Bechhofen Knifflige Erweiterungspläne

Bechhofen · In Bechhofen wird es im Kindergarten zu eng. Aber auch das Dorfgemeinschaftshaus soll saniert werden.

 Immer was zu tun. Eine neue Umzäunung für die Spielbereiche  musste beim Bechhofer Kindergarten her, als Kleinkinder aufgenommen wurden. Mit eigenem Personal konnte die hergestellt werden.

Immer was zu tun. Eine neue Umzäunung für die Spielbereiche  musste beim Bechhofer Kindergarten her, als Kleinkinder aufgenommen wurden. Mit eigenem Personal konnte die hergestellt werden.

Foto: Norbert Schwarz

Der Kindergarten Bechhofen ist ein kleines, mittelständisches Unternehmen. Zusammen mit der engagierten Kindergartenleiterin Daniela Kau hat die Ortsgemeinde als Trägerin der Einrichtung 20 Beschäftigte. Die Hauswirtschaftskräfte eingeschlossen. Für den überwiegenden Teil ein Vollzeitjob. In sechs Gruppen werden 115 Kinder betreut. Räumlichkeiten für zwei weitere Gruppen sollen jetzt geschaffen  werden. Über das Wie und Wo lässt Ortsbürgermeister Paul Sefrin jetzt die Ratsmitglieder entscheiden. Dringlichkeit ist angesagt, schon im kommenden Jahr wird es „eng“.

„Eigentlich sollten wir in der Entscheidung schon weiter sein, leider kam Corona dazwischen und der Erledigungsfluss bei der Verwaltung klappte nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Tatsache ist, ab dem Jahr 2021/22 brauchen wir das volle Raumangebot für zwei Gruppen. Das bedeutet, neben den Gruppenräumen für die Kinder auch die Räume für die Erzieherinnen sowie Bewegungsraum und die Sanitärenräume für die Betreuerinnen oder Betreuer  und Kinder. Wir müssen unbedingt in die Gänge kommen, denn bis zum 15. Oktober dieses Jahres muss ein entsprechender Zuschussantrag in Mainz eingereicht sein, sonst schaffen wir das zeitlich nicht.“

Pläne, wie das handelbar sei, hatten Ortsbürgermeister Sefrin und die Ratsmitglieder wohl. Doch wie oft genug, wurde der Vorwärtsdrang vor Ort durch gänzlich neue Verwaltungsvorschriften ausgebremst. „Früher hieß es, Leistungen von Architekten und Ingenieure sind Leistungen mit geistigem Eigentum, dafür kann es keine Ausschreibung geben. Wählt einen passenden Architekten oder Ingenieur aus. Heute müssen selbst für solche Planungen drei Vergleichsangebote eingeholt werden. Auf die Vorlage solcher Vergleichsangebote warte ich schon längere Zeit“, erklärt Paul Sefrin im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur.

In der zeitlichen Kombination der Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses mit dem Schaffen der Räumlichkeiten für zwei Kindergartengruppen sieht Sefrin einen weiteren Hemmschuh. In den sehr engagiert geführten Diskussionen auf Seiten des Rates hatte sich der Gedanke manifestiert, dass der große Saal im Dorfgemeinschaftshaus doch zweckdienlicherweise auch als „Bewegungsraum“ für den Kindergarten genutzt werden könnte. Bis Bedenken darüber aufkamen, dass dann vielleicht die Sanierungsarbeiten und der Neubau der Räume für den Kindergarten vom Kostenvolumen europaweit ausgeschrieben werden müsste.

Ortsbürgermeister Paul Sefrin kann diese Denkweise nicht ganz nachvollziehen, denn die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses ist ja nicht gleich eine Vorgabe dafür, dass der große Saal als Bewegungsraum mitgenutzt wird. Sefrin: „Tatsache ist, dass es nicht mehr die Vielzahl von Veranstaltungen im großen Saal unseres DGH gibt und wir bei der Sanierung diesen Bereich so umgestalten könnten, dass die Mitbenutzung für den Kindergarten als externe gemeindliche Einrichtung Sinn macht. Die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses wird nur abschnittsweise geschehen können. Schon allein wegen den Kosten. Beim Kindergarten haben aber die Eltern unter Umständen einen Rechtsanspruch darauf, dass ihr zweijähriges Kind in der Tagesstätte einen Platz bekommt. Also muss die Ortsgemeinde in diesem Punkt besonders zügig in die Gänge kommen und was schaffen.“

Unter diesem Aspekt wird es nach Einschätzung des Ortsbürgermeisters dann wohl darauf hinauslaufen, dass die Ortsgemeinde das volle Raumangebot für die beiden notwendigen Gruppen schafft, wobei das durchaus auch auf dem Gemeindegelände „Dorfgemeinschaftshaus“ baulich umgesetzt wird.  Schließlich verfüge die Gemeinde sonst nirgendwo über nutzbares Gelände und beim ehemaligen Ratsgebäude, welches bereits vor Jahren zu einem Kindergarten umfunktioniert wurde und längst auch schon baulich erweitert worden ist, gebe es direkt keinen Platz um die Räumlichkeiten für die beiden Gruppen anzubauen.

Was die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses angeht, so hat der Tüv-Saar den Auftrag zu einem Immissionsgutachten. Auf die Ergebnisse wird ungeduldig gewartet.

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