94 Prozent der Speichelproben korrekt identifiziert Studie: Hunde können Corona erschnüffeln

Hannover/Ulmen · Ein Team aus Hannover testete acht spezialisierte Spürhunde der rheinland-pfälzischen Bundeswehr. Nach einwöchigem Training waren die Hunde bereits erfolgreich.

 Donnie ist ein Spürhund der Bundeswehr. Aktuell erhält er seine dritte Ausbildung zum Corona-Spürhund in der Bundeswehrhundeschule in Rheinland-Pfalz. Foto: Roland Alpers/Bundeswehr/dpa

Donnie ist ein Spürhund der Bundeswehr. Aktuell erhält er seine dritte Ausbildung zum Corona-Spürhund in der Bundeswehrhundeschule in Rheinland-Pfalz. Foto: Roland Alpers/Bundeswehr/dpa

Foto: dpa/Roland Alpers

Besonders geschulte Hunde können einer Studie zufolge Corona-Infektionen recht zuverlässig erschnüffeln. „Die Hunde mussten lediglich eine Woche trainiert werden, um zwischen Proben von Sars-CoV-2-infizierten Patienten und nicht infizierten Kontrollen zu unterscheiden“, teilte die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover am Donnerstag mit. „Die Methode könnte in öffentlichen Bereichen wie Flughäfen, bei Sportveranstaltungen, an Grenzen oder anderen Massenveranstaltungen als Ergänzung zu Laboruntersuchungen eingesetzt werden, um eine weitere Verbreitung des Virus oder Ausbrüche zu verhindern“, hieß es weiter.

Das Team um Holger Andreas Volk von der Tierärztlichen Hochschule Hannover, testete acht spezialisierte Spürhunde der einzigen Diensthundeschule der Bundeswehr in Ulmen in Rheinland-Pfalz.

Nach dem einwöchigen Training konnten die Hunde unter 1012 Proben von Speichel oder Atemwegssekret 94 Prozent korrekt identifizieren, wie das Team berichtet. Die Proben waren per Zufallsprinzip verteilt, und weder Hundeführer noch Forscher wussten, welche davon Corona-infiziert und welche Corona-frei waren. Die Hunde erkannten 83 Prozent der positiven Proben und 96 Prozent der negativen Kontrollproben.

„Die Geruchserkennung von Hunden ist weit besser, als sich die breite Öffentlichkeit vorstellen kann“, erläutert Verhaltensforscherin Esther Schalke von der Diensthundeschule. „Trotzdem waren wir erstaunt, wie schnell unsere Hunde trainiert werden konnten, um Proben von infizierten Personen zu erkennen.“

Auf dem Gelände der Diensthundeschule in der Vulkaneifel verteilen sich 51 Bunker mit schweren Stahlschiebetoren auf 68 Hektar Wald. Soldaten haben dort Szenarien zum Trainieren der Hunde nachgebaut, zum Beispiel Kanalsysteme, Wohnungen und einen Marktplatz. Die Bundeswehr bildet hier unter anderem Minenspürhunde aus.

(dpa)
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