Aber Ärger über Klage-Drohung wegen Outlet-Ausbau Zweibrücken begrüßt Baumarkt-Vergrößerung in Homburg

Zweibrücken · Oberbürgermeister appelliert aber an Nachbarstadt, auf Klage gegen Outlet-Erweiterung zu verzichten: Ausbau von Geschäften in beiden Städten „nutzt allen“.

 Das Fashion Outlet Zweibrücken (Bild) möchte seine Verkaufsfläche um eine ähnliche Prozentzahl vergrößern wie der Globus-Baumarkt in Homburg. Doch die Stadtspitzen gehen sehr unterschiedlich mit den Vorhaben der jeweiligen Nachbarstadt um.

Das Fashion Outlet Zweibrücken (Bild) möchte seine Verkaufsfläche um eine ähnliche Prozentzahl vergrößern wie der Globus-Baumarkt in Homburg. Doch die Stadtspitzen gehen sehr unterschiedlich mit den Vorhaben der jeweiligen Nachbarstadt um.

Foto: Lutz Fröhlich

Das Unternehmen Globus plant, seinen Baumarkt in Homburg von 13 500 auf 18 600 Quadratmeter zu erweitern. Damit wüchse die Verkaufsfläche um 37,8 Prozent. Trotz des angespannten Verhältnisses mit Homburg macht tdie Nachbarstadt Zweibrücken aber keine Einwände gegen das Vorhaben geltend.

Im Gegenteil: „Ich freue mich, wenn Homburg erweitern kann und das genehmigt bekommt“, sagte der Zweibrücker Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) am Mittwochabend im städtischen Bauausschuss. Dort stand die Anhörung Zweibrückens für das Homburger Bebauungsplanverfahren zum Globus-Ausbau auf der Tagesordnung.

Allerdings schob Wosnitza hinterher: „Ich freue mich auch, wenn andere sich freuen, wenn in Zweibrücken etwas erweitert wird.“ Genau das jedoch ist in Homburg nicht der Fall – ganz im Gegenteil: Gegen die geplante Erweiterung der Verkaufsfläche des „Zweibrücken Fashion Outlet“ um 40,5 Prozent auf 29 500 Quadratmeter beschloss der Vergabeausschuss der Stadt Homburg bereits im April, einen Rechtsanwalt zu beauftragen und bis zu 50 000 Euro zu investieren. Und das derzeit amtierende Homburger Stadtoberhaupt, Bürgermeister Michael Forster (CDU), hat im November per Pressemitteilung eine Freude darüber ausgedrückt, dass die rheinland-pfälzische Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD Süd) dieses Jahr nicht mehr über das Zielabweichungsverfahren entscheiden wird, das für den Outlet-Ausbau erforderlich ist – und Forster wiederholte die Klage-Androhung.

Zweibrückens Oberbürgermeister Wosnitza erklärte im Bauausschuss, er sei auch deshalb für einen guten „interkommunalen Austausch“, weil „etliche Homburger in Zweibrücken arbeiten und umgekehrt“. Der Ausbau von Geschäften in beiden  Städten „nutzt deshalb allen“.

AfD-Fraktionschef Harald Benoit fragte, wie Homburg sich zu der geplanten Erweiterung des Globus-Baumarkts in Zweibrücken (Wilkstraße) um 10,2 Prozent auf 19 500 Quadratmeter geäußert habe. „Homburg hat sich nicht geäußert“, antwortete Wosnitza. „Ich gehe davon aus, dass wir uns positiv äußern.“ Eine Abstimmung gab es nicht, denn das Thema stand nur zur „Kenntnisnahme“ auf der Bauausschuss-Tagesordnung.

Der Globus-Baumarkt in Homburg befindet sich in der Straße „Am Forum“. Durch einen Umbau sowie den Anbau einer „Drive in“-Halle soll der Markt „an die aktuellen Kundenansprüche“ angepasst werden, heißt es in den Zweibrücker Bauausschuss-Sitzungsunterlagen. Der Anteil der „innenstadtrelevanten Randsortimente“ von derzeit 1500 Quadratmetern Verkaufsfläche solle nach den Homburger Plänen nicht erhöht werden. Laut der Homburger Auswirkungsanalyse habe die Baumarkt-Vergrößerung „keine negativen Auswirkungen auf die Stadt Zweibrücken, weil diese aufgrund ihres eigenen Baumarktes nicht im Einzugsgebiet der Erweiterung liegt“, heißt es in der von Wosnitza unterzeichneten Sitzungsvorlage.

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