Fußball-Landesligist TSC Zweibrücken TSC trauert verpasster Chance ein wenig nach
Zweibrücken · Früh hat der TSC Zweibrücken den Platz in der Aufstiegsrunde gesichert, lange hat der Fußball-Landesligist oben mitgespielt. Am Ende reichte es zu Platz vier. „Es wäre noch mehr drin gewesen“, hadert der sportliche Leiter Hakan Haliloglou mit dem Verletzungspech – und zwei ganz bitteren Niederlagen. Heute Trainingsauftakt unter Neu-Trainer Florian Opitz.
Der TSC Zweibrücken hat alle seine vor der Runde gesteckten Ziele erreicht. Ganz ohne Hadern geht der Blick zurück auf die vergangenen Monate bei dem Fußball-Landesligisten, der die Saison als Vierter abschloss, allerdings nicht. „Ich bin grundsätzlich zufrieden. Unser Ziel war es, im ersten Jahr nach dem Umbruch in die Aufstiegsrunde zu kommen“, betont der sportliche Leiter Hakan Haliloglou. Das hat der TSC recht früh perfekt gemacht. „Wir haben es auch geschafft, das Ziel Top-Vier-Platz zu erreichen“, zählt er weiter auf, schiebt allerdings seufzend hinterher: „Aber ich muss ganz ehrlich sagen: Es wäre noch mehr drin gewesen.“ Hätte sich etwa Kapitän Tobias Schön nicht so schwer verletzt, wäre ein Luca Brödel nicht so lange verletzt ausgefallen, „dann hätten wir – mit den beiden starken Winter-Neuverpflichtungen Felix Stopp und Jonas Marschall – auch das schaffen können, was nun der TuS Steinbach geschafft hat“. Den Verbandsliga-Aufstieg über die Relegation. „Wir waren auf einem sehr guten Weg, aber die Verletzungen haben uns schon zurückgeworfen“, bedauert Haliloglou.
Gerade durch den starken Start in die Hauptrunde der Landesliga Südstaffel hat die Mannschaft von Trainer Peter Rubeck auch Begehrlichkeiten geweckt. Nach dem 1:1 im Auftaktspiel gegen den späteren Meister SV Hermersberg ließen die Zweibrücker in der Vorrunde sechs Siege, bei nur einer Niederlage (1:2 gegen Bundenthal) folgen. Ein Highlight war das 3:1 im Stadtderby vor 500 Zuschauern am Wattweiler Berg. Bis Anfang Oktober marschierte der TSC punktgleich mit dem SVH an der Spitze. Danach „wurde es schwieriger“, wie Rubeck im Frühjahr betonte. Schön hatte sich gleich zum Rückrundenstart im Spitzenspiel beim SV Hermersberg (1:3) im Oktober einen Teilabriss der Achillessehne zugezogen. Brödel plagte sich mit einer langwierigen Fußverletzung. So mussten die Zweibrücker bei vier Siegen drei Niederlagen einstecken. Zwei davon waren besonders schmerzhaft.
Einmal die derbe 0:4-Klatsche im Derby bei den VBZ. „Die tut auch immer noch weh“, gibt Haliloglou zu. Etwas trösten kann ihn da nur, „dass der TSC dennoch die Nummer eins der Stadt ist“. Wenn ihn auch freut, dass der Rivale im Saisonfinale der Abstiegsrunde den Verbleib in der Landesliga geschafft hat. „So haben wir ein Derby mehr – und da werden die Karten nochmal neu gemischt.“ Ganz bitter war für den TSC aber auch die 0:3-Niederlage gegen den SC Hauenstein. „Diese Pleite, durch die wir hinter den SCH gerutscht sind, tut mir noch mehr weh als die gegen die VB. Denn diese Zähler, die wir nicht mit in die Aufstiegsrunde nehmen konnten, die haben wir im Kampf um den Aufstieg verloren.“
So sind die Zweibrücker mit lediglich sieben Mitnahmepunkten in den zweiten Saisonabschnitt gestartet. „Und dann haben wir in der Aufstiegsrunde nach dem starken Beginn (3:1 in Rodenbach) in den zwei Heimspielen gegen Steinbach (0:1) und Hüffelsheim (0:0) so bitter die Punkte liegen lassen, als wir die klar bessere Mannschaft waren. Gewinnst du diese beiden Spiele, was mit ein bisschen mehr Glück locker drin war, dann hätten wir als Zweiter aufsteigen können“, ist sich der sportliche Leiter sicher. Die 1:3-Niederlage in Steinbach am drittletzten Spieltag, durch die der letzte Funke Hoffnung auf Relegationsplatz zwei erlosch, sei hingegen „absolut verdient“ gewesen. Das anschließende 0:1 in Hüffelsheim war dann nicht mehr entscheidend, zumal im Saison-Endspurt mit Jonathan Kauf (Kreuzbandriss) ein weiterer Leistungsträger ausfiel. Immerhin konnten sich die Rot-Schwarzen mit einem 8:1-Erfolg gegen den SC Idar-Oberstein II ordentlich aus der Saison und zugleich von Trainer Peter Rubeck verabschieden, den es zum Saarlandligisten Borussia Neunkirchen zieht.
„Es wird viel über Peter Rubeck geredet, aber in dem einen Jahr hat es mir sehr viel Spaß gemacht, mit ihm zusammenzuarbeiten“, lobt Haliloglou die Professionalität des alten Trainer-Hasen. „Er hat die Mannschaft bis zum Schluss heißgemacht, hat immer Gas gegeben.“
Ab der nächsten Saison, die für den TSC an diesem Freitag mit dem Trainingsauftakt beginnt, übernimmt der neue Trainer Florian Opitz das Ruder am Wattweiler Berg. Dem 34-Jährigen, der vom Landesliga-Absteiger SG Eppenbrunn kommt, sei „das Auftreten als geschlossenes Team ist wichtig“. Zudem sieht er es als vorrangiges Ziel, seine Spieler stets weiterzuentwickeln und ihnen die Erfahrungen weiterzugeben, die er als Spieler und Trainer gesammelt hat.
Auf dem Platz weiter fehlen wird dabei vorerst nicht nur Tobias Schön. „Tobi wird in diesem Jahr nicht mehr spielen“, prophezeit der sportliche Leiter. „Auch Kauf und Brödel werden langfristig ausfallen“, fügt Haliloglou an. Zudem plagen Marcel Julier Leistenprobleme – möglicherweise muss er sich deshalb operieren lassen. Cüneyt Eren ist im Zuge seines Umzugs nach Merchweiler gewechselt. Überraschend sei zudem Nico Krebs trotz Zusage zum saarländischen Verbandsligisten Spielvereinigung Einöd gewechselt. Mit den Neuzugängen – Rückkehrer Sebastian Meil und Marc Daniel Arzt von der SG Rieschweiler sowie Quincy Henderson (Borussia Neunkirchen) – seien die Kaderplanungen damit noch nicht abgeschlossen. Mit Defensivspieler Jeremy Boudjemai (SVN Zweibrücken) hat der TSC gerade „ein 19-jähriges Talent“ verpflichtet, wie Haliloglou erklärt. „Es werden mit Sicherheit noch zwei, drei Neue kommen.“ Die Mannschaft von Opitz „soll so aufgebaut sein, dass wir nächstes Jahr wieder möglichst weit oben mitspielen können“, betont Haliloglou. „Das Ziel ist es immer noch, in den kommenden zwei, drei Jahren die nächste Klasse zu erreichen.“