Nach nächtlichem Streit in Zweibrücker Maxstraße Messerstich-Opfer aus Uniklinik entlassen, sagt aber nicht aus

Zweibrücken · Der verletzte 24-Jährige wolle sich derzeit nicht ausführlich vernehmen lassen und hat einen Rechtsanwalt beauftragt, teilt die Staatsanwaltschaft mit.

 Die Hoffnung der Staatsanwaltschaft Zweibrücken (Bild), das Messerstich-Opfer ausführlich persönlich zu vernehmen, erfüllt sich zumindest vorerst nicht.

Die Hoffnung der Staatsanwaltschaft Zweibrücken (Bild), das Messerstich-Opfer ausführlich persönlich zu vernehmen, erfüllt sich zumindest vorerst nicht.

Foto: Mathias Schneck

Der nach einer nächtlichen Auseinandersetzung am 13. Juni in der Zweibrücker Maxstraße mit mehreren Messerstich-Wunden in die Uniklinik Homburg eingelieferte 24-Jährige befindet sich nicht mehr im Krankenhaus. Das teilt die Staatsanwaltschaft Zweibrücken mit.

„Zur Art und Schwere der Verletzungen kann ich noch keine Angaben machen, da das rechtsmedizinische Gutachten noch nicht vorliegt“, schreibt die Leitende Oberstaatsanwältin Iris Weingardt. Und informiert weiter: „Der Verletzte hat erklärt, derzeit für eine ausführliche polizeiliche Vernehmung nicht zur Verfügung zu stehen und hat einen Rechtsanwalt mandatiert.“

Der 24-Jährige hatte noch aus dem Krankenhaus heraus über seine Mutter Kontakt mit dem Merkur gesucht und geschildert, was aus seiner Sicht an dem frühen Sonntagmorgen passiert war (wir berichteten): Er sei aus einer Kneipe gegangen, weil es draußen Stress gebe. Dort sei eine Gruppe junger Männer gewesen, die ihn trotz Deeskalationsversuch beleidigt habe. Ein 19-Jähriger habe ihm dann in den Oberkörper gestochen. Um weitere Verletzungen zu verhindern, habe er seinen Angreifer geschlagen, der sei daraufhin gestürzt und habe ihm noch ins Bein gestochen.

Die Mutter hatte kurz nach dem Vorfall einen auf Facebook bislang fast 9600 Mal geteilten Aufruf (mit Fotos der verbundenen Wunden) gestartet, um Zeugen zu finden, um die Schuld des 19-Jährigen (gegen den die Staatsanwaltschaft keinen Haftgrund sieht) zu beweisen. Dieser Aufruf wird von Anderen allerdings auch zu teils offener rassistischer Hetze missbraucht – bei dem 19-jährigen handele es sich um einen Syrer, der Fall sei damit symptomatisch für das angebliche Versagen der deutschen Flüchtlingspolitik.

Für die Staatsanwaltschaft dagegen ist derzeit noch nicht einmal geklärt, von wem die körperliche Auseinandersetzung überhaupt ausging; auch wenn Ermittlungsstand ist, dass der 19-Jährige dem 24-Jährigen die Stiche zugefügt hat (wir berichteten). Neben dem 24-Jährigen, den die Staatsanwaltschaft eigentlich vernehmen wollte, sobald es sein Gesundheitszustand erlaubt, seien noch viele Zeugen zu vernehmen, hieß es in der vorherigen Pressemitteilung.

Nach Merkur-Informationen wurde auch der 19-Jährige wegen (allerdings leichteren als bei seinem Kontrahenten) Verletzungen behandelt.

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