Papstbesuch sorgt nicht für Euphorie

Zweibrücken. Am Freitag kommt der Papst. Aber interessiert das eigentlich noch irgendwen? Was ist aus "Wir-sind-Papst" geworden? Wenn selbst zahlreiche Bundestagsabgeordnete den Bundestag auf Grund seines Besuches meiden, dann stellt sich die Frage, was die Zweibrücker von seinem Besuch halten. Der Pfälzische Merkur hat nachgefragt

 Der Papst kommt nach Deutschland. Foto: Claudio Peri/dpa

Der Papst kommt nach Deutschland. Foto: Claudio Peri/dpa

Zweibrücken. Am Freitag kommt der Papst. Aber interessiert das eigentlich noch irgendwen? Was ist aus "Wir-sind-Papst" geworden? Wenn selbst zahlreiche Bundestagsabgeordnete den Bundestag auf Grund seines Besuches meiden, dann stellt sich die Frage, was die Zweibrücker von seinem Besuch halten. Der Pfälzische Merkur hat nachgefragt.So zum Beispiel bei Antonia Galati, die sagt: "Mich interessiert das nicht. Er ist nichts besseres als jeder andere auch." Sie kann auch die Haltung der Abgeordneten nachvollziehen, denn "jeder hat das Recht auf eine Meinungsäußerung". Waltraut Sturm geht noch weiter. Sie meint: "der Papst ist überflüssig." Sie erwartet von ihm, dass er und die katholische Kirche liberaler werden müssen. "Es müsste eine Gleichstellung der Frau in der katholischen Kirche geben und das Thema Verhütung muss diskutiert werden." Auch Pascal Kopp steht dem Papstbesuch kritisch gegenüber. Er persönlich geht davon aus, "dass das ein wichtiges Ereignis für viele ist", aber man müsse sich auch über die Finanzierung eines solchen Besuches Gedanken machen. "Es wird definitiv einen Hype geben, aber langfristig wird sein Besuch von keiner Bedeutung sein", sagt Kopp. Das Verhalten der Abgeordneten findet er falsch. Diese Form von Protest sei unangebracht.

"Ich denke, unsere Zivilisation ist im Begriff, das Wort Gottes für überflüssig zu erklären", sagt Hien van Tran. Die katholische Kirche sollte sich Gedanken machen, sich zu reformieren. Er geht davon aus, dass der Besuch die meisten Menschen nicht interessiere. Da könnte etwas dran sein. Monika Beilmann etwa wusste gar nicht, dass der Papst nach Deutschland kommt. "Verkehrt ist der Besuch nicht, da er sich dem Volk in greifbarer Nähe zeigt." Dass viele Politiker den Bundestag verlassen wollen, hält sie für falsch. Es sei einfach eine Form von Respekt, dass man ihm Aufmerksamkeit schenke. nrb

"Ich denke, unsere Zivilisation ist im Begriff, das Wort Gottes für überflüssig zu erklären."

Hien van Tran

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