Eishockey-Regionalliga Südwest Verlieren ist für die Hornets „keine Option“

Zweibrücken · Ein Schritt fehlt dem EHC Zweibrücken zum Erreichen des Endspiels um die Meisterschaft der Eishockey-Regionalliga Südwest. Im alles entscheidenden dritten Halbfinale gegen den Stuttgarter EC muss dazu am Freitagabend ein Sieg her. Kapitän Stephen Brüstle ist bei dieser Mission wieder mit an Bord.

 Am Freitagabend zählt es für die Zweibrücker Hornets, hier Julian Reiss (links) gegen Adrian Sanwald, im entscheidenden dritten Halbfinale gegen den Stuttgarter EC.

Am Freitagabend zählt es für die Zweibrücker Hornets, hier Julian Reiss (links) gegen Adrian Sanwald, im entscheidenden dritten Halbfinale gegen den Stuttgarter EC.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Finale oder Sommerpause. Großer Jubel über die Titelchance oder bittere Enttäuschung. Diese Frage wird sich für den EHC Zweibrücken an diesem Freitag lösen, wenn ab 20 Uhr die alles entscheidende dritte Halbfinal-Partie der Eishockey-Regionalliga Südwest gegen den Stuttgarter EC angepfiffen wird. Verlieren ist für die Hornets in dem Duell in der heimischen Ice-Arena „aber gar keine Option“, wie Trainer Ralf Wolf betont. Denn Ziel ist und bleibt das Finale. Dafür hat die Mannschaft die gesamte Runde über gekämpft. „Um das zu erreichen, um unsere Erwartungen dieser Saison zu erfüllen, müssen wir einen Sieg einfahren – dann sind wir wieder im Plan“, hört sich die Rechnung des 42-Jährigen, der große Zuversicht ausstrahlt, eigentlich recht einfach an.

Wäre da nicht der starke Gegner, wäre da nicht die deutliche 3:9-Niederlage der Vorwoche, durch die die Rebels in der Best-of-Three-Serie ausgeglichen und den Druck auf die Zweibrücker erhöht haben. Doch davon wollen sich die Hornets keinesfalls entmutigen lassen. „Zumal wir gerade auch schöne Ereignisse hatten – und die Freude darüber überwiegt momentan“, erzählt Wolf mit hoffnungsvoller Stimme, dass Stephen Brüstle wieder zur Mannschaft gestoßen ist. Das Knie des Kapitäns, das er sich Mitte Januar im Spiel gegen Ravensburg verletzt hatte, hält. Seine Corona-Infektion ist überstanden. Auch sonst sehe es – stand jetzt – personell sehr vielversprechend aus. Denn auch die Chancen auf einen Einsatz von Schlüsselspieler Claudio Schreyer, den es für einige Monate beruflich nach Lübeck verschlagen hat, stünden ganz gut. Wenn Erik Betzold (Bänderriss im Fuß) auch weiterhin ausfällt, „denke ich, dass wir so gut auflaufen werden wie lange nicht“. Wenn dann auch der Einsatz und die Kampfbereitschaft stimmen, „können wir nicht mehr in die Waagschale werfen“.

Zwar habe die Mannschaft die Niederlage in Stuttgart schnell aus den Köpfen bekommen müssen – „für alles andere wäre auch keine Zeit gewesen“ (Wolf) –, um sich auf das entscheidende Spiel am Freitag fokussieren zu können. Dennoch sei es wichtig gewesen, die Dinge anzusprechen, die schlecht gelaufen sind. „Wir haben ja in Stuttgart (3:9) und auch zu Hause (6:5) einige Gegentore gegen die Rebels kassiert.“ Deren Entstehung habe das Team nochmal thematisiert. „Gerade in den Special-Teams – etwa im Stuttgarter Powerplay – haben wir schlecht reagiert, waren zu statisch. Das haben wir in die Trainingsarbeit daher vermehrt mit einfließen lassen“, betont der Hornets-Coach. Dabei mithelfen, die Defensive zu stabilisieren, soll dann auch Rückkehrer Stephen Brüstle.

Wenn sich die Gegner im dritten Aufeinandertreffen innerhalb von nur zwei Wochen womöglich auch nur noch wenig überraschen können, sei es in den zurückliegenden Tagen aber doch um mehr als nur das Einschwören auf das Alles-oder-Nichts-Spiel gegangen. Nach dem Feinschliff müsse seine Mannschaft nun „schlussendlich die Zweikämpfe annehmen und näher bei den Leuten sein“, um als Sieger und somit mit dem Final-Ticket in der Tasche vom Eis zu gehen. „Ich bin nach dieser Woche eigentlich guter Dinge, das Training hat mir ganz gut gefallen“, sagt Wolf.

Zudem sei es für die Zweibrücker in der heimischen Peter-Cunningham-Memorial-Arena wieder ein ganz anderes Spiel als vor sieben Tagen in Stuttgart. Vor eigenen Zuschauern, auf dem kleineren Spielfeld. „Da können wir immer diesen Überraschungsmoment ein bisschen nutzen, bis sich die Gegner an die Eisfläche gewöhnt haben“, erklärt Ralf Wolf, dass er mit seiner Mannschaft gegen den stark besetzten Stuttgarter EC da „weiter machen will, wo wir im letzten Heimspiel aufgehört haben“. Dabei setzt der 42-Jährige auch wieder auf die Unterstützung von den Rängen. „Man hat in den vergangenen Spielen gemerkt, wie sehr die Fans uns pushen, wenn sie uns lautstark unterstützen und so einen Rhythmus mit reinbringen.“

 Im ersten Halbfinale gegen die Rebels war Hornets-Kapitän Stephen Brüstle (li.) noch als Aushilfs-Assistent an der Seite von Trainer Ralf Wolf tätig. Am Freitag geht es für ihn endlich wieder aufs Eis.

Im ersten Halbfinale gegen die Rebels war Hornets-Kapitän Stephen Brüstle (li.) noch als Aushilfs-Assistent an der Seite von Trainer Ralf Wolf tätig. Am Freitag geht es für ihn endlich wieder aufs Eis.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Am späten Freitagabend wird klar sein, welches Team sich davon besser hat antreiben lassen und wer den Eisbären aus Heilbronn ins Endspiel folgen wird. Ebendiesem Gegner, gegen den sich die Zweibrücker bei ihrer ersten Regionalliga-Meisterschaft 2017 im Finale behauptet hatten. Doch „es wäre zu früh“, sich über das mögliche Endspiel Gedanken zu machen. Jetzt zählt für Ralf Wolf und seinen EHC nur dieser Freitagabend, nur der anvisierte Sieg gegen Stuttgart. Der Glaube daran, dort den nächsten Schritt zu schaffen, ist aber „auf jeden Fall da“.

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