Landespolitik Für 107 000 Mädchen und Jungen beginnt Schule

Mainz/Zweibrücken · Am Wochenende gibt es nur wenige Neuinfektionen mit dem Corona-Virus in Rheinland-Pfalz. Die Kliniken kehren vorsichtig zum Normalbetrieb zurück.

 Der Ernst des Lebens beginnt an diesem Montag bedingt durch Corona mit einiger Verspätung für zahlreiche Schüler im Land. Symbolfoto: dpa

Der Ernst des Lebens beginnt an diesem Montag bedingt durch Corona mit einiger Verspätung für zahlreiche Schüler im Land. Symbolfoto: dpa

Foto: dpa/Robert Michael

(dpa) Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Rheinland-Pfalz ist am Wochenende erneut nur leicht gestiegen. Nach mehr als zwei Monaten Corona-Zwangspause kehren am Montag bis zu 107 000 weitere Kinder und Jugendliche an ihre Schulen zurück – zumindest zeitweilig und mit Auflagen. Damit lernen dann mehr als die Hälfte aller Schüler im Land abwechselnd im Heimunterricht und in den Klassen. Fitnessstudios, Freibäder und Tanzschulen warten auf die 8. Corona-Verordnung des Landes, die voraussichtlich am späten Montag veröffentlicht wird. Sie regelt die Einzelheiten für die Wiederaufnahme des Betriebs am kommenden Mittwoch.

Infektionszahlen: Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz ist von Samstag auf Sonntag um 6 oder knapp 0,1 Prozent auf 6592 gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium in Mainz mitteilte, starben seit Beginn der Pandemie Ende Februar 228 Menschen (Stand 10.00 Uhr). Das ist ein Todesfall mehr als am Samstag. Die meisten Corona-Toten gab es mit 26 in der Stadt Mainz, gefolgt vom benachbarten Kreis Mainz-Bingen (25) und dem Westerwaldkreis (21).

Kliniken: Nach Wochen des Ausnahmebetriebs normalisiert sich die Lage in Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz allmählich wieder – vor allem angesichts sinkender Infektionszahlen. Entsprechend sind deutlich weniger Betten in den Stationen für Covid-19-Patienten belegt, teils werden Besuchsverbote gelockert. Verschobene Operationen werden nachgeholt. Dennoch sei noch keine völlige Normalität eingekehrt, hieß es. „Wir planen längerfristig einen Klinikalltag mit Covid-19“, sagte die Sprecherin des Klinikums Ludwigshafen. Es sei nicht davon auszugehen, dass die Krankheit in einigen Wochen keine Rolle mehr spiele.

Ausbildung: Die Pandemie wird nach Einschätzung der Handwerkskammern nicht zu einem Einbruch bei Ausbildungsplätzen führen. Zwar habe es zu Beginn der Krise zunächst eine Delle bei der Zahl eingehender Ausbildungsverträge gegeben, sagte der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkerkammern in Rheinland-Pfalz, Kurt Krautscheid, der auch Präsident der Handwerkskammer Koblenz ist. Aber diese werde nun schrittweise wieder behoben. Eine Telefonaktion habe ergeben, dass allein die Betriebe der Koblenzer Handwerkskammer für dieses Jahr noch mehr als 800 Lehrstellen, 410 Einstiegsqualifizierungen und 850 Praktikumsplätze bereitstellten.

Proteste: Bei Demonstrationen in Rheinland-Pfalz haben am Samstag mehrere Dutzend Menschen gegen die Corona-Beschränkungen protestiert. Laut Polizei verlief alles friedlich.

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