Meisterportrait „Xmer Bube“ machen ihr Meisterstück

Ixheim · Die Fußballer des SV Ixheim schließen die erste eigenständige Saison nach dem Neustart in der C-Klasse mit dem Aufstieg ab. Vor der kommenden Runde in der B-Klasse ist den Gelb-Schwarzen nicht bange. Auch dank der starken Jugendarbeit, die im Verein geleistet wird.

 Im Rau(s)ch der gelb-schwarzen Glückseligkeit: Die Fußballer des SV Ixheim feiern die Meisterschaft und den Aufstieg in die B-Klasse.

Im Rau(s)ch der gelb-schwarzen Glückseligkeit: Die Fußballer des SV Ixheim feiern die Meisterschaft und den Aufstieg in die B-Klasse.

Foto: Verein

Als am 22. Mai, kurz vor 17 Uhr, der Abpfiff von Schiedsrichter Christian Recktenwald erfolgt, brandet der Jubel auf. Nicht von den Fußballern des FC Kleinsteinhausen oder der SG Knopp/Wiesbach II, die sich an diesem Tag auf dem Rasenplatz in Kleinsteinhausen gegenüberstehen. Sondern von jenen des SV Ixheim, die die Partie der Fußball-C-Klasse gebannt von außen verfolgt hatten. Denn nach dem torlosen Remis der beiden Verfolger ist klar: Das erste Kapitel der Ixheimer Eigenständigkeit endet mit einem großen Erfolg. Der SVI steigt in seiner ersten Saison nach der Trennung von den VB Zweibrücken und dem Neuanfang in der untersten Liga in die B-Klasse auf. 

Und dann geht die gelb-schwarze Party los. Zuerst in Kleinsteinhausen, dann im Ixheimer Sportheim an der Römerstraße. Gefeiert wird in Maßen – denn dem Aufstieg sollte eine Woche später im Heimspiel gegen den SV Höhmühlbach ja noch der Titel – samt anschließender Meisterfeier folgen. Doch auf dem Rasen standen die Ixheimer nicht mehr. „Am Abend vor dem Spiel, um halb neun oder neun hat der Gegner abgesagt“, erinnert sich Sascha Grimm. „Höhmühlbach war das selbst unangenehm, sie haben sich entschuldigt und noch versucht, mit Spielern aus der AH aufzufüllen. Aber selbst dann hätten sie nur mit neun Mann antreten können. Und das ist dann ja auch nicht im Sinne des Erfinders“, ergänzt der Vorsitzende des SV Ixheim. Ein Wermutstropfen sei der Spielausfall schon gewesen, räumt Grimm ein. „Es ist emotional einfach etwas anderes, auf dem Platz Meister zu werden. Außerdem hatten wir viele Zuschauer erwartet und größer eingekauft. Aber wir haben trotzdem einen schönen Tag auf unserer Sportanlage verbracht.“ Dieser Tag begann für die Spieler mit einem Weißwurstfrühstück. Dann verfolgte das Team in den Meister-Shirts mit der Aufschrift „Alles Xmer Bube“ den 6:2-Erfolg der U23 gegen den SV Martinshöhe II. Und schließlich wurde mit Livemusik im Sportheim bis in die Nacht gefeiert.

Der Titel für die Gelb-Schwarzen war zweifellos verdient. Mussten die Ixheimer in der Hauptrunde noch zwei Niederlagen (beide gegen die TSG Mittelbach-Hengstbach) hinnehmen, verlor das Team von Spielertrainer Sven Heilmann in der folgenden Aufstiegsrunde keine einzige Partie mehr und ging mit zwei Punkten Vorsprung auf Kleinsteinhausen über die Ziellinie. Dass gerade zu Saisonbeginn noch das eine oder andere Sandkorn im gelb-schwarzen Getriebe stecken würde, war Grimm schon vor der Runde klar. „Die Mannschaft wurde ja aus ehemaligen Ixheimern und Jugendspielern zusammengestellt, die vorher nie in dieser Konstellation auf dem Platz standen. Aber im Laufe der Runde ist das Team super zusammengewachsen.“ Vor allem in der Aufstiegsrunde ließen es die Gelb-Schwarzen richtig krachen, erzielten 38 Tore in sieben Partien. Trotzdem hätte es mit der Meisterschaft nochmal eng werden können, hätte der SVI Anfang Mai nicht in letzter Sekunde ein Remis beim ärgsten Verfolger Kleinsteinhausen gerettet. Spielertrainer Heilmann erzielte in der zweiten Minute der Nachspielzeit das 2:2. Es war die einzige Partie der Aufstiegsrunde, die Ixheim nicht gewann.

Der Erfolg in der abgelaufenen Runde habe viele Väter, sagt Grimm. Etwa Kapitän Sascha Straß, der nach seiner Knie-Operation auf und neben dem Platz vorangegangen sei. Oder Stürmer Marcel Hahn, der in nur zwölf Partien 21 Treffer erzielte. Aber auch die jungen Spieler, die noch bei den Junioren hätten auflaufen können, sich aber bei den Aktiven rasch zu wichtigen Säulen entwickelten. „Julian Dilger hat in der Innenverteidigung Bombenspiele abgeliefert“, nennt Grimm einen jener jungen Akteure, die bei der „Ersten“ zum Einsatz kamen.

Überhaupt macht die Jugendabteilung dem Verein immens viel Freude. Die B-Jugend legte in der Landesliga eine formidable Runde hin und schloss die Saison auf dem vierten Platz ab. Im Kreispokal zog die Mannschaft sogar ins Finale ein, unterlag dort erst dem FK Pirmasens. Mit den A-Junioren lautete das Ziel ursprünglich, in der Kreisliga um die Meisterschaft mitzuspielen. Da sich in der Klasse aber abzeichnete, dass mit Pirmasens eine alles dominierende Übermannschaft an den Start geht, entschieden sich die Ixheimer, in der Liga ausschließlich Spieler des jüngeren A-Jugend-Jahrgangs ins Rennen zu schicken. Die Spieler des älteren Jahrgangs wurden bei den Aktiven eingesetzt. Im Falle von Dilger und Co. bei der ersten Mannschaft, der Rest bei der U23 des Vereins, die ebenfalls in der C-Klasse antrat und dort sowohl in der Haupt-, als auch in der Platzierungsrunde Platz sechs belegte. Gerade in der Hauptrunde habe die U23 starke Partien abgeliefert, lobt Grimm. „In der Platzierungsrunde ging es dann im Grunde um nichts mehr. Da war die Luft ein wenig raus. Die Jungs haben aber im Training weiter Vollgas gegeben, für den Fall, dass sie bei der ersten Mannschaft gebraucht werden.“

Auch die Ixheimer Frauen spielten in der Bezirksliga eine gute Runde, landeten auf Rang vier. „Leider hat das Verletzungspech immer vor den wichtigen Spielen zugeschlagen. Wenn das nicht gewesen wäre, wären wir unter den ersten drei gelandet“, ist sich der Vorsitzende sicher. Die Frauen werden in der kommenden Runde nicht mehr von Jörg Lindemeier, sondern von Bianca Bischoff trainiert.

Dass es im Falle des Nichtaufstiegs der ersten Mannschaft kritische Stimmen gegeben hätte, die die Trennung von den VB Zweibrücken infrage gestellt hätten, glaubt Grimm nicht. „Die Mitglieder haben den Schritt mitgetragen. Von außen gab es gar keinen Druck“, sagt der Vorsitzende. Aber: „Den Druck haben wir uns intern selbst gemacht. Wir haben von Anfang an ganz klar kommuniziert, dass der Aufstieg das Ziel ist. Und der war gerade für unsere Jugendspieler ganz wichtig. Damit sie sehen, dass sie im Aktivenbereich in ein Team kommen können, in dem sie sich weiterentwickeln können. Das ist schwierig, wenn die erste Mannschaft in der untersten Liga antritt.“ Rund 220 Jugendspieler treten an der Römerstraße gegen den Ball. Abgesehen von zwei Altersklassen-Teams sind alle Mannschaften doppelt oder gar dreifach besetzt. „Die Jugendarbeit bleibt oberste Priorität. Die zeichnet uns seit Jahrzehnten aus. Der große Zulauf ist ein Zeichen, dass wir ein Umfeld geschaffen haben, in dem sich die jungen Spieler und die Eltern wohlfühlen“, sagt Grimm.

Die enge Verzahnung zwischen Jugend- und Aktivenbereich ließ sich beim SV Ixheim auch an den Spieltagen selbst sehen. Insbesondere die B-Jugend des Vereins feuerte die erste Mannschaft regelmäßig im Aufstiegskampf an. Umgekehrt waren die Aktiven der Ixheimer geschlossen vor Ort, als die Junioren um den Sieg im Kreispokal spielten. „Auch in dieser Hinsicht ist über die Saison etwas zusammengewachsen“, lobt Grimm.

Vor der Saison in der B-Klasse ist dem Vorsitzenden nicht bange. „Man muss natürlich abwarten, wie wir uns in der neuen Spielklasse zurechtfinden. Wir müssen ankommen. Aber ich glaube schon, dass wir in der oberen Tabellenhälfte landen können“, so Grimm. Auch weil die Gelb-Schwarzen mit ihrem ehemaligen Jugendspieler Yannick Utzinger, der vom A-Ligisten Palatia Contwig kommt, einen starken Neuzugang an Land gezogen haben. Beim SVN Zweibrücken stand Utzinger als A-Jugendlicher sogar schon im Oberliga-Kader. In Ixheim wird er nicht nur auf dem Feld stehen, sondern auch Trainer Heilmann bei der Arbeit mit der ersten Mannschaft unterstützen. Der bisherige Co-Trainer Jörg Böckler ist künftig Alleinverantwortlicher für die U23, die zuvor von Heilmann und Böckler „nebenher“ betreut werden musste. Das klingt nach einer vielversprechenden Ausgangslage dafür, dass auch das zweite Kapitel der Ixheimer Eigenständigkeit mit einer großen Party enden könnte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort