Ortsgemeinderat Käshofen Dorffest-Absage mit teuren Nebenwirkungen

Käshofen · Käshofen hofft, dass zumindest Kerwe stattfindet. Arbeitskreis für Dorfgemeinschaftshaus-Sanierung.

 Der Käshofer Bürgermeister Egon Gilbert (Archivbild).

Der Käshofer Bürgermeister Egon Gilbert (Archivbild).

Foto: Volker Baumann

Kein Dorffest und hinter der Kerwe ein dickes Fragezeichen. Dem Förderverein als Organisator dieser Käshofer Großveranstaltungen, mit denen vorrangig die Unterhaltung des Dorfgemeinschaftshauses finanziert wird, brechen damit wichtige Einnahmequellen weg. Damit der Verein nicht in finanzielle Schieflage gerät, beschloss der Ortsgemeinderat am Montagabend einstimmig, dass die monatliche Miete auf 300 Euro gesenkt wird.

Das für Mitte Juli vorgesehen Dorffest fällt aus, Ortsbürgermeister Egon Gilbert verwies auf die Vorgaben nach den Corona-Verordnungen. Nicht nur für Gilbert heißt es jetzt Daumendrücken, dass nach der Dorffestabsage zumindest das Kerwefeiern im Spätherbst möglich wird – denn sonst versiegt dem Verein und damit auch indirekt der Ortsgemeinde, die zweite, wichtige Einnahmequelle. „Wir sind ja auf diese Feste angewiesen, damit wir das Herzstück unseres Ortes, eben das Dorfgemeinschaftshaus, unterhalten oder gar sanieren können“, sagt Bürgermeister Gilbert in einem Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur. Bei der Ratssitzung diskutierte das Gremium viele heikle Fragen, allerdings hinter verschlossenen Türen. Es sei aber ohnehin bekannt und offenes Geheimnis, dass der Förderverein Dorfgemeinschaftshaus, an dessen Spitze schon von allem Anfang an der Ortsbürgermeisters als „geborener Vorstand“ steht, für die Gemeindeeinrichtung die Hauptlast trägt, stellt Ortsbürgermeister Gilbert in einem Gespräch fest. „Auf der einen Seite helfen ja bei den beiden Großveranstaltungen Dorffest und Kerwe viele Bürger und tragen damit ganz wesentlich zum Gelingen bei, andererseits steht den Ortsvereinen die kostenlose Hausnutzung zu, was wiederum den Bürgern zugute kommt. Weil ja jetzt aber die Einnahmen vielleicht total wegbrechen, mussten wir die Monatsmiete senken, es wird ja nichts erwirtschaftet.“

Thematisiert wird die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses schon längere Zeit. Auch am Montag war sie wieder ein Beratungspunkt. Damit Struktur ins Geschehen kommt, wurde mehrheitlich die Bildung eines Arbeitskreises beschlossen. Gilbert: „Sechs Ratsmitglieder und Bürger aus dem Ort, welche über Fachwissen verfügen, sollen sich in diesem Arbeitskreis einbringen und bei den anstehenden Problemen wertvolle Hilfestellung leisten. Als prägnantes Beispiel kann ich die Heizungssanierung nennen. Macht eine neue Heizung Sinn, welches Heizsystem passt ins alte Haus, welche Heizung hat Zukunft und können wir Zuschüsse bekommen? Der Arbeitskreis wird nicht entscheiden, aber mit dem, was in den Gesprächen als Lösung erarbeitet wird, bekommen die Ratsmitglieder eine wertvolle Entscheidungshilfe. So stellen wir uns die zielgerichtete Vorarbeit vor.“

Andrea Beck, Claudia Schmidt, Walter Hüther, Fred Konrad, Klaus Köhler und Andreas Schumacher gehören als Ratsmitglieder diesem Arbeitskreis an. In ihm sollen dann bis zu vier Bürger an den Beratungen themenspezifisch teilnehmen.

Zum Sitzungsbeginn nahm der Ortsgemeinderat die Neuorientierung der Forstreviere zur Kenntnis. Grundstücksangelegenheiten und der Erlass von Forderungen sind weitere Punkte im nichtöffentlichen Sitzungsteil gewesen.

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