Parteitag der Grünen im Saarland Uta Sullenberger ist neue Landeschefin der Saar-Grünen

Nachdem nach gut drei Stunden die Tagesordnung des Parteitags steht, trat die 51-Jährige für ihre Bewerbungsrede auf die Bühne. Es gab auch eine Überraschung.

Uta Sullenberger ist neue Landeschefin der Saar-Grünen
Foto: BeckerBredel

Uta Sullenberger (51), Grundschullehrerin aus St. Wendel, ist neue Landeschefin der Saar-Grünen. Sie erhielt 115 der 145 Delegiertenstimmen. 20 Delegierten stimmten gegen sie, sieben enthielten sich, drei Stimmen waren ungültig. „Vielen Dank für Euer Vertrauen“, sagte sie. „Mit so vielen Stimmen habe ich nicht gerechnet. Gemeinsam schaffen wir das.“

Ihre Bewerbungsrede begann sie zuvor mit den Worten: „Kurz habe ich überlegt, ob ich auf der Toilette bleiben soll. Aber eine Uta Sullenberger gibt nicht auf.“

Das gute Wahlergebnis bei der Bundestagswahl zeigte, dass sich was ändern müsse. Stichwort Klimaschutz. Auch wenn die vergangenen Monate für den Landesverband schwer gewesen seien, sie selbst habe große Unterstützung erfahren. „Selbst negative Erfahrungen“ hielten die Grünen nicht davon ab, weiter zu kämpfen. Was sie besonders ärgere: Dass andere Parteien die grüne Werten für sich beanspruchten, obwohl sie über Jahrzehnte den Klimaschutz nicht beachtet hätten. „Wir dürfen uns unsere Werte nicht klauen lassen.“

Die Gräben innerhalb ihrer Partei zu schließen, werde nicht einfach. „Ich bin aber extrem tolerant, höre zu und habe viel Verständnis. Über das Reden kann man vieles lösen.“ Sie will auf die Orts- und Kreisverbände zugehen. Denn das gemeinsame Ziel hieße „grüne Werte“. Rücke man nicht zusammen, werde die nächste Landtagswahl „wieder zu eine riesengroßen Misere“. Die vielen Menschen, die die Grünen wählen wollten, dürfe man nicht hängen lassen.

Sullenberger gehörte nach SZ-Informationen von Anfang an zu den Gegnern von Hubert Ulrich.

Als weitere Kandidatin wurde Anne Lahoda vorgeschlagen. Sie hat einen aktiven Posten beim Grünen Bündnis inne. Doch sie sorgte für eine Überraschung. „Ich kann nicht guten Gewissens kandidieren“, sagte sie, nachdem sie auf die Bühne getreten war. „Ich orientiere mich an unserer Bundespartei. Über das, was hier im Landesverband passiert, kann ich nur zurückzucken. Er ist nicht bereit, in die Zukunft zu starten. Deswegen stehe ich nicht zur Verfügung.“

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