Spring- und Dressurturnier beim RSC Walshausen Wenn das Navi plötzlich ausfällt

Walshausen · Springreiter-Teams liefern sich in Walshausen spannenden Kampf um den Landgestüts-Cup.

 Linn Sommer (RSC Walshausen) platzierte sich mit Frechdachs in der Einzelwertung des Mannschafts-Springens um den Landgestüts-Cup.

Linn Sommer (RSC Walshausen) platzierte sich mit Frechdachs in der Einzelwertung des Mannschafts-Springens um den Landgestüts-Cup.

Foto: Cordula von Waldow

Wie gewonnen, so zerronnen. Mit fast jedem Ritt änderte sich die Rangfolge bei der spannenden Mannschafts-Springprüfung Klasse A* als Qualifikation für den erstmals ausgelobten Landgestüts-Cup 2022. Sieben Teams mit insgesamt 24 Reiter-Pferdepaaren hatten sich dafür angemeldet. Bei den Treppchenplätzen zeigte sich am Ende: Wer ein Team mit vier Startern aufstellen kann und damit ein Streichergebnis als Ass im Ärmel hat, ist klar im Vorteil. „Vielleicht ermutigt ihr ja eure Vereinsmitglieder für das nächste Mal“, motivierte Turnierrichterin Uta Rosenau, die die Prüfung kommentierte und vor Zuschauer wie Starter auf dem Laufenden hielt. Denn, wie bei einem großen Nationenpreis gab es vier Runden mit je einem anderen Starter einer Mannschaft. Spannung und Nervenkitzel bis zum Schluss.

Besonders bei dem Quartett der Blaubeeren-Bande der RSG Barbarossa-Kaiserslautern. Mit zwei Nullfehler-Ritten und vier Strafpunkten von einem Abwurf hatte das Team rund um den gebürtigen Pirmasenser Luis Moser durchaus Aussicht auf den Sieg. Wer den Schlussreiter Stefan Louis und seinen elfjährigen Trakehner Hotspot bei den ersten Qualispringen im Landgestüt sowie in Winzeln erlebt hatte, wusste: Das Paar ist gut für eine Nullrunde. Wenn nicht etwas ganz Unvorhersehbares passiert. Tatsächlich ereignete sich genau das.: Dem Reiter fiel auf dem Anritt zum vorletzten Hindernis die Navigation aus und der unumgängliche Kringel für einen erneuten Anritt wird als Verweigerung gewertet. Mit zwei zusätzlichen Zeitfehlern und damit insgesamt sechs Strafpunkten wurde der vermeintliche Retter so zum Streichergebnis. Sehr zur Freude der Hotten Hühs (Pirmasens-Winzeln). Mit nur einem einzigen Zeitstrafpunkt sahen sich Mannschaftsführerin Carla Roth mit Claire, Ronja Weber mit Der kleine Lord, Josephine Leis mit Quincy und Julia Reiser mit Querido Franz doch noch auf dem Siegertreppchen. Die Blaubeeren-Bande wurde Dritter hinter dem Quartett der RSV Pfalzmühle-Haßloch, das die unglückliche Prophezeihung „Äni fällt immer“ in seinem Namen selbst mit einem Streichergebnis bewahrheitete. Dafür gewann die erstmals ausgelobte Einzelwertung Catharina Athena Vogel mit ihrem neunjährigen Hannoveraner Sanchiano vor Teamkollegin Charisa Knoll mit Cornet‘s Granit. Bronze gewann die bisherige Speedreiterin Carla Roth vor Linn Sommer (RSC Walshausen), die ihren 16-jährigen Frechdachs in einer sehr souveränen Runde präsentierte. Das Team mit Lilly Mehl/Stuart Little, Antonia Ky/Cloe Sky und Linn Sommer/Frechdachs wurde Vierter mit vier Strafpunkten in einer langsameren Zeit. Unglücklich lief es für den Cup-Gastgeber RFV Zweibrücken, der nach der ersten Nullrunde fleißig Strafpunkte sammelte.

Die Walshauser Farben vertraten erfolgreich Hofherrin Kerstin Müller-Schwender und ihre Nichte Anni. Die Elfjährige schien bei ihren diversen Auftritten in Dressur und Stangenmikado auf den Silberrang abonniert zu sein. Die Pferdewirtschaftsmeisterin platzierte sich mit der 13-jährigen Zweibrücker Stute Florentiana in L- und M**-Dressur auf dem Treppchen und siegte mit der selbst gezogenen, siebenjährigen Castella in der Springpferdeprüfung Klasse L. Auf die Frage nach einem Herbstturnier sagte Müller-Schwender lachend: „Erst nächstes Jahr wieder. Dies war unser drittes Turnier in diesem Jahr. Damit haben wir unseren Beitrag geleistet.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort