Projektvorstellung und Ideen-Austausch mit Bürgern in Hornbach Gut alt werden im Hornbachtal – aber wie?

Hornbach · Bei der gut besuchten Auftaktveranstaltung zu dem neuen Hornbacher Projekt waren auch Ideen von Bürgern gefragt.

 Reiner Hohn begrüßte die fast 100 erschienenen Bürger bei der Versammlung in der Pirminiushalle.

Reiner Hohn begrüßte die fast 100 erschienenen Bürger bei der Versammlung in der Pirminiushalle.

Foto: Norbert Schwarz

Gutes Älterwerden in der Klosterstadt Hornbach? Bis vergangenen Freitag konnten sich zu dieser Thematik Seniorinnen und Senioren aus der Klosterstadt und den übrigen Hornbachtal-Orten mittels Fragebogen konkret in 21 Fragen wie auch mit Anregungen und Vorschlägen äußern. Zur Auftaktveranstaltungen für das weitere Vorgehen und dem Vorstellen der Diakonie Pirmasens als Partnerin der Klosterstadt in Sachen Finanzierung und Projektumsetzung kamen fast 100 interessierte Bürger aus dem Hornbachtal in die Hornbacher Pirminiushalle. Dabei wurden gemeinsam auch weitere Ideen entwickelt. Für alle ein Aha-Erlebnis, das so nicht zu erwarten gewesen ist.

„Dieser Besucherzuspruch zeigt, wie wichtig die Thematik „Älterwerden im Hornbachtal“ für viele Seniorinnen und Senioren ist,“ meinte zur Begrüßung Reinhold Hohn. Den Hornbacher Stadtbürgermeister beschäftigt die Thematik seit einigen Jahren. Mit der Diakonie Pirmasens hat die Klosterstadt inzwischen einen trägerschaftlichen Partner zur Seite, mit welchem sich die Strukturen verdichten, das Projekt letztendlich finanziell realisieren lässt.

Dem Ziel, auch im Alter weiterhin heimsch im Hornbachtal bleiben zu können, komme man auch mit dieser Veranstaltung ein Stück näher, zeigte sich Bürgermeister Hohn überzeugt. Dabei diente diese Auftaktveranstaltung (ihr werden nächstes Jahr weitere Gesprächsrunden in kleineren Arbeitskreisen folgen), vor allem dem Vorstellen. Die Firma „Stadtberatung Dr. Sven Fries“ aus Speyer und auch das Diakoniezentrum Pirmasens nutzen die Veranstaltung, um Ideen zu entwickeln, die Geschäftsbereiche vorzustellen. In mehreren großen Plastikcontainern stapelten sich die ausgefüllten Fragebögen welche, nunmehr von der Stadtberatung Fries ausgewertet werden.

„Wo liegen Eure Wünschen, wie kann ein gemeinsames Wohnen im Alter aussehen,“ dieser Fragestellung wurde direkt bei Kaffee und Kuchen (von den Hornbacher Landfrauen), bei rhythmischen Tänzen der Tanzgruppe „Line Dance“ wie einem zum Abschluss als Höhepunkt selbst singenden Stadtbürgermeister Hohn ergründet. „Was wünscht ihr Euch, sagt frei heraus was Euch unter den Nägeln brennt“, forderte Hohn alle auf. Die Wunschzettel waren vielschichtig, prangten bald an den überdimensionalen Pinnwänden im Saal der Pirminiushalle und werden für die nachfolgende Konzepterarbeitung ausgewertet. 

Bürgerbus, Tagescafé, Eiscafé, ärztliche Betreuung, Mitfahrbank, Helferbörse, Reduzierung des Lärms der benachbarten Moto-Cross-Bahn in Schweyen, an Ideen und Wünschen mangelte es keineswegs. Wichtig sei zudem ein Shuttlebus für Stadtbesuche, die Möglichkeit gemeinsam zu Tisch zu setzen und, und, und.

Verbandsgemeindebürgermeister Björn Bernhard, selbst inzwischen Dietrichinger und damit Hornbachtaler, zeigte sich von der Begeisterungsfähigkeit der Angesprochenen in der Region begeistert und sicherte die Unterstützung der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu.

Die Diakonie Pirmasens mit ihrer Arbeit für die Menschen stellte zunächst der Kaufmännische Leiter Carsten Steuer vor, der das breite Arbeitsspektrum nicht allein in der Horebstadt, sondern auch mit dem inzwischen in Zweibrücken schon bestens angenommenen Haus Kana in den Blickpunkt aller rückte. „Altwerden ist nichts für Feiglinge“, meinte Pfarrer Stefan Höhn, der Theologische Leiter der Diakonie, und erklärte die verschiedenen Konzepte der Diakonie in Pirmasens. Insbesondere auch das Wohnen im Alter in sogenannten „Quartieren“, wo auch die Stärkung des Ehrenamtes eine ganz besondere Rolle spielt.

„Es muss bezahlbar sein“, hatten sich viele der Seniorinnen und Senioren gewünscht, das stand vielfach ganz oben auf den Wunschzetteln.

Antworten dazu wird es in den kommenden Monaten geben. Der hauptamtliche Kreisbeigeordnete Peter Spitzer wünschte dazu einen guten Weg, doch die Ansätze zeigten jetzt schon, dass ein solches Projekt wie das „Älter werden im Hornbachtal“ in die Region passe. Mehr noch, sein Eindruck war, dass jetzt schon viel Herzblut einfließt. Das sei keineswegs selbstverständlich.

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