Fußball-Landesligist VB Zweibrücken Aus Niederlagen die richtigen Schlüsse gezogen

Zweibrücken · Lange hing Fußball-Landesligist VB Zweibrücken in der Hauptrunde der Südstaffel unten drin. Durch einen fulminanten Lauf kämpfte sich das Team von Alexander Joniks vor der Winterpause auf Rang vier vor – und hat so kommende Woche noch die Chance, das letzte Ticket für die Aufstiegsrunde zu lösen.

 Das 4:0 im Derby gegen den TSC, hier Fynn Fritzsche (VBZ, grün) gegen Erik Bischof, war ein Hauptrunden-Highlight für die VB Zweibrücken.

Das 4:0 im Derby gegen den TSC, hier Fynn Fritzsche (VBZ, grün) gegen Erik Bischof, war ein Hauptrunden-Highlight für die VB Zweibrücken.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Eine kuriose Hauptrunde haben die Fußballer der VB Zweibrücken durchlebt. Bis hierhin. Denn nach einem schwachen Start ist die famose Aufholjagd der Elf von Spielertrainer Alexander Joniks durch die vorzeitige Winterpause jäh gestoppt worden. Und so ist offen, ob die Grün-Weißen in der zweiten Saisonhälfte in der Auf- oder der Abstiegsrunde antreten werden.

Geklärt wird diese Frage kommende Woche, wenn die derzeit viertplatzierten VBZ (19 Punkte) bei den SF Bundenthal (mit 17 Pkt. Fünfter) um das letzte verbleibende Ticket für die Aufstiegsrunde – und damit den direkten Klassenverbleib – kämpfen werden. Den Zweibrückern würde ein Remis reichen, und sie könnten einen Haken hinter das primäre Saisonziel machen. „Dann könnten wir die gewisse Anspannung, die in solch einer Abstiegsrunde immer dabei ist, schon abstreifen“, betont Joniks.

Dass die VBZ diese Chance überhaupt noch haben würden, daran hat nach den ersten Wochen der Landesliga-Runde wohl kaum mehr jemand geglaubt. Nach sechs Spielen standen für die Zweibrücker bereits fünf Niederlagen und nur drei Punkte zu Buche. „Zu Beginn waren es meistens enge Partien“, erinnert sich Joniks an die ersten drei Begegnungen gegen Hauenstein, Hinterweidenthal und Hermersberg, die allesamt 1:2 endeten. Dann kam das eine Spiel, das 1:4 am fünften Spieltag gegen die SF Bundenthal, „nach dem wir gesagt haben: So kann es nicht weitergehen“, erzählt der VBZ-Trainer und fügt an: „Wir haben analysiert, woran es liegt, haben unser System entsprechend umgestellt und aus den Wochenenden, die wir verloren haben, scheinbar die richtigen Schlüsse gezogen.“ Es sei aber auch harte Arbeit und viel Fleiß der Jungs nötig gewesen, um den Schalter umzulegen. Die Mannschaft habe „sehr, sehr intensiv“ trainiert. „Am Ende waren diese Maßnahmen erfolgreich“, verrät Joniks die Faktoren, durch welche es der Mannschaft gelungen ist, sich Stück für Stück aus dem Tabellenkeller nach oben zu arbeiten. Die Umstellungen hätten auch dazu geführt, dass die VBZ in Spielen, in denen es nicht so gut lief, auch mal ein bisschen Glück hatten. „In Situationen, in denen wir vorher wahrscheinlich verloren hätten, hat sich das ein wenig in die andere Richtung gedreht.“ Mit den ersten Erfolgserlebnissen habe die Mannschaft auch mehr Selbstvertrauen und Zuversicht bekommen, „dass das, was wir machen, richtig ist und funktioniert. Und so greift manchmal ein Rad in das andere“, erklärt Joniks wie die VBZ immer besser ins Rollen kamen und zu einem der besten Rückrundenteams avancierten.

Höhepunkt der bisherigen Runde war dann nach bereits vier ungeschlagenen Partien in Folge das zweite Stadtduell gegen den TSC Zweibrücken. „Ein 4:0 im Derby ist natürlich etwas Tolles. Ich glaube, das war das höchste Ergebnis, das die VB je gegen den TSC eingefahren hat – das war schon ganz gut“, blickt Joniks auf das letzte Spiel vor der Pause zurück. Nach dem eigentlich noch das aufgrund eines Todesfalls bei den Sportfreunden am 14. Spieltag ausgefallene Match in Bundenthal hätte nachgeholt werden sollen. Dazu kam es nach mehreren Anläufen vor der coronabedingt vorzeitigen Winterpause jedoch nicht mehr.

Der Höhenflug der Zweibrücker von fünf ungeschlagenen Spielen in Serie, durch den sie auf Platz vier geklettert sind, wurde ausgebremst. Für den VBZ-Trainer ist es „schwierig zu sagen“, ob die Verlegung der finalen Hauptrunden-Partie ins neue Jahr, auf kommende Woche Sonntag, 13. März (15 Uhr), ein Nachteil für die Zweibrücker ist. „Klar hätte ich das Spiel gerne noch vor der Pause gemacht, als wir den Lauf hatten.“ Wobei Joniks‘ Mannschaft aufgrund von Verletzungen auch da schon nicht mehr mit der gleichen Aufstellung wie im Derby hätte auflaufen können. Daher habe der 34-Jährige schon die Hoffnung, dass die VBZ nun vom Verletztenstatus her sogar besser dastehen und eine gute Mannschaft auf den Platz schicken können. „Am Ende ist es immer auch die Frage, wer mehr Match-Glück hat und wer nach der langen Vorbereitung besser in solch ein Spiel reinkommt.“

Die lief bei den Zweibrückern zuletzt allerdings etwas durchwachsen. „Wir sind jetzt in der sechsten Woche der Vorbereitung. Zum Start ist es gut angelaufen, auch, was die Trainingsbeteiligung und die Testspiele anging“, erklärt Alexander Joniks, der seinen Vertrag bereits verlängert hat und im Sommer somit in seine dritte Saison bei den Zweibrückern geht. In den Tests gegen den Bezirksligisten SG Rieschweiler II (9:0) und den saarländischen Landesligisten SpVgg Eind-Ingweiler (3:1) „haben wir das, was wir uns vorgenommen haben auch gut umgesetzt. Trotz Verletzter und Urlauber“. In den vergangenen beiden Wochen sei es allerdings nicht mehr ganz so gut gelaufen. Zwar hätten die Spieler, die da waren, „immer Vollgas gegeben“ – dazu gehörten auch die Winter-Neuzugänge Steven Mathieu (TSC Zweibrücken) und Torhüter Constantin Semar (A-Jugend des FK Pirmasens) sowie Sascha Frick, der aus der eigenen Zweiten hochrückt. Doch durch eine vermehrte Anzahl an Urlaubern und Ausfällen mussten die Tests gegen den SV Morlautern und den FK Pirmasens zuletzt abgesagt werden. „Das war nicht so förderlich“, hofft Joniks, dass die für Samstag, 16 Uhr, angesetzte Generalprobe beim SC Weselberg stattfinden kann. „Das wäre sehr sehr wichtig“, betont der Spielertrainer, um wirklich gut vorbereitet in die Partie in Bundenthal gehen zu können. Vor der die Anspannung allmählich wächst.

 Alexander Joniks, Trainer der VB Zweibrücken.

Alexander Joniks, Trainer der VB Zweibrücken.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

„Die ganze Zeit war es nicht so greifbar, jetzt kommt es langsam näher“, erzählt der VBZ-Coach von der Stimmung im Team. Wenn das Duell auch Endspiel-Charakter hat, sei es letztlich aber eine Partie wie jede andere, in der drei Punkte vergeben werden, will Joniks den Druck rausnehmen. „Natürlich entscheidet dieses Spiel über Auf- und Abstiegsrunde. Aber wir dürfen nicht in die Angst verfallen, dass wir hier irgendetwas zu verlieren haben. Im Endeffekt können wir nur gewinnen.“ Seine Jungs müssten sich einfach bewusst machen, was ihre Stärken sind, was sie in der Runde schon geleistet haben. „Mit uns hat keiner mehr gerechnet, damit, dass wir überhaupt noch in solch eine Situation kommen könnten.“ Daher versucht Joniks das finale Hauptrundenmatch als ein Zusatzspiel zu sehen, „mit dem wir uns belohnen können, für das was wir bis jetzt geschafft haben“. Die Aufstiegsrunde wäre das I-Tüpfelchen auf dieser so fulminanten Aufholjagd. 

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