DRK-Biotopia mit Kindern auf dem Freudenbergerhof Ein echtes Erlebnis im Erdbeerfeld

Zweibrücken · Viele Kinder kommen selten bis nie in Kontakt mit der Natur. Das Zweibrücker Projekt DRK-Biotopia will das ändern. Gerade begegneten Kinder auf dem Freudenbergerhof zum ersten Mal in ihrem Leben Erdbeeren.

 Lehrerin Elke Theisohn (hinten) mit ihren Schülern von der Zweibrücker Pestalozzi-Grundschule: Dominika, Klaus, Amidee (halb verdeckt), Sedra, Majid, Zoey und Ian (v.l.).

Lehrerin Elke Theisohn (hinten) mit ihren Schülern von der Zweibrücker Pestalozzi-Grundschule: Dominika, Klaus, Amidee (halb verdeckt), Sedra, Majid, Zoey und Ian (v.l.).

Foto: DRK-Kreisverband Südwestpfalz

„Ja, es ist einiger Aufwand. Doch diese leuchtenden, glücklichen Kinderaugen sind ihn mehr als wert“, strahlt Dareen Sibai über die Begeisterungsfähigkeit der Kleinen. Die Idee der gebürtigen Syrerin, mit Grundschülern, Kita-Kindern und den Kindern der Zweibrücker Lernstuben im Erdbeer-Paradies auf dem Freudenbergerhof zusammen Erdbeeren zu pflücken, traf bei DRK-Biotopia-Kollegin Marlen Friedo ebenfalls auf volle Begeisterung.

Die beiden Natur- und Nachhaltigkeits-Förderinnen haben bislang neun Kleingruppen eingerichtet. Mit den ersten vier waren sie bereits unterwegs, fünf weitere Gruppen freuen sich noch darauf. Jedes Kind wurde mit Biotopia-Schürze und Strohhut gegen Sonnenhitze oder einen kleinen Schauer ausgestattet und los ging es: Zuerst an die Waage, um das Gewicht des kleinen Eimers festzuhalten und dann ab ins Erdbeerfeld. Was die beiden engagierten Frauen erschütterte: Es war nicht nur für Kinder aus dem arabischen Raum die erste Begegnung mit Erdbeeren, sondern auch für einige ihrer deutschen Kameraden.

Schnell lernten die Grundschüler, dass die Erdbeeren zum Pflücken weder weiß noch gelb sein dürfen, sondern rot, fest und unversehrt und gerne auch dick. Ein kleiner Wettkampf um die größte Erdbeere entbrannte, doch die Schleckermäulchen stellten fest: Manchmal sind es gerade die kleinen, in denen sich der volle Geschmack konzentriert. „Riecht mal, wie gut die duften“, lud Marlen Friedo ein.

„Wir haben den Kindern auch ganz viele Tiere im Feld gezeigt, Regenwürmer, Schnecken, Schmetterlinge“, beschrieb Dareen Sibai, und sie gelehrt, dass sie Lebewesen sind und respektiert werden möchten. Die pfiffigsten Kinder erkannten schnell: „Wenn man die grünen Blätter zur Seite macht, wachsen dort oft die schönsten Erdbeeren.“

Mit Feuereifer und unterstützt von den Begleitpersonen, wurden die 2,5-Liter-Eimer gefüllt. Fast 40 Kilogramm kamen so allein für die beiden Gruppen der Pestalozizi-Schule zusammen. Zum Glück unterstützt Hofherr Christian Guth die Biotopia-Aktion und gewährt dem DRK Sonderkonditionen dafür. Jedes Kind durfte einen 500-Gramm-Becher für die Familie mit nach Hause nehmen. Der Rest wurde in den Einrichtungen gemeinsam genossen und verarbeitet.

Einen ganzen Schultag lang begleitete das Biotopia-Team die Pestalozzi-Erstklässler. „Sie haben so eine engagierte Lehrerin“, berichtet Dareen Sibai über Elke Theisohn. Gemeinsam mit den Schülern wurden die Erdbeeren verarbeitet: Marmelade gekocht, Pfannkuchen gebacken, Joghurt oder Smoothie hergestellt. Marlen Friedo lobt: „Alle haben tatkräftig mitgeholfen. Wir haben ein buntes Erdbeer-Büfett aufgebaut und dann im Schulhof gepicknickt.“

Auch hier zeigte sich, dass einige Kinder dabei ihre ersten Erfahrungen damit sammelten, ein Butterbrot zu streichen. Stolz berichteten die Kinder jedoch immer wieder: „Die Erdbeeren habe ich gepflückt. Und den Joghurt gerührt.“ Nach dieser beglückenden Erfahrung plant das DRK-Biotopia-Team, mit den Kindern auch zur Kirsch- und Apfelernte auf den Freudenbergerhof zu gehen. Auch zur Erdbeerernte können sich Kindergärten und Grundschulen noch bewerben, „so lange wir Termine haben und noch Erdbeeren wachsen“.

Auf diese Weise lerne der Nachwuchs, woher unser Obst kommt und was man damit machen kann, eine Förderung von Naturnähe und Genusskultur aus der Region im „vom Garten zum Tisch-Modell“. Das dürfen demnächst die Kinder aus der Kita Kleine Welt am Fasanerieberg ausprobieren, wenn von den Kräutern, die sie im vergangenen Jahr am DRK-Quartierstreff gepflanzt haben, Kräutersalz hergestellt wird.

Doch auch die Teens erwartet in den Ferien ein attraktives Programm. „Wir wollen zusammen Seife machen und Peeling herstellen. Dann lernen sie gleich, was der Haut gut tut. Außerdem kochen wir Biomarmelade“, beschreibt Marlen Friedo.

 Begeistert haben Fenja und Maja Erbeeren gepfückt.

Begeistert haben Fenja und Maja Erbeeren gepfückt.

Foto: DRK-Kreisverband Südwestpfalz
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