Fußball-Regionalliga Eiskalte Homburger krönen die Mainzer Woche

Mainz · Der Fußball-Regionalligist gewinnt eine Woche nach dem Sieg gegen Spitzenreiter FSV Mainz II auch gegen Schlusslicht Schott Mainz.

 Markus Mendler brachte den FC Homburg bei Schott Mainz mit 1:0 in Führung. Es war bereits Mendlers 16. Saisontor.

Markus Mendler brachte den FC Homburg bei Schott Mainz mit 1:0 in Führung. Es war bereits Mendlers 16. Saisontor.

Foto: Markus Hagen

Es war souverän heute“, sprach Trainer Timo Wenzel am Samstag einen Satz, den er so in dieser Saison noch nicht oft in Bezug auf seinen FC Homburg loswerden konnte. Mit einem klaren 3:0 (1:0)-Sieg beim Schlusslicht der Fußball-Regionalliga Südwest, dem TSV Schott Mainz, krönten die Grün-Weißen vor 253 Zuschauern auf der Bezirkssportanlage in Mombach ihre Mainzer Woche, nachdem sie sieben Tage zuvor Tabellenführer FSV Mainz 05 II im Heimspiel mit 3:2 bezwungen hatten. Die klaren Ansagen des Trainerteams hatten offenbar gewirkt. Bisher hatten sich die Grün-Weißen in der Saison gerade gegen die vermeintlich kleinen Teams schwer getan. Auf eine starke Leistung gegen die Spitzenmannschaften folgte in schöner Regelmäßigkeit ein miserabler Auftritt gegen eines der Kellerkinder.

„Wir müssen mit der gleichen Leistungsbereitschaft in das Spiel gegen den Letzten gehen wie gegen den Spitzenreiter“, hatte Flügelspieler Shako Onangolo vor der Partie gegen Schott gefordert. Und er und seine Teamkameraden setzten das Vorhaben gegen die zuletzt in fünf Spielen ungeschlagenen Mainzer um. Und das obwohl bei den Homburgern weitere Personalprobleme dazukamen. Innenverteidiger Stefano Maier hatte sich im Training am Dienstag die Schulter ausgekugelt. Ihn ersetzte Mart Ristl, der eigentlich im defensiven Mittelfeld zu Hause ist. Offensivspieler Mounir Bouziane musste wegen einer Wadenverletzung passen. Mit den Langzeitverletzten fehlten Wenzel in Mainz damit acht Akteure.

Trotzdem ging der FCH in Mainz schon nach elf Minuten in Führung. Der agile Onangolo trieb die Kugel dynamisch durchs Mittelfeld und setzte Patrick Dulleck in Szene. Der Stürmer leitete mit einem Kontakt quer auf Markus Mendler weiter und der erzielte aus kurzer Distanz sein 16. Saisontor. FCH-Torhüter Krystian Wozniak wurde in Halbzeit eins nur einmal bei einem Freistoß von Giorgi Del Vecchio (16.) geprüft. Mehr ließ die konzentrierte Defensive der Grün-Weißen nicht zu. Auf der Gegenseite hätte Mendler kurz vor der Pause fast zum zweiten Mal zugeschlagen, wurde im letzten Moment aber noch vom Ball getrennt. Zwei Chancen, ein Treffer – „viel effektiver geht es nicht“, lobte Wenzel.

Nach der Pause hatte erneut Mendler den zweiten Treffer auf dem Fuß (47.). Schott-Torwart Jonas Weyand klärte auf Kosten einer Ecke. Zwei aufeinander folgende Eckstöße bugsierten die Schott-Spieler dann ins Toraus. Doch der dritte von Medler getretene Standard stach. Außenverteidiger Tim Stegerer köpfte zum 2:0 ein (49.). „Ich habe den Ball nicht einmal richtig getroffen – völlig egal“, freute sich ‚Stegi‘ über seinen zweiten Saisontreffer. „Hinten haben wir es gut gemacht und kaum etwas zugelassen“, ergänzte der Defensivspezialist. Nur zweimal musste Wozniak noch eingreifen: Erst entschärfte er einen Schuss des durchgebrochenen Michael Gorbunow (53.). Sekunden später war der polnische Torwart auch gegen Del Vecchio zur Stelle, der den Ball fünf Meter vor dem Tor nicht unterbringen konnte.

15 Minuten später war die Partie dann zugunsten der Gäste entschieden. Onangolo krönte seine starke Leistung mit einer grandiosen Vorarbeit. Der Winter-Neuzugang überlief rechts zwei Gegenspieler, passte scharf in die Mitte, wo Dulleck aus acht Metern kompromisslos unter die Latte vollendete (66.). „Wir wollten kompakt stehen, um dann nach Balleroberungen schnell nach vorne zu spielen. Das haben wir im Heimspiel gegen Mainz schon gut umgesetzt – und heute wieder“, beschrieb Dulleck die Marschroute.

 „Nach der Pause haben wir die Räume besser genutzt“, lobte auch Onangolo. Und Trainer Wenzel war ebenfalls zufrieden: „Wir haben es echt gut gemacht. Die Einstellung zum Spiel, dem Gegner und dem schwer zu bespielenden Untergrund hat gestimmt. So wünsche ich es mir in jedem Spiel. Wir sind kompakt gestanden, haben die Räume brutal eng gemacht. Das war die Vorgabe.“

Am nächsten Freitag können die Homburger bestätigen, dass der Erfolg gegen einen „Kleinen“ der Regionalliga Südwest keine Eintagsfliege war. Um 19 Uhr empfängt der FCH den Vorletzten FK Pirmasens im Waldstadion.

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