Zukunftsregion Westpfalz über mögliche Groß-Ansiedlung in Zweibrücken Hoffnung auf dicken Fang lebt weiter

Zweibrücken · Die Ansiedlung von Tesla scheiterte zwar knapp: Doch seitdem sei Zweibrücken bei Investoren weltweit im Blickfeld, erklären die Zukunftsregion Westpfalz und das Rathaus. Die Hoffnung auf einen dicken Fisch existiert weiter.

 Auch nach der nur knapp gescheiterten Tesla-Ansiedlung (Screenshot aus der Bewerbungs-Präsentation) sieht der Verein "Zukunftsregion Westpfalz" gute Chancen, dass irgendwann ein anderer Groß-Investor beim Zweibrücker Flugplatz-Gelände anbeißt.

Auch nach der nur knapp gescheiterten Tesla-Ansiedlung (Screenshot aus der Bewerbungs-Präsentation) sieht der Verein "Zukunftsregion Westpfalz" gute Chancen, dass irgendwann ein anderer Groß-Investor beim Zweibrücker Flugplatz-Gelände anbeißt.

Foto: Zukunftsregion Westpfalz e. V./www.zukunftsregion-westpfalz.de

Freude und Leid liegen oft eng beieinander. So könnte es auch beim Thema Groß-Ansiedlung in Zweibrücken kommen. Diese Hoffnung schöpft Hans-Günther Clev, Geschäftsführer der Zukunftsregion Westpfalz. Im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur blickt Clev auf die Beinahe-Ansiedlung von Tesla zurück – und darauf, welches Potential seitdem für Zweibrücken und die Region besteht.

Clev, der aktuell anstrebt, der Weißen Kaserne in der Rosenstadt zu neuem Leben zu verhelfen, ist zwar noch ein wenig am Wundenlecken. War Zweibrücken doch bei Elon Musk, Chef des Elektroauto-Konzerns Tesla, bis zuletzt im Rennen um eine Groß-Ansiedlung. Letzten Endes entschied sich der US-Milliardär dann doch für eine riesige Fläche unweit von Berlin; Zweibrücken verblieb auf Platz zwei und musste miterleben, wie in der Hauptstadt ob des Ansiedlungserfolges die Champagnerkorken flogen.

Soviel zum Thema „Leid“. Aber wie gesagt: Die Freude ist oft nicht weit entfernt. „Seit unserer Bewerbungs-Offensive haben uns Investoren weltweit im Blickfeld“, freut sich Clev. Das Interesse an Zweibrücken sei bei weitem nicht abgekühlt. Das Bewerbungsvideo der Rosenstadt „We are ready!“ ist mittlerweile rund 6600 Mal auf YouTube angeklickt worden.

Clev sagt, man könne genau analysieren, woher die Klicks kämen. „Das Video wird weltweit aufgerufen, in den USA, Brasilien, in Europa“, nennt er Beispiele.

Natürlich seien auch Klicks darunter, die daher rührten, dass jemand, der bei Google nach Tesla sucht, zufällig auf das Video stößt; nicht jeder, der das Video anklicke, sei ein potentieller Investor. Aber das Interesse bei Investoren sei nach wie vor gegeben, sagt Clev und verweist darauf, dass im Rathaus der Rosenstadt regelmäßig Anfragen aus aller Herren Länder eingingen.

Der Geschäftsführer hat die Hoffnung auf einen dicken Fang nicht aufgegeben. Es sei sehr gut vorstellbar, dass doch noch ein Unternehmer aus dem Bereich Elektromobiltät oder Batteriewerke anbeiße.

„Wir sind hier in Zweibrücken an der Schnittstelle der beiden wichtigsten Automärkte in Europa – Deutschland und Frankreich“, hebt Clev das große Potential hervor. Die Infrastruktur sei ausgezeichnet. Lediglich zwei Aspekte seien schwierig: Das Flughafen-Areal ist endlich, die Topographie (Höhenlage) setze natürliche Grenzen, so habe man Tesla nur maximal 150 Hektar anbieten können.

Und: Das Areal sei nicht an die Bahn angeschlossen. Aber ansonsten seien die Rahmenbedingungen hervorragend.

Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) bestätigt auf Anfrage Clevs Aussage, dass nach wie vor regelmäßig Investoren aus ganz unterschiedlichen Ländern im Rathaus mit Anfragen kommen. Auch Wosnitza sieht die Rahmenbedingungen auf dem Flughafen-Areal als stark an. Auch, wenn der zur Verfügung stehende Platz für eine Groß-Ansiedlung stetig zurückgehe, da der Eigentümer Triwo die Fläche ja weiterentwickle.

Auch der Oberbürgermeister hofft weiter auf einen dicken Fang. Es muss ja nicht gleich ein Mega-Projekt wie Tesla sein, daran habe auch die Region Berlin-Brandenburg zu knabbern (etwa wegen gigantischer Waldrodungen).

Die fehlende Bahnanbindung zum Flughafen sieht er weniger problematisch. „Ich denke, Logistik funktioniert heute auch anders, wir bräuchten diese Anbindung nicht zwingend für eine Groß-Ansiedlung.“

Die Arbeit des Vereins Zukunftsregion Westpfalz lobt Zweibrückens Oberbürgermeister Marold Wosnitza in den höchsten Tönen. Die Schlagkraft habe sich nicht nur in Sachen Tesla-Bewerbung gezeigt. Auch bezüglich der Weiterentwicklung der Weißen Kaserne setze der Verein wichtige Akzente. Wosnitza verweist darauf, dass die Stadt deswegen ihr Engagement bei der Zukunftsregion Westpfalz deutlich aufstockt. Bislang habe die Stadt jedes Jahr nur den Mitgliedsbeitrag in Höhe von 750 Euro bezahlt. Ab 2022 zahle man 25 000 Euro ein. Das sei gut investiertes Geld, ist sich Wosnitza gewiss. Der Verein vertritt die Interessen der Städte Zweibrücken und Pirmasens sowie des Landkreises.

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