Falsche Bankmitarbeiterin Bankbetrug per Telefon

Zweibrücken · Anscheinend sind derzeit Betrüger mit einer neuen Telefon-Masche unterwegs, um besonders älteren Mitbürgern Geld aus der Tasche zu ziehen.

 Per Telefon wurde ein Zweibrücker dazu gebracht, Online-Bankgeheimnisse auszuplaudern.

Per Telefon wurde ein Zweibrücker dazu gebracht, Online-Bankgeheimnisse auszuplaudern.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

(red) Einer Telefon-Betrügerin ist vergangenen Samstag ein Zweibrücker Senior auf den Leim gegangen. Während er online in seinem Bankkonto damit beschäftigt war, die Sicherheitseinstellungen zu ändern, rief ihn eine angebliche Mitarbeiterin seiner Hausbank an. Diese teilte ihm nach Polizeiangaben mit, dass es notwendig wäre, zeitnah noch einige Daten zu ergänzen, um eine vollständige Synchronisation des Kontos zu gewährleisten. Die Dame sprach akzentfreies Deutsch und verwendete bankspezifische Fachbegriffe. Zudem wurde die Nummer der Hausbank des Geschädigten auf dem Telefon angezeigt. Der Geschädigte wunderte sich, dass der Anruf an einem Samstag erfolgte, was die Dame jedoch mit dem hohen Krankenstand und starkem Arbeitsaufkommen erklärte. Dies schien dem Geschädigten plausibel und er ließ sich auf das weitere Verfahren ein.

Der Geschädigte wurde aufgefordert zwei neue sechsstellige TANs zu generieren und diese sowie seine Kartennummer mitzuteilen. Nach Abschluss des Vorganges gab die Dame an, das Konto des Geschädigten müsse jetzt für die Dauer der Synchronisation beziehungsweise für 24 Stunden gesperrt werden. Ein erneuter Anruf nach Beendigung des Prozesses würde einen Tag später erfolgen.

Als dieser Anruf ausblieb, wurde der Geschädigte misstrauisch und hielt Rücksprache mit seiner Bank. Hier erfuhr er, dass eine unberechtigte Abbuchung in vierstelliger Höhe erfolgt sei und es sich bei der Dame, die ihn angerufen hatte, definitiv nicht um eine Mitarbeiterin seiner Hausbank gehandelt habe.

Die Polizei warnt vor weiteren Betrugsversuchen durch die beschriebene Verfahrensweise und rät dringend davon ab, telefonisch TANs und andere, das Bankkonto betreffende Daten preiszugeben.

Es ist davon auszugehen, dass schon die am Anfang des Betrugsvorgangs stehende Aufforderung, die Sicherheitseinstellungen des Bankkontos online zu ändern, eine in Betrugsabsicht erfolgte Aufforderung der Täter und insofern der Einstieg in den folgenden Betrugsprozess war. Bei den Tätern handelt es sich um hochprofessionell und organisiert vorgehende Mitglieder von Banden, die zumeist aus dem Ausland agieren.

Die Polizei rät: Sollten Sie online aufgefordert werden, Sicherheitseinstellungen Ihres Online-Kontos zu ändern, vergewissern Sie sich immer durch einen Anruf bei Ihrer Bank, ob die Aufforderung tatsächlich echt ist.

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