Verabschiedung von Karlheinz Bärmann Eine Würdigung mit Verspätung

Contwig · Fast drei Jahre nach seinem Ausscheiden als Contwiger Bürgermeister ist Karlheinz Bärmann jetzt verabschiedet worden.

 Karlheinz Bärmann und der CDU-Ortsverbandsvorsitzende Walter Hüther bei der Verabschiedung.

Karlheinz Bärmann und der CDU-Ortsverbandsvorsitzende Walter Hüther bei der Verabschiedung.

Foto: Norbert Schwarz

Zwölf Jahre ist Karlheinz Bärmann  (CDU) als Ortsbsürgermeister erster Bürger seines Heimatortes gewesen. Corona und andere Unwägbarkeiten verhinderten bisher eine offizielle Verabschiedung durch die Ortsgemeinde. Das holte jetzt Amtsnachfolgerin Nadine Brinette (CDU) sozusagen im Familienkreis nach – ganz so, wie es sich Karlheinz Bärmann das selbst gewünscht hatte. Ratsmitglieder aller Fraktionen im Ortsgemeinderat, Weggefährten und Freunde fehlten nicht. 

Natürlich waren auch Verbandsbürgermeister Björn Bernhard und der aktuelle CDU-Ortsverbandsvorsitzende Walter Hüther  zur Stelle, um Bärmanns Wirken für seinen Heimatort und insbesondere dessen Bürger ins rechte Licht zu rücken. Mehr als 45 Jahre ist Karlheinz Bärmann im kommunalpolitischen Alltag eine feste Größe gewesen im größten Ort der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette, bei dem Contwiger Urnengang 2021 zu seiner Amtsnachfolgerin gewählt, zeichnete den politischen Weg nach, berichtete darüber, dass Bärmanns Wirken sichtbare Spuren im früheren Dorf der Maurer und Gipser hinterlassen habe.

Und zwar ohne sich dabei der Kritik auszusetzen, es seien „Denkmäler“ entstanden. Nein, die Aufwärtsentwicklung des Ortes und mehr noch das Wohl der Bürger habe bei Bärmanns politischem Wirken auf den verschiedenen Ebenen, neben der Zugehörigkeit im Ortsgemeinderat von 1975 bis 2020 gehörte Bärmann auch von 2009 bis 2019 dem Verbandsgemeinderat an, habe stets im Mittelpunkt gestanden. Parteigrenzen seien für ihren Amtsvorgänger nie ein unüberwindbares Hindernis gewesen, unterstrich Brinette. Das Miteinander, die Gemeinsamkeit, für Ort und Bürger was zu erreichen, sei vielmehr das stete Ziel gewesen. Das Rathaus, der Kindergarten in Stambach das begonnene Projekt in Contwig, die vielen Straßenbaumaßnahmen und die Projekte im Sinne der Städtebauförderung sind dafür prägende Beispiele gewesen. 

Verbandsbürgermeister Björn Bernhard sprach davon, dass eine Ära damals mit der Entscheidung, das Ehrenamt zurückzugeben, ihr Ende gefunden habe. Bernhard erinnerte daran, welches Erbe Bärmann nach dem Tod von Wilhelm Sefrin damals antrat. Die Wahlgänge seien allerdings zu einem Gradmesser für Bärmann geworden. So die 84 Prozent bei zwei Gegenkandidaten, mit denen dieser 2009 ins Amt gewählt wurde, oder etwa die 4360 Personenstimme bei der Wahl in den Verbandsgemeinderat 2009.

Verbandsbürgermeister Björn Bernhard verstand es, ein abgerundetes Bild von Bärmann zu zeichnender. Stets direkt, offen und auf keinen Fall nachtragend sei er gewesen. Das sei ihm, dem damals frisch in die CDU-Fraktion gewählten Neuling, eine gute Lebenserfahrung gewesen sei. Sein Wunsch an Karlheinz Bärmann zum Schluss im Alltag ohne Kommunalpolitik: „Lass Dich ab und zu sehen und bleib, wie du bist!“

Humorvoll, hintergründig und zum Nachdenken anregend die Worte des neuen CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Walter Hüther, dessen Vater Alfred Hüther selbst fast 30 Jahre Ortsbürgermeister von Contwig gewesen ist und auch zum Ehrenbürger ernannt worden war. Er ließ nicht nur mit der Botschaft aufhorchen, dass demnächst Karlheinz Bärmann ob seines jahrzehntelangen Wirkens in der Kommunalpolitik mit den vielen Verdiensten auch die Freiherr-von-Stein-Plakette des Landes als höchste Auszeichnung erhalten soll. Alle im Ortsgemeinderat vertretenen Parteien hätten die von der CDU-Fraktion beantragte Ehrung unterstützt und das sei bezeichnend für das Wirken Bärmanns, betonte er.

Dieser, so auch Walter Hüther, habe sichtbare Spuren mit seinem Wirken hinterlassen. „Manches in Contwig würde nicht stehen, wenn unser Karlheinz nicht gewirkt hätte“, so der CDU-Ortsobere, der Bärmann insbesondere dafür dankte, dass dieser seine politische Herkunft nie verleugnet und die „CDU-Fahne“ stets hochgehalten habe.

Beachtliche 50 Jahre, so Hüther, sei Karlheinz  Bärmann dieser Partei jetzt als Mitglied treu – eine lange, respektable Zeit. Hartnäckigkeit und Beständigkeit seien Persönlichkeitsmerkmale von von Karl Heinz Bärmann. 

Für die SPD-Fraktion dankte an diesem Abend Holger Hell, der wie seine Vorredner an das Wirken des 2020 aus dem Ehrenamt ausgeschiedenen Ortsbürgermeisters erinnerte und dabei nochmals andeutungsweise auf Schattenseiten in den heutigen Netzwerken einging.

Das Schlusswort sollte Bärmann selbst gehören. Dieser sprach von einer spannenden Zeit, mit vielen Höhen und wenigen Tiefen. Bürgermeister von Contwig zu sein, sei eine der schönsten Aufgaben, die er sich habe vorstellen können. Mit dieser Überlegung und mit ganzem Herzen habe er auch deshalb seine Amtsführung wahrgenommen. Weichenstellung für die Zukunft, das sei ein Ziel gewesen.

Doch ohne Verbündete, ohne Mitstreiter und Einigkeit im Rat sei das  nicht zu erreichen gewesen, stellte Bärmann fest und dankte deshalb bei dieser Gelegenheit vielen. In Erinnerung an Wilhelm Sefrin, der ein unvergessener Freund und Wegbegleiter gewesen ist, an die Ortsbeigeordneten in den beiden Amtsperioden, die Mitarbeiter im Ort und bei der Verbandsgemeinde, den beiden Kirchengemeinden  und insbesondere  bei Bernd Sefrin (Bauhofleiter) von der Ortsgemeinde, der in den Jahren des Zusammenarbeitens ein echter Freund für ihn geworden sei.  

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