Polizistenmorde vor dem Landgericht Kaiserslautern Kusel-Prozess wird fortgesetzt: Was hat Florian V. nach seiner Verhaftung gesagt?

Kaiserslautern · Heute wird der Prozess um die tödlichen Schüsse auf zwei Polizisten bei Kusel fortgesetzt. Ende Juli wurde unter anderem das Obduktionsergebnis vor Gericht besprochen, jetzt soll es heute vor allem um den Nebenangeklagten gehen.

Bilder aus dem Gericht - Saarländer wegen Mordes an zwei Polizisten angeklagt
21 Bilder

Saarländer wegen Mordes an zwei Polizisten angeklagt – Bilder aus dem Gerichtssaal

21 Bilder
Foto: dpa/Uwe Anspach

Der Mordprozess um tödliche Schüsse auf zwei Polizisten Ende Januar bei Kusel wird heute ab 12.30 Uhr fortgesetzt. Dann will das Landgericht Kaiserslautern etwa von einem Vernehmungsbeamten hören, was der Nebenangeklagte nach seiner Festnahme ausgesagt hatte. Der 33-Jährige schweigt in der laufenden Verhandlung, er hatte jedoch vor Prozessbeginn Angaben zur Tat gemacht. Der Mann ist unter anderem wegen versuchter Strafvereitelung angeklagt, weil er geholfen haben soll, Spuren zu verwischen.

Hauptangeklagter ist ein 39 Jahre alter Mann. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll er Ende Januar bei einer nächtlichen Fahrzeugkontrolle in der Pfalz eine Polizeianwärterin (24) und einen Polizeikommissar (29) mit Gewehrschüssen in den Kopf ermordet haben, um Jagdwilderei zu verdecken. Die Gewalttat sorgte bundesweit für Entsetzen.

Antrag auf Tatortbegehung am letzten Prozesstag abgelehnt

Am letzten Prozesstag im Juli hatte das Landgericht Kaiserslautern einen Antrag auf Tatortbegehung abgelehnt. Der Antrag war von der Verteidigung des Hauptangeklagten gestellt worden. Ein solcher Auswärtstermin zur Nachstellung der nächtlichen Gewalttat Ende Januar bei Ulmet sei nicht erforderlich, teilte Richter Raphael Mall mit.

Prozess nach tödlichen Schüssen auf Polizisten bei Kusel - Eine Chronik
24 Bilder

Tödliche Schüsse auf zwei Polizisten in Kusel: Eine Chronik

24 Bilder
Foto: dpa/Harald Tittel

Ein am zehnten Verhandlungstag von einem Rechtsmediziner vorgelegtes Obduktionsergebnis sprach erneut für eine große Brutalität der Tat. Demnach wies die junge Polizistin schwerste Kopfverletzungen von zwei Gewehrschüssen auf, wie der Sachverständige sagte. Bereits nach dem ersten Schuss sei das Bewusstsein der 24-Jährigen „erloschen oder stark eingeschränkt“ gewesen. Der zweite, „todesursächliche“ Schuss sei aus einer Entfernung von maximal einem Meter abgegeben worden. Einem Nebenangeklagten wirft die Anklagebehörde versuchte Strafvereitelung vor. Er soll zwar beim Spurenverwischen geholfen, aber nicht geschossen haben.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort