Der Zweibrücker Foto-Künstler Uwe Kurz plant Ausstellung in der VHS Natur von ihrer schönsten Seite

Zweibrücken · Als Vorfreude auf seine bei der VHS geplante Ausstellung, präsentiert der Zweibrücker Foto-Künstler Uwe Kurz einige seiner Werke im Schaufenster von Frisör Rottmann am Alexanderplatz. Seine Fotomodelle sind Blumen, Bienen und Hummeln, die er auf unverkennbare Weise bildhaft verewigt.

  Blumen und Bienen sind zentrale Themen in den Werken des Zweibrücker Foto-Künstlers Uwe Kurz.

Blumen und Bienen sind zentrale Themen in den Werken des Zweibrücker Foto-Künstlers Uwe Kurz.

Foto: Cordula von Waldow

„Du guckst einfach anders!“ Diesen Satz hat Uwe Kurz schon oft gehört. Er spiegelt die Erkenntnis seiner Fans, die immer wieder über die Werke des Niederauerbacher Foto-Künstlers staunen. „Das kann nur der Shorty gemacht haben“, wissen seine Fans sofort, wenn sie eines seiner Blumen-, Bienen- oder Hummelbilder sehen. Die detailreiche Makrofotografie des 57-Jährigen hat mitunter eine erotisch anmutende Wirkung.

Mit seiner kleinen Kamera, die er zu seinem 50. Geburtstag geschenkt bekam, entdeckte der gelernte Koch eine weitere Berufung. Und mit jedem Foto das er macht, entdeckt er die Natur, ihre Geheimnisse und ihre Schönheit. Natürlich ist der Rosengarten sein Refugium. Acht- bis zehnmal pro Monat geht er dort auf Fotopirsch, mal mit Sonne, mal ohne. Oft vergleicht er mehrere Blüten einer Pflanze miteinander oder inszeniert ihren intimsten Herzbereich in unterschiedlichen Bildschnitten.

Uwe Kurz erklärt: „Was mich so fasziniert sind die Überraschungen, die ich mit jeder neuen Blüte erlebe. Blumen sind für mich Fotomodelle.“ In konzentrierten Foto-Shootings setzt er sie in Szene. Allein pro Rosengarten-Besuch entstehen so 250 bis 400 Fotos, aus denen der Ästhetiker dann die allerbesten herausfiltert. „Ich fotografiere, was gerade blüht“, erklärt er die Motivwahl. Wobei die Königin der Blumen nicht unbedingt zu seinen Favoriten zählt, sind doch ihre Blüten einfach aufgebaut und vermögen meist ebenso wenig zu faszinieren, wie eine Tulpe, die auch nur von außen wirkt.

Zu seinen Lieblingen gehören die Lilien, die jetzt kommen und ihm etwa drei Wochen lang die Chance auf einzigartige Bilder ihrer Intimitäten gewähren. So etwa der Tigerkopf in der Tigerlilie, der auch an einen Tanga erinnern kann. Oder die phallischen Stempel mit ihren Narben. In manchen Blüten erinnern die Staubfäden allerdings eher an gezuckerte Weingummibänder. „Gefüllte Gänseblümchen haben Tausende kleiner Röhrchen“, hat Uwe Kurz festgestellt und davon Bilder gemacht, auf denen sie dreidimensional und flauschig wirken.

Mit der Fotografie erwachte sein großes Interesse an der Natur. „Man muss sich bücken und genau hinschauen, sonst sieht man davon nichts“, lädt er mit seinen Bildern dazu ein, einmal einen „etwas anderen Blickwinkel“ einzunehmen. „Wenn ich fotografiere, sehe ich bereits das fertige Bild an der Wand hängen“, beschreibt der Fotokünstler.

Er will Freude bereiten und anderen Menschen die Schönheit der Natur näher bringen. Eine Blühwiese wie aktuell beim UBZ ist für den Foto-Künstler ein Eldorado. Von der Farbenpracht in ihrer Gesamtkomposition bis hin zu einzelnen Stars, die er bildhaft inszeniert.

Ursprünglich wartete er bei seinen Fotos „höflich und geduldig“, bis sich Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge wieder entfernt hatten. Bis er auch ihrer Faszination unterlag. „Anfangs haben sie mir meist die Kehrseite zugekehrt“, erinnert er sich. „Sei so nett, dreh dich rum und schau in die Kamera. Ich mache dich berühmt“, hatte er gelockt, oft erfolglos. Und dann eben das Hinterteil mit den gelb leuchtenden Pollen bildlich eingefangen.

Mittlerweile klappe die Kommunikation ganz gut, was die Fotos beweisen. Sie erzählen ganze Geschichten, wie alle seine Bilder. So hat es auch das Innere der Mohnblumen Uwe Kurz angetan, oder die filigranen Samenschirmchen der Pusteblume. Und die leuchtende Farbenpracht der Dahlien. Je nachdem, wie weit die Blüte noch geschlossen ist, lässt sich darin ein Drachenauge erkennen.

Mystisch muten seine Waldbilder an, auf denen man kleine Elfen im Sonnenlicht spielen sehen kann. Doch die in der VHS geplante Ausstellung „Florale Intimitäten“, wird sich vor allem auf Blumen und Bienen konzentrieren. Weil er nicht warten mag, bis die Corona-Vorschriften diese ermöglichen, bietet er als Vorfreude mit seinen heiteren Bildern bereits eine kleine Vorschau bei Frisör Rottmann am Alexanderplatz. Er verspricht: „Natürlich gibt es bei der Ausstellung Überraschungen!“ Schließlich fotografiere er ja weiter.

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