Stadt appelliert: Anderswo Geimpfte dürfen nicht vergessen abzusagen! Jeder Fünfte schwänzt seinen Termin im Zweibrücker Impfzentrum

Zweibrücken · Oberbürgermeister Wosnitza und Impfkoordinator Freyler appellieren eindringlich an Angemeldete: Termine absagen, wenn man schon in einer Praxis geimpft wurde!

 So leer wie auf diesem Archivbild war es diese Woche wohl einige Male im Impfzentrum Zweibrücken. Denn innerhalb von nur vier Tagen erschienen 194 Angemeldete nicht zu ihrem Termin - ohne abzusagen, sodass die Termine nicht direkt an andere auf der Warteliste weitergegeben werden konnten.

So leer wie auf diesem Archivbild war es diese Woche wohl einige Male im Impfzentrum Zweibrücken. Denn innerhalb von nur vier Tagen erschienen 194 Angemeldete nicht zu ihrem Termin - ohne abzusagen, sodass die Termine nicht direkt an andere auf der Warteliste weitergegeben werden konnten.

Foto: Jan Althoff

„Im Zweibrücker Impfzentrum wird seit Beginn dieser Woche ein signifikanter Anstieg der sogenannten No-Show-Rate, insbesondere bei Erstimpfungen beobachtet“, teilte Stadtsprecher Jens John am Freitag mit. Der englische Fachbegriff bedeutet, dass für Impfungen angemeldete Personen nicht zu ihrem Impftermin erscheinen. „Bis Donnerstag konnten so 194 geplante Impftermine nicht ausgenutzt werden“, erklärt John.

Der Pressesprecher macht kein Hehl aus der Verärgerung der Stadtverwaltung hierüber: „Bezogen auf die geplanten Erstimpfungen handelt es sich an allen Tagen um eine absolut inakzeptable Ausfallquote größer 20 Prozent.“

Als Hauptursache konnten nach stichprobenartiger Recherche insbesondere bereits durchgeführte Impfungen durch die Hausärzteschaft ausgemacht werden.

Der Leiter des „Landesimpfzentrum Zweibrücken“ Matthias Freyler richtet deshalb einen eindringlichen Appell an die Bürgerinnen und Bürger: „Wir freuen uns über jede geimpfte Person und haben vollstes Verständnis, dass man sich auf verschiedenen Wegen angemeldet hat, um dem jeweils schnellstmöglichen Termin den Vorzug zu geben. Wir bitten jedoch alle inständig, sobald sie die erste Impfung erhalten haben, alle weiteren Termine zu Impfungen abzusagen!“

„Auch wenn es nicht zum Totalverlust der Impfstoffe selbst kommt, kostet jeder nicht wahrgenommene Termin Wartende vielleicht lebenswichtige und lebenswerte Zeit“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt weiter.

Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) merkt an: „Auch hier zeigt sich wieder ganz deutlich, dass Maßnahmen nur gut funktionieren können, wenn alle Zusammenhalten und sich an die Regeln halten. Im Vergleich zu den bereits erlebten Entbehrungen und Unannehmlichkeiten sollte die Absage eines Termins jedoch ein eher kleines Übel sein. Eine kurze Mail oder ein kurzes Telefonat erleichtert die Planung mit Impfdosen erheblich und hilft uns schneller die Warteliste für Impfungen abzuarbeiten.“

Weggeworfen werden müssen trotz der vielen Absagen aber zum Glück keine der (weltweit immer noch knappen) Impfdosen. Freyler erläutert: „Der Impfstoff ist hierbei selbstverständlich nicht verloren gegangen, da die Dosen im Impfzentrum nach tatsächlichem Bedarf vorbereitet werden. Der entstandene Ausfall wird in der kommenden Woche durch ein Mehr an zu vergebenden Erstterminen ausgeglichen.“

Termine kann man ohne großen Aufwand telefonisch bei der Landeshotline (0800) 57 58 100, online auf www.impftermin.rlp.de oder in Ausnahmefällen direkt im Impfzentrum (im Ex-City-Outlet am ZOB) absagen. Eine Übertragung von Terminen auf andere Personen sowie die Nutzung von Terminen im Impfzentrum als Zweitimpfung für bereits Erstgeimpfte ist nicht möglich.

Um noch eine weitere Möglichkeit der Abmeldung eines Impftermins zu schaffen, hat die Stadtverwaltung eine Mailadresse eingerichtet, um Termine direkt beim Impfzentrum abzusagen. Dies ist ab sofort möglich unter: impfabmeldung@zweibruecken.de.

Was man NICHT tun soll zum Stornieren: auf die Emails antworten, in denen der Termin zugestellt wurde. Denn es handelt sich um automatisch generierte Mails, eine Antwort darauf ist nicht lesbar und führt nicht zu einer Stornierung.

Impf-Zahlen: Bis Freitag gab es im für Zweibrücken und das pfälzische Umland zuständigen Impfzentrum insgesamt 34 545 Impfungen. Davon waren 18 647 Erstimpfungen und 11 438 Zweitimpfungen, plus 4460 Erst- und Zweitimpfungen durch mobile Teams. Hinzu kommen die durch Hausärzte durchgeführten Impfungen (diese Zahl ist der Stadt unbekannt).

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