Täter auf Videoüberwachung zu sehen und hören Minigolfplatz wegen Vandalismus geschlossen

Zweibrücken · Jugendliche haben in der Nacht zu Samstag drei Stunden lang auf der runderneuerten Anlage gewütet und 5000 Euro Schaden angerichtet. Auf dem Videoüberwachungsfilm sind sie zu sehen und zu hören. Die Polizei vermutet auch einen Zusammenhang zu einer Körperverletzung ganz in der Nähe.

 Vandalen haben erneut am Zweibrücker Minigolfplatz gewütet, der erst vergangenen Sommer liebevoll neu hergerichtet worden war.

Vandalen haben erneut am Zweibrücker Minigolfplatz gewütet, der erst vergangenen Sommer liebevoll neu hergerichtet worden war.

Foto: Norbert Schwarz

Offensichtlich fünf Jugendliche haben in der Nacht zum Samstag sich als herzlose Vandalen entpuppt und die von Zweibrücker DRK-Aktiven für Klein und Groß neu angelegte Minigolf-Anlage mutwillig drei Stunden lang teilweise zerstört.

Zwischen 23.45 Uhr und 2.45 Uhr wurden 18 installierte Solar-Beleuchtungslampen abgetreten, einbetonierte Schreibhilfen zum Eintragen der Spielergebnisse wurde ausgerissen und weggeschleudert. Zudem entwendeten die Vandalen das Tretboot, es wurde von DRK-Helfern am Samstag bei der Fischtreppe ausfindig gemacht und beschädigt geborgen. Eine Schubkarre warfen die Vandalen in den Schwarzbach. Vermutlich ist ein Schaden von 5000 Euro entstanden, schätzt DRK-Geschäftsführer Hans Prager auf Merkur-Anfrage.

Ein Schadensbild, das jedem Zornesröte ins Gesicht treiben muss. beim Minigolfplatz nahe der Zweibrücker Schließ, der vergangenen August nach einer aufwendigen Generalsanierung neu eröffnet worden war: zerfetzte Beleuchtungslampen, herausgerissen Schreibhilfe-Ständer. Scherben zerborstener Bierkrüge. Zum Unmut über die Sinnlosigkeit der Taten der jungen Vandalen gesellt sich bei den DRK-Verantwortlichen Ohnmacht über deren zusätzlichen Schutz durch die Rechtslage: Die Videoaufnahmen dürfen aus datenschutzrechtlichen nicht veröffentlicht werden, sei man von der Polizei belehrt worden, so Prager. Die Videoanlage war zum Schutz der Einrichtung beim Einlasshäuschen des Minigolf-Platzes installiert worden. Auf den Filmaufnahmen sind die teilweise mit Kapuzenpullis vermummten Übeltäter zu beobachten.

So veröffentlichte der Minigolfplatz am Samstagvormittag auf Facebook lediglich Standbilder, auf einem ist auch das Gesicht eines Täters erkennbar. Optimistisch stimmt die Anlagen-Betreiber: „Vor drei Wochen hatten wir das gleiche Problem, da wurde allerdings einer der Täter erkannt und angezeigt. Er muss für den Schaden jetzt aufkommen. Vielleicht haben wir ja auch dieses Mal Glück und jemand erkennt die Idioten. Es ist so traurig, dass man in Zweibrücken nicht mal etwas schön machen kann und alle was davon haben. Schaut euch mal unsere Bude am Minigolfplatz an. Mittlerweile sowas von demoliert von den vielen Aufbruchversuchen und Vandalismus. Da verliert man wirklich die Lust! Es wird uns jetzt wieder viel Zeit und Geld kosten, um den Schaden zu reparieren.“

Die Polizei hat zu dem neuen Vandalismus-Fall Ermittlungen aufgenommen und ist dankbar darüber, dass das DRK als Betreiber des Minigolfplatzes sein gesamtes Videomaterial für die weiteren Ermittlungen zur Verfügung stellt. Laut Hans Prager sind auf den Aufzeichnungen nicht allein Bilder der Übeltäter gut erkennbar: Die installierte Anlage nimmt auch zugleich Gespräche auf. Das DRK selbst hat die Aufnahmen schon ausgewertet und geht aufgrund der unterschiedlichen hörbaren Namen davon aus, dass es insgesamt fünf Vandalen gewesen sind, die den Platz verwüsteten und Schaden anrichteten. Prager: „Man kann deutlich die Rufnamen ausmachen.“

Entwendet wurde auch das Tretboot. DRK-Helfer zogen es am Samstagvormittag bei der Fischaufstiegtreppe beschädigt aus dem Schwarzbach. Das Boot soll die kleine Tretboot-Flottille erweitern, welche das DRK in den kommenden Wochen starten will. Hans Prager geht davon aus, dass die drei neuen Boote bald geliefert werden – und schon jetzt hat der DRK-Chef Sorgen um die Bootssicherung nach den Erfahrungen aus jüngster Zeit. Vor drei Wochen gab es bereits eine Verwüstung, hatten sich an der mit viel Eigenleistung geschaffenen Freizeitanlage zu schaffen gemacht. Zudem verzeichnet Hans Prager seit der Neueröffnung bereits drei Einbruchversuche beim Einlasshäuschen. Die Aufhebelspuren sind am Verschlussbrett noch immer sichtbar.

Wegen der neuen Schäden konnte der Minigolfplatz am Wochenende nicht öffnen und muss wohl noch einige Tage geschlossen bleiben. Der Betreiber bat hierzu am Samstagmittag via Facebook um Verständnis: „Wir haben vor Ort soeben eine genaue Bestandsaufnahme gemacht und mussten leider feststellen, dass sogar einige Bahnen beschädigt wurden. Da die Verletzungsgefahr für unsere Besucher und vor allem Kinder zu groß ist, müssen wir uns leider dazu entschließen, unsere Freizeitanlage bis auf Weiteres zu schließen. Das ist für uns leider ein herber Rückschlag, da wir neben den Kosten für die Beschädigungen jetzt auch noch fehlende Einnahmen haben. Dennoch ist uns das Wohlergehen unserer Besucher wichtiger.“

Auf Facebook hat der Vandalismus eine Welle der Empörung ausgelöst. Das DRK-Ortsverein bekam in persönlichen Nachrichten auch Hilfe für die Wiederherstellung zugesprochen – eine Verbundenheit, die am Sonntag im Merkur-Gespräch auch Hans Prager nach dem ganze Ärger ein wenig glücklich stimmte.

Die Zweibrücker Polizei ermittelt derweil nicht nur wegen der Sachbeschädigungen – sondern auch wegen Körperverletzung, die Samstagfrüh gegen 0.15 Uhr vermutlich durch die gleichen Täter begangen worden sei. Die Polizei teilte am Sonntagnachmittag der Presse mit: „Ein 19-Jähriger und ein 21-Jähriger, die sich mit ihrer Begleitung auf dem Fußweg vom Valentins Biergarten in Richtung Kreisel an der Geschwister-Scholl-Allee befanden, wurden aus einer Gruppe Jugendlicher heraus körperlich angegriffen und verletzt. Als die beiden Geschädigten die Gruppe, die sich im Bereich des Minigolfplatzes an einer Parkbank aufhielt, passierte, wurden sie von drei Personen aus der Gruppe heraus mit Faustschlägen und Tritten attackiert. Es soll sich um eine Gruppe von ca. zwölf Jugendlichen gehandelt haben, die sich dann direkt in Richtung des Rosenweges entfernt hat. Die drei Täter sollen ca. 16-20 Jahre alt gewesen sein und südländisches Aussehen gehabt haben.“

 Die Videoüberwachtung zeigt mehrere Verdächtige bei ihrem Vandalismus, hier schleppt gerade jemand das Tretboot weg.

Die Videoüberwachtung zeigt mehrere Verdächtige bei ihrem Vandalismus, hier schleppt gerade jemand das Tretboot weg.

Foto: DRK/Minigolf Zweibrücken

Zeugen gesucht: Um sachdienliche Hinweise bittet die Polizeiinspektion Zweibrücken, Tel. (0 63 32) 97 60 oder E-Mail: pizweibruecken@polizei.rlp.de.

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