhin auch um Unfallopfer und andere Schwerstkranke kümmern müssen. Und das alles parallel zu einem schweren Personalmangel.

„Wir sind bereits jetzt in einer Situation, in der die Versorgung der Nicht-Covid-Patienten tatsächlich immer schwieriger wird“, sagte Philipp Lepper, Intensivmediziner und Oberarzt am UKS bereits Mitte dieser Woche. Schon diese Woche plane man die Verschiebung planbarer OPs am UKS. Selbst das könne allerdings nicht ausreichen: „Deswegen bereiten wir uns jetzt tatsächlich zum ersten Mal auf eine Triage vor.“

Update: Die zentrale Corona-Teststation der Uniklinik Homburg ist derzeit aufgrund der hohen Nachfrage komplett ausgelastet. Die Klinik bittet daher Besucherinnen und Besucher, einen Schnelltest bei einer anderen Teststation zu machen. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

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