Kinderschutzbund Weihnachtsgeschenke für Zweibrücker Kinder

Zweibrücken · Bedürftigkeit gibt es auch in Zweibrücken. Wie in jedem Jahr, hat der Kinderschutzbund bereits seinen Geschenkebaum aufgestellt. Hier können Spender Wünsche für Kinder bis zum 14. Lebensjahr pflücken und erfüllen.

 Carmen Waibel hängt einen weiteren Kinderwunsch an den Weihnachtsbaum beim Kinderschutzbund.

Carmen Waibel hängt einen weiteren Kinderwunsch an den Weihnachtsbaum beim Kinderschutzbund.

Foto: Cordula von Waldow

Alle Jahre wieder stellt der Kinderschutzbund Zweibrücken einen großen Weihnachtsbaum auf, an den bedürftige Kinder ihre Weihnachtswünsche hängen dürfen. Ein Wunsch für jedes Kind. Und wie jedes Jahr, sind auch die Vorsitzende vom Kinderschutzbund, Carmen Waibel, und ihr Team sehr berührt über die häufig bescheidenen Wünsche. Sie reichen von ganz praktischer Kleidung wie Socken, Mütze, Schlafanzug oder Winterschuhen über einen Ball, Spiele, Puzzles oder Malsachen bis hin zu den unverändert hoch im Kurs stehenden Legos, Playmobil oder Barbiepuppen nebst Zubehör.

Es kommen Einzelpersonen, Vereine sowie Unternehmen, die Wünsche abholen, um sie zu erfüllen. Der Richtwert liegt bei 15 Euro, doch viele greifen gerne tiefer in ihren Geldbeutel, ergänzen mit Naschwerk und liebevoller Verpackung. Etwas Gebrauchtes zu verschenken, hält Carmen Waibel im Sinne der Nachhaltigkeit grundsätzlich für eine gute Idee. Allerdings sollte achtsam dessen Zustand und Sauberkeit geprüft sein – vielleicht über die Frage: „Würde ich das so meinem (Enkel)Kind schenken wollen?“

Um rechtzeitig sortiert und verteilt zu sein, müssen die Geschenke bis spätestens 17. Dezember beim Kinderschutzbund in der Maxstraße abgeliefert werden. Unternehmen spenden häufig eine größere Geldsumme und der Kinderschutzbund kümmert sich darum, diese in Wunscherfüllung zu verwandeln.

In der Vergangenheit wurden alljährlich rund 400 Kinder vom Baby bis zu etwa 14 Jahren sowohl aus Deutschland als auch mit Migrationshintergrund beschenkt.

Auch der Kinderschutzbund hat bereits ein von Herzen kommendes Vorweihnachtsgeschenk erhalten: Die Kinder der Herzog-Wolfgang-Realschule plus, deren Frühstück der Kinderschutzbund finanziert, haben sich mit einem liebevoll gebastelten Adventskalender bedankt, in dem jeder aus dem Team reihum sein Türchen öffnen darf.

Traditionsgemäß arbeitet der Kinderschutzbund zudem mit einigen Kitas sowie den meisten der fünf städtischen Spiel- und Lernstuben zusammen. Dennoch rechnet Carmen Waibel mit mehr Kindern, denn die Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine kämen häufig mit einer großen Kinderschar. Acht, zehn oder sogar einmal zwölf Kinder seien keine Seltenheit. Dementsprechend hat die angegliederte Kinderhilfe Zweibrücken unter Leitung von Birgit Bessom auch die Nutznießer ihrer Essensausgabe begrenzen müssen. Dreimal pro Woche, am Montag, Mittwoch und Samstag, werden hier rund 230 Einzelpersonen und Familien mit weit über 400 Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt. „Wir fahren mittlerweile täglich bis nach Neunkirchen zum Globus, um dort Ware abzuholen“, skizziert Carmen Waibel, weshalb der Kinderschutzbund auch auf Geldspenden angewiesen ist für Sprit und Zusatzkäufe, um eine Grundausstattung für alle sicherzustellen.

Carmen Waibel sagt: „Was uns vor allem fehlt, sind freiwillige, ehrenamtliche Helfer, die fahren und bei der Ausgabe helfen.“ Diese dauere mittlerweile mehrere Stunden, bis alle versorgt seien. Mit mehr Helfern könnten auch mehr Bedürftige versorgt werden, denn täglich hagele es Anfragen und überzählige Lebensmittel sowie kooperative Unternehmen und Geschäfte gebe es ausreichend. Es mangle aktuell lediglich an helfenden Händen.

Zum Glück ist das Team, das sich um das angegliederte Geschäft mit ausgesonderter Kleidung, Schuhen, Hausrat und Dekoration, Schreib- und Spielsachen kümmert, mit langjährigen Helferinnen gut aufgestellt. Auch der Zulauf aus Haushaltsauflösungen oder „Entrümpelungen“ in den eigenen Schränken sei zufriedenstellend. Carmen Waibel weiß: „Viele Menschen trennen sich leichter von Dingen, die sie nicht mehr benötigen, wenn diese in gute Hände kommen und anderen Menschen noch nützen und Freude bereiten können.“

Aktuell mutiert nicht nur die Küche beim Kinderschutzbund zur Himmelsbäckerei. Mit vereinten Kräften werden Weihnachtsplätzchen gebacken. In einer großen Aktion dürfen diese, wie in jedem Jahr, bei Globus in Einöd verkauft werden. In diesem Jahr am vierten Adventsamstag, 17. Dezember. Für 2023 hat der Kinderschutzbund bereits neue Ideen. Eine davon ist eine engere Kooperation mit dem Seelenhof und Doris Kreitner.

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