Stillstand in Sachen Mahnmal

Zweibrücken. Für viel Beifall sorgte Heinz Hofer (Foto: pm), Vorsitzender des Ortskartells Ernstweiler, vor einem Jahr mit seinem Vorschlag, aus der Zigeunerkirche ein Mahnmal zu machen. Die Kirche, beziehungsweise, deren Überreste, die auf dem Gelände des Kranbauers Terex stehen, solle ein Mahnmal gegen Fremdenfeindlichkeit werden

Zweibrücken. Für viel Beifall sorgte Heinz Hofer (Foto: pm), Vorsitzender des Ortskartells Ernstweiler, vor einem Jahr mit seinem Vorschlag, aus der Zigeunerkirche ein Mahnmal zu machen. Die Kirche, beziehungsweise, deren Überreste, die auf dem Gelände des Kranbauers Terex stehen, solle ein Mahnmal gegen Fremdenfeindlichkeit werden. "Es reicht nicht, alle paar Monate gegen die Nazi-Aufmärsche in der Stadt zu demonstrieren", hatte Hofer damals zur Begründung gesagt. Hofer schwebt vor, dass Sinti und Roma an der Zigeunerkirche und im nahegelegenen Prinzenpark Treffen veranstalten könnten und dort etwa die jährlich stattfindende Feier zur Weihung der Schwarzen Madonna zelebrieren, der Schutzpatronin der Sinti und Roma.Das Unternehmen Terex und der Zweibrücker Oberbürgermeister Helmut Reichling begrüßten Hofers Vorstoß und sagten ihm Unterstützung zu.

Was ist daraus geworden? Hofer zieht auf die Anfrage des Merkur hin eine zwiespältige Bilanz: "Terex ist gesprächsbereit und versprach, zu helfen", blickt Hofer zurück. Man müsse eine Lösung für den Besuch der Zigeunerkirche schaffen. Natürlich könne das Bauwerk nicht einfach so, zu jeder Tag- und Nachtzeit, besichtigt werden. Es steht auf Terex-Gelände, das Unternehmen habe berechtigtes Interesse daran, zu wissen, wer dort unterwegs sei.

Aber Terex sei nur die halbe Miete. Das Ortskartell brauche auch die Unterstützung der Stadt, so Hofer. Und dort liege der Hase im Pfeffer, denn: "Oberbürgermeister Helmut Reichling hat uns damals zwar versprochen, er werde uns helfen, an Fördertöpfe für das Projekt zu kommen; schließlich rechnen wir mit Gesamtkosten in Höhe von rund 10 000 Euro. Aber leider hat sich Herr Reichling nicht mehr gemeldet. Ich muss sagen, ich bin darüber sehr enttäuscht", erklärt der Ortskartell-Vorsitzende. Ohne die Unterstützung der Stadt sei das Vorhaben nicht zu realisieren.

Reichling indes weist die Kritik Hofers zurück. "Das ist mir vollkommen neu, dass ich Herrn Hofer versprochen haben soll, mich um die Fördertöpfe zu kommen. Es ist schließlich klar, dass die Besucher der Zigeunerkirche einen allgemeinen Zugang von außerhalb haben müssen, ohne dass sie vorher Terex um Erlaubnis bitten müssen. Sonst würde das nicht gefördert werden", erklärte er. "Wenn dieser Zugang gewährleistet ist, helfe ich gerne dabei, dass dieses Projekt gefördert wird", sagte Reichling.

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