Käufer gefunden: Privat-Krankenhaus in Hornbach vor Baubeginn Parkklinik Hornbach eröffnet Ende 2023

Hornbach/Zweibrücken · Nachdem ein neuer Geldgeber gefunden wurde, beginnen in den nächsten Tagen erste Baumaßnahmen auf dem Gelände des Oberbeiwalderhofs.

 So soll die „Parkklinik Hornbach“ 2023 auf der Südseite aussehen.

So soll die „Parkklinik Hornbach“ 2023 auf der Südseite aussehen.

Foto: Klinotel Hornbach Errichtungs GmbH/Parkklinik

Die Projektentwicklung „Parkklinik Hornbach“ ist abgeschlossen. „Jetzt wird gebaut!“, teilte am Mittwochnachmittag die in Zweibrücken ansässige „Klinotel Hornbach Errichtungs GmbH“ mit.

„Es war eine fantastische Teamleistung“, resümieren die beiden GmbH-Geschäftsführer Martin Grub und Thomas Schiwek die vergangenen zwölf Monate. Die Firma Steinbeis M & A mit Sitz in Köln sowie die Firma Apertus Capital Partners aus Dortmund waren im Juni 2020 mit der Akquisitationsstrukturierung beauftragt worden, heißt es in der Klinotel-Pressemitteilung: „Sie brachten eines der größten HealthCare-Teams am Markt an den Verhandlungstisch. Die AviaRent Invest AG, seit wenigen Monaten in die Primonial Reim Germany AG übergeleitet, prüfte vor dem Kauf alle rechtlichen und steuerrechtlichen Themen im Rahmen einer umfassenden Due Diligence (Unternehmensprüfung, Anm. d. Red.). Beraten wurde sie dabei von der Kanzlei GSK Stockmann / Berlin. Die Klinotel Hornbach Errichtungs GmbH wurde ihrerseits von der Kanzlei Osborne Clarke / Köln vertreten.“

Am 19. Juli 2021 seien die Kaufvertragsverhandlungen sowie die Verhandlungen der neu abzuschließenden Mietverträge beim Notariat Mittelweg in Hamburg unter Dach und Fach gebracht worden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, schreibt Klinotel.

„Wir haben einen Käufer gefunden, der in der Asset-Klasse ,Pflege- und Gesundheitsimmobilien’ eine hervorragende Expertise besitzt und ein großes Interesse an einer umfassenden und effizienten Gesundheitsversorgung der Gesellschaft hat“, erklärt Schiwek: Die Primonial Gruppe verwalte in Europa insgesamt über acht Milliarden Euro „Assets under Management“ (Kundengelder) aus dem Bereich sozialer Infrastruktur. Dies verteilt sich auf mehrere Fonds, die unter anderem in Kliniken im Bereich von Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapien investieren. „Klinikimmobilien, die häufig im Wege einer Sale & Leaseback-Transaktion (Verkauf und Rückvermietung, Anm. d. Red.) verkauft würden, gehören zurzeit zu einer schlummernden Asset-Klasse, die zunehmend an Bedeutung gewinnt“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

 Die Nord-Ost-Ansicht der „Parkklinik Hornbach“ nach dem geplanten Umbau des Oberbeiwalderhofs.

Die Nord-Ost-Ansicht der „Parkklinik Hornbach“ nach dem geplanten Umbau des Oberbeiwalderhofs.

Foto: Klinotel Hornbach Errichtungs GmbH/Parkklinik

Bereits diese oder kommende Woche sollen die ersten sichtbaren Baumaßnahmen (Rodungsarbeiten, so Schiwek) auf dem früheren Gelände des Oberbeiwalderhofs stattfinden. Auf einer Netto-Grundflächen von rund 6800 Quadratmetern wird dann bis Ende November 2023 die seit 2014 vom Architekturbüro Grub Architekten und Ingenieure GmbH geplante Privatklinik für Psychologie, Psychiatrie und Psychoonkologie fertiggestellt.

Deren Planung hatte sich deutlich verzögert, weil 2018 die Zweibrücker Herzog-Wolfgang-Stiftung (der das Gelände gehörte) als Projekt-Geldgeber infolge überraschender Bedenken der Stiftungsaufsicht der Evangelischen Kirche der Pfalz abspringen musste (wir berichteten).

Als Generalunternehmer fungiert die Firma Wolff Hoch- und Ingenieurbau GmbH & Co. KG aus Saarbrücken.Geplant ist, dass am 1. Dezember 2023 der Betreiber, die Parkklinik Hornbach Betriebs GmbH, für insgesamt 75 stationäre Patientinnen und Patienten die Parkklinik eröffnen wird. Das individuelle Behandlungs- und Unterbringungskonzept, das auf insgesamt 57 Zimmer ausgerichtet ist, bietet laut Klinotel unter anderem auch Partnern von Patienten mit onkologischer Erstdiagnose in großen Doppelzimmern gemeinsam die Möglichkeit, den oftmals beschwerlichen Weg von Anfang an zusammen mit professioneller Betreuung zu gehen. „Umgesetzt wird das moderne Unterbringungs- und Behandlungskonzept von rund 50 Mitarbeitern*, viele davon aus der Region“, schreibt Klinotel.

 Ein Luftbild des Oberbeiwalderhofes aus dem Jahr 2015.

Ein Luftbild des Oberbeiwalderhofes aus dem Jahr 2015.

Foto: Jo Steinmetz

Errichtung und Betrieb orientierten sich an den sogenannten ESG-Themen (Environmental Social Governance – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Hierbei handele es sich um die Evaluierung der unternehmerischen Sozialverantwortung. „In anderen Worten der freiwillige Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, der über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht“, erläutert Klinotel. Neben Wärmekraftkopplung über die Errichtung von Elektrotankstellen für E-Bikes und Autos, dem Einbau von Sonderziegeln zur Schaffung von Nistmöglichkeiten für Fledermäuse bis hin zum „persönlichen Feelgoodmanagement für Mitarbeiter* und Patienten*“ seien eine Vielzahl von weiteren baulichen und betrieblichen Maßnahmen geplant, die das eigene Ziel von Nachhaltigkeit auch gewährleisten soll.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort