Selbsthilfegruppe Schlaganfall Zweibrücken informiert Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Zweibrücken · Jedes Jahr präsentiert sich die Selbsthilfegruppe Schlaganfall Zweibrücken und Umgebung im Eingangsbereich des Baumarktes; um zu sensibilisieren und aufzuklären. Denn heute weiß man: Viele Schlaganfälle können durch die richtige Vorsorge verhindert werden.

 Infostand der Selbsthilfegruppe Schlaganfall Zweibrücken und Umgebung im Baumarkt.

Infostand der Selbsthilfegruppe Schlaganfall Zweibrücken und Umgebung im Baumarkt.

Foto: Elisabeth Heil

Selbsthilfegruppen vermitteln neue Lebensfreude und liefern wichtige Informationen, therapeutische Angebote und Kontakte zu weiteren Anlaufstellen. Das gilt im Besonderen für die Selbsthilfegruppe Schlaganfall Zweibrücken und Umgebung. „Wir sind für Betroffene und ihre Familien da und helfen dabei, zurück ins Leben zu finden und wieder Freude daran zu haben“, erzählt der Vorsitzende Peter Jakobi. „Doch natürlich ist es auch unsere Aufgabe, präventiv tätig zu sein. Wie hier an unserem Infostand im Zweibrücker Baumarkt“, fügt er hinzu. „Das machen wir schon seit vielen Jahren und die Resonanz ist immer sehr gut, auch wenn wir die Leute hin und wieder etwas anstoßen müssen“, gesteht er. Das Zweibrücker Nardini-Klinikum, in dessen Räumlichkeiten die monatlichen Treffs der Selbsthilfegruppe stattfinden, unterstützt den Verein bei seinen Infoständen mit Personal. „Heute sind wieder drei Krankenschwesterschülerinnen dabei, die auf Wunsch Blutdruck und Blutzucker messen – kostenlos, unbürokratisch und ganz anonym“, versichert der Vorsitzende. Beide Werte geben Aufschluss über ein mögliches Schlaganfallrisiko. Deshalb sei es wichtig, Blutdruck und Blutzucker regelmäßig zu kontrollieren, empfiehlt er. „Die meisten glauben aber, sie bräuchten das nicht. Das merken wir auch hier am Stand“, erzählt Jakobi weiter und erinnert an einen jungen Mann, der sich vor Jahren an ihrem Infostand den Blutzucker hat messen lassen. „Er war gerade mal 16 Jahre alt, äußerlich in einer durchaus guten Verfassung, doch sein Zuckerwert mit 520 erschreckend hoch. Wir haben drei Mal gemessen, weil wir es selbst nicht glauben konnten. Der junge Mann ist noch am selben Tag ins Neunkircher Krankenhaus, wo man ihn direkt behandelte. Er sagte noch, er habe eigentlich gar nichts bemerkt, er würde nur immer viel trinken. Sein Vater hat sich später noch bei uns bedankt.“

Deshalb appelliert er, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen. „Vertrauen in seinen Körper ist gut, Kontrolle aber immer besser“, weiß Peter Jakobi, der wie alle anderen Mitgliederinnen und Mitglieder der Selbsthilfegruppe selbst schlaganfallbetroffen ist. „Wir sind aktuell 35 und helfen den betroffenen Patienten in vielerlei Hinsicht, zurück ins Leben zu finden. Schließlich ist es nach der Reha noch nicht getan. Man muss am Ball bleiben. Dabei können wir unterstützen“, sagt er. Wichtig sei auch, die Familien mit ins Boot zu nehmen. „Sie müssen ihre Angehörigen dabei unterstützen, wieder selbstständig zu werden. Sie dürfen ihnen nicht alles abnehmen.“

Wer fragen zum Thema hat, mit Betroffenen in Kontakt treten oder sich gerne selbst engagieren möchte, ist eingeladen, bei den monatlichen Treffen der Selbsthilfegruppe Schlaganfall Zweibrücken und Umgebung vorbeizuschauen. Immer am ersten Mittwoch des Monats, 18 Uhr, im Barbara-Haus (Schwesternschule) des Zweibrücker Nardini-Klinikums. Regelmäßig sind auch Referenten eingeladen wie Ärzte, Therapeuten, Apotheker und andere Experten.

Weitere Infos gibt’s beim Vorsitzenden Peter Jakobi, Tel. (0 63 32) 54 18,
E-Mai: p-jakobi@t-online.de

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