Zirkus-Projekt „ZappZarap“ Junge Artisten mit Talent und großem Mut

Zweibrücken · Am Samstag feiert die Thomas-Mann-Grundschule Ixheim ihr Sommerfest mit dem Zirkus-Projekt „ZappZarap“. In zwei Vorstellungen zeigen die 170 jungen Artisten, was sie die Woche über in 13 Genres einstudiert haben. Und lassen staunen über ihren Mut und ihre Fähigkeiten.

In der Thomas-Mann-Grundschule Ixheim ist beim Sommerfest das Zirkus-Projekt „ZappZarap“ zu Gast. Während hinten die Trapezkünstler trainieren, assistiert vorn Sigrid Wiesberger die zehnjährige Hanna bei „Blinde Kuh“ auf dem Drahtseil. Die Kinder konnten zwischen 13 verschiedenen Genres wählen.

Foto: Cordula von Waldow

„Kann ich nicht war gestern!“ Unter diesem Motto bringt das Zirkus-Projekt „ZappZarap“ seit rund 15 Jahren Kinder und Erwachsene dazu, sich selbst zu erproben, eigene Grenzen auszuloten und zu überwinden, ungeahnte Talente zu entdecken und dabei Spaß zu haben. Vom städtischen Sommer-Ferien-Programm ist der Zirkus in Zweibrücken ebenso bekannt wie von Schulprojekten. In dieser Woche ist er zu Gast in der Thomas-Mann-Schule, die sich damit auf ihr Sommerfest am Samstag, 25. Juni, mit dem von 2021 verschobenen Schulfest anlässlich des Schuljubiläums vorbereitet.

Am Sonntag hatte das Zirkus-Team das große Zelt auf der Wiese am Schulhof mithilfe von rund 40 Eltern und Lehrern bei 35 Grad mit vereinten Kräften aufgebaut. Rund 16 Tonnen sind dabei zu bewegen, bis alles sicher steht, die Manege mit der Beleuchtung aufgebaut und die Sitzreihen installiert sind. Am Montag begannen dann die Proben.

Das Lehrerkollegium hatte sich bei einem Projekt-Tag selbst in den 13 verschiedenen Genres erprobt, um die einzelnen Gruppen mit jeweils rund 14 der 170 Kinder anleiten zu können. Nach ihrer Vorstellung am Montag konnten die Kinder in die einzelnen Künste hineinschnuppern und sich dann aussuchen, was sie machen wollten: Akrobatik, Seilspringen, Kugellaufen, beschwerte Tücher schwingen, Seiltanz, Feuerartistik, Jonglage, Trapez, Leiterklettern, Zaubern, Fakir oder Clowns. Jeder sollte sich allerdings drei Wünsche überlegen, denn die Renner waren, wie überall, die Feuerartistik und das Trapez.

„Feuer fasziniert. Da kommt man so nicht so schnell ran im Alltag. Ebenso das Trapez, das geht hoch hinauf und bietet den entsprechenden Nervenkitzel“, weiß Robin. Der gelernte Bestatter, der seit seinem 16. Lebensjahr in der Kinderbetreuung seiner Heimatstadt Mühlheim an der Ruhr mitwirkt, ist seit sieben Jahren mit dem Zirkus „ZappZarap“ unterwegs. Artist Alex gelingt es regelmäßig, Kinder auch für den Kugellauf, der über den Balance-Akt in die eigene Mitte führt und „so schön erdet“ oder das Jonglieren zu begeistern, das Durchhaltevermögen und Beständigkeit erfordert, um dann mit überraschenden Erfolgserlebnissen zu belohnen. Denn die letztendliche Gruppen-Zuteilung übernahm das „ZappZarap“-Team. Tauschen verboten, denn die Kinder sollen auch lernen, eine einmal getroffene Entscheidung konsequent durchzuziehen.

Evelyn Lüttge war selbst erstaunt gewesen, welche Anziehungskraft das Feuer auf sie hat und wie fasziniert sie davon war. Begeistert leitete sie die Kinder an. Gyanaydan (10) hatte als erster den Mut, die Fackel mit der Hand auszulöschen. Die Lehrerin weiß: „Man muss beherzt zugreifen, wie bei einer Brennnessel.“ Dafür gelang es der Erstklässlerin Mariam (7) auf Anhieb, mit ihrer Hand die Flamme von der ersten Fackel zur nächsten überspringen zu lassen.

Während Alex mit der Trapez-Gruppe trainierte, unterstützte Sigrid Wiesberger die jungen Seiltänzerinnen mit Schirmchen wie die „sonnige Samira“ bei ihren Vorwärts- und Rückwärtsschritten oder die extrem mutige „hervorragende Hanna“. Die Reiterin balancierte sicher mit verbundenen Augen und hielt bewundernswert das Gleichgewicht auf dem schmalen Drahtseil. Draußen übten unter anderem die Seilspringer, die Leiter-Gruppe und auch die Kugelbalancierer. Mit eleganter Leichtigkeit schwang der neunjährige Ben Paul hoch auf dem Ball auch noch eine Girlande. Auf die Frage nach der Herausforderung meinte er: „Irgendwie kann ich es einfach“.

Alle sind voller Freude auf den großen Höhepunkt: die große Zirkus-Schau am Samstag, 25. Juni. Damit alle Eltern und weitere Interessierte daran teilhaben können, gibt es zwei Vorstellungen von rund zwei Stunden: um 10 und um 12.30 Uhr. Der engagierte Förderverein sorgt für die Bewirtung mit Rostwürsten, Brezeln, Popcorn, Schoko-Küssen und Getränken. Es sind noch Plätze frei. Karten zu fünf Euro für Erwachsene und 2,50 Euro für Kinder gibt es im Sekretariat der Thomas-Mann-Schule sowie, mit Glück, an der Tageskasse. Wobei die zweite Vorstellung bei rund 300 Sitzplätzen am Mittwoch bereits fast ausverkauft war.

Den Generalprobenmorgen an diesem Freitag um 9 Uhr nutzen auch andere Schulen wie etwa die Canada-Schule für einen Ausflug. Auch dafür gibt es noch einige Karten.

Auf der Suche nach einer „besonderen Idee“ für das Schuljubiläum, das 2021 auf Grund der Corona-Situation dann verschoben wurde, war der Förderverein der Zweibrücker Thomas-Mann-Schule auf das Zirkus-Projekt „ZappZarap“ gekommen, da einige Mitglieder dies vom Ferienprogramm der Stadt her kannten. Die Kosten dafür betragen etwas über 10 000 Euro. Das Zirkus-Team verfügt insgesamt über vier so große Zelte wie jetzt das Ixheimer sowie mehrere kleinere und einen Indoor-Wagen. Projekte können sowohl für die Sommerzeit outdoor als auch im Winter als Indoor-Veranstaltung gebucht werden. Danach variieren die Kosten. Neben Kinderprogrammen bietet „ZappZarap“ unter anderem Firmenprojekte an.
www.zappzarap.de