Willy Danner-Knoke in Stichwahl überraschend geschlagen Katja Krug-Abdessalem neue Oberauerbacher Ortsvorsteherin
Zweibrücken · Christdemokratin schlägt den im ersten Wahlgang noch klar führenden kommissarischen Ortsvorsteher Willy Danner-Knoke.
Mit 16 Stimmen Vorsprung hat Katja Krug-Abdessalem (CDU) am Sonntag die Stichwahl um das Oberauerbacher Ortsvorsteher-Amt gemacht. 16 Stimmen lag vor dem stellvertretenden (und kommissarisch amtierenden) Ortsvorsteher Willy Danner-Knoke, das Ehrenamt für die einstige SPD-Hochburg zurückuerobern wollte. Nachdem vor 15 Jahren der diesen Juni verstorbene Andreas Hüther (CDU) Danner-Knokes Ehefrau Hedi Danner überraschend das langjährige Ehrenamt wegschnappte, kann jetzt Krug-Abdessalem für eine gehörige Überraschung sorgen. Nach dem noch deutlichen Vorsprung Danner-Knokes beim Wahlgang vor 14 Tagen stimmten jetzt 174 Wähler (47,8 Prozent) für den SPD-Mann und 190 (52,2 Prozent) für die CDU-Frau.
Im ersten Wahlgang war Danner-Knoke mit 44,9 Prozent noch deutlich vor Krug-Abdessalem (36,7 %), der mit 18,4 Prozent ausgeschiedene Jörg Wagner (parteilos) machte danach gemeinsamen Wahlkampf mit Danner-Knoke. Dennoch drehte sich nun das Ergebnis.
Noch während die Wahlhelfer zählten und prüften, ging Danner-Knoke auf Krug-Abdessalem zu und gratulierte ihr mit Handdruck. Krug-Abdessalem war sichtlich überrascht und meinte: „Aber offiziell ist doch noch gar nichts gesagt“, um dann sofort hinzuzufügen: „Wir wollen das aber weiterhin als Team für Oberauerbach machen, Willy, gemeinsam, ja?!“
Danach verließ Willy Danner-Knoke, der bereits 2019 erfolglos gegen Hüther angetreten war, das Bürgerhaus in Oberauerbach fast fluchtartig, eine Stellungnahme für die Presse war nicht möglich. Hedi Danner (SPD), vor 15 Jahren die Unterlegene, wollte für ihren Ehemann keine Stellung beziehen. SPD-Stadtrats-Fraktionschef Stéphane Moulin meinte, was Danner-Knoke programmatisch für Oberauerbach vorgehabt habe, sei die beste Visitenkarte für ihn gewesen „Die Leute hätten gewusst was sie bekommen, gar keine Frage!“
Katja Krug-Abdessalem war völlig überwältigt, konnte sich vor Gratulationsanrufen kaum retten. Ihr zwölfjähriger Sohn Aymen erlebte alles live im Wahllokal mit. Das Beste für Oberauerbach will die neue Ortsvorsteherin in ihrer noch jungen politischen Laufbahn erreichen. Ganz auch im Sinne ihres politischen „Ziehvaters“ Andreas Hüther. In den letzten 14 Tagen habe sie weiter viele Haustürgespräche gemacht, die Bürger für sich gewinnen wollen. Am Samstag nochmals Brezeln verschenkt und viele Gespräche geführt.
Im Übrigen konterte Krug-Abdessalem die Hinweise auf das, was Danner-Knoke mit Oberauerbach alles vorhatte: Bis auf „Bouleplatz“ sei ohnehin alles schon von Hüther auf den Weg gebracht. Der Zweibrücker CDU-Vorsitzende Christian Gauf zeigte sich wie die weiteren wenigen CDU-Vertreter voll überrascht. Auf der Zielgeraden jetzt alles umzubiegen – großartig, so Gauf.
