42. Fußball-Stadtmeisterschaft Zweibrücken Eine ganz heiße Stadtmeisterschaft

Zweibrücken · Die Landesliga-Fußballer des TSC Zweibrücken haben am Sonntag die 42. Stadtmeisterschaft gewonnen. Der TSC kassierte in dem Turnier keine Niederlage und verhinderte die Titelverteidigung der eigenen zweiten Mannschaft. Wermutstropfen waren Absagen mehrerer Mannschaften. Und die sengende Sonne ließ manchen Trainer gar vom Sprung in den Pool träumen.

 So sehen Stadtmeister aus: Die erste Mannschaft des TSC Zweibrücken verlor bei den Titelkämpfen am Wochenende keine einzige Partie und stemmte am Ende den Pokal in die Höhe.

So sehen Stadtmeister aus: Die erste Mannschaft des TSC Zweibrücken verlor bei den Titelkämpfen am Wochenende keine einzige Partie und stemmte am Ende den Pokal in die Höhe.

Foto: Mirko Reuther

Es roch nach Bratwurst am Wattweiler Berg – und ziemlich lange auch nach einer überraschenden Titelverteidigung. Bei der Zweibrücker Fußball-Stadtmeisterschaft hatte es der TSC Zweibrücken II am Wochenende in seinem letzten Spiel in der eigenen Hand, seinen sensationellen Triumph der letzten ausgetragenen Auflage aus dem Jahr 2019 zu wiederholen. Damals bezwang die Reserve der Rot-Weißen die eigene erste Mannschaft im Elfmeterschießen. Und auch diesmal stand am Sonntag nur noch das Landesliga-Team des TSC zwischen dem B-Ligisten und dem Wanderpokal.

Doch diesmal blieb die Überraschung aus. Mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze brachte Erik Bischof den „TSC Eins“ in Front. Und auch am zweiten Treffer war der Stürmer des Landesliga-Teams maßgeblich beteiligt. Er luchste dem aus seinem Tor geeilten Christian Edlmann – dem Spielertrainer der zweiten TSC-Mannschaft, der bei der Reserve zwischen den Pfosten stand – linksaußen den Ball ab, passte in die Mitte und dort schraubte Sebastian Meil den Deckel auf die Partie. Die Begegnung endete mit 2:0 für die erste Mannschaft der Zweibrücker, die nach vier Siegen und einem Remis als 42. Zweibrücker Stadtmeister feststanden. Pascal Julier, der unter der sengenden Sonne für den „TSC Zwei“ auf dem Rasen gestanden hatte, war trotzdem „definitiv total zufrieden“ mit den Auftritten seiner Mannschaft. Auch wenn die sich aufgrund des schlechteren Torverhältnisses am Ende mit Rang drei zufrieden geben musste. Dass die Trophäe zudem an die eigenen Vereinskameraden ging, war ein weiteres Trostpflaster: „Lieber unsere Erste gewinnt, als jemand anderes“, meinte Julier mit einem Augenzwinkern.

Heiß waren sie, die Titelkämpfe am Wattweiler Berg. Nicht nur auf dem Rasen. Die Sonne brannte unbarmherzig auf den Edeka-Ernst-Sportpark hinunter. Die Plätze unter den Sonnenschirmen waren bei den rund 400 Zuschauern an den beiden Tagen heiß begehrt. Wer dort keinen mehr ergatterte, ließ sich im Schatten hinter der Anzeigetafel nieder. „Wir machen jetzt ein bisschen länger Pause, auch der Rasen hat Durst“, lautete eine Durchsage zwischen den Partien. Sven Heilmann, Spielertrainer des SV Ixheim, gab zu Protokoll, „jetzt am liebsten in einen Pool zu springen“. Andreas Hergert, Trainer des SVN Zweibrücken, räumte ein, dass die Hitze „vor allem am Samstag schon sehr, sehr eklig“ war. „Ich hätte mich auch mit dem Gedanken anfreunden können, die Jungs bei dem Wetter zu mir in den Garten einzuladen und ein paar Bier zu trinken“, gab der Übungsleiter verschmitzt zu. Für seine Mannschaft steht übrigens bereits am Donnerstag der Pflichtspielauftakt auf dem Programm. In der ersten Runde des Verbandspokals empfängt der SVN um 19 Uhr das Landesligateam des TSC Zweibrücken. Spaß gemacht habe ihm die Stadtmeisterschaft natürlich trotzdem. „Es ist Fußball – das macht immer Spaß“, so Hergert. Auch weil sich seine Mannschaft mit zwei Siegen in den letzten beiden Spielen gegen den SV Ixheim (2:0) und den TuS Wattweiler (4:0) noch auf den zweiten Platz vorschob.

Wattweiler hatte übrigens am Samstag für den ersten großen Paukenschlag des Turniers gesorgt. Der TuS war als C-Ligist die nominell schwächste Mannschaft der Stadtmeisterschaft, bezwang aber in seinem ersten Spiel gleich die VB Zweibrücken. Die traten zwar nicht ausschließlich mit Spielern des Landesliga-Kaders, sondern einem gemischten Team aus erster und zweiter Mannschaft (die in einer Spielgemeinschaft mit dem TuS Rimschweiler startet) an. Trotzdem war der Sieg der Wattweiler eine faustdicke Überraschung. 

Die VB Zweibrücken steigerten sich nach zwei Niederlagen zum Auftakt am zweiten Turniertag deutlich. Dem TSC Zweibrücken fügten die Vereinigten Bewegungsspieler beim 1:1 den einzigen Punktverlust zu. Der 5:0-Erfolg im letzten Spiel gegen den B-Klasse-Aufsteiger SV Ixheim war der höchste des Turniers. Und dabei erzielten die VB-Spieler auch zwei der schönsten Treffer des Turniers. Dominik Stegner traf mit einem Drehschuss von der Strafraumkante genau in den Knick zum 1:0. Und Jan-Niklas Krause erhöhte mit einem ganz feinen Außenristschuss, der genau neben dem linken Pfosten einschlug, auf 2:0. „Nein, immer treffe ich den nicht so“, meinte Krause nach der Partie, „aber den habe ich jetzt ganz gut erwischt.“ Ihm machten die Temperaturen nicht ganz so sehr zu schaffen, wie seinen Kollegen. „Wenn man gerne Fußball spielt, spielt man auch bei dem Wetter gerne Fußball.“ 

Ein Wermutstropfen war der Umstand, dass gleich drei Teams ihre Teilnahme an der Stadtmeisterschaft wieder aus personellen Gründen absagen mussten. Die TSG Mittelbach trat nicht an. Der SV Ixheim und die VBZ schickten nicht wie geplant auch eine zweite Mannschaft ins Rennen.

Und dieser Umstand missfiel Ixheims Trainer Heilmann sehr. Ihm standen nur elf Feldspieler zur Verfügung. „Der Kader unserer beiden Aktiventeams besteht aus rund 50 Leuten, da finde ich es schade, dass wir nur so wenige Spieler für die Stadtmeisterschaft zusammenbekommen haben. Mit den Jungs, die hier waren, war ich zufrieden. Die haben sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und das werde ich im Hinterkopf haben, wenn es darum geht, wie wir künftig den Kader zusammenstellen. Bei der Personalsituation war heute nicht mehr drin.“

Wegen der Absagen war die Stadtmeisterschaft nicht mit Vorrunden und folgendem K.o.-System, sondern im Modus „Jeder-gegen-jeden“ in Partien zu je 30 Minuten ausgetragen worden.

Die waren allerdings schweißtreibend genug. Und so hatten die Spieler des TSC Zweibrücken auch gar nichts dagegen, dass die Sprinkler-Anlage am Wattweiler Berg ein Eigenleben entwickelte und die neuen Stadtmeister ordentlich nass machte, als ihnen von der Zweibrücker Beigeordneten Christina Rauch der Wanderpokal überreicht wurde. 

Für den neuen TSC-Trainer Florian Opitz war der Erfolg der erste Titel mit den Zweibrückern. Und wie fühlt sich’s an? „Na, gut, wie denn sonst“, sagte Opitz. „Es hat Spaß gemacht. Auch die anderen Zweibrücker Vereine mal live zu sehen. Bis zum Saisonauftakt müssen wir noch an einigen Stellschrauben drehen. Aber was mir gefällt, ist der Wille meiner Spieler. Auch dieses Turnier trotz der Hitze gewinnen zu wollen.

  Die Neuzugänge Anton Mittermüller (vorne, weiß) und Marc Daniel Arzt vom TSC Zweibrücken verfolgen Stephan Grauer vom SVN Zweibrücken.

Die Neuzugänge Anton Mittermüller (vorne, weiß) und Marc Daniel Arzt vom TSC Zweibrücken verfolgen Stephan Grauer vom SVN Zweibrücken.

Foto: Martin Wittenmeier
  Neuzugang Christian Zech (grün) musste sich mit den VB Zweibrücken überraschend mit 0:1 gegen Wattweiler (blau) geschlagen geben.

Neuzugang Christian Zech (grün) musste sich mit den VB Zweibrücken überraschend mit 0:1 gegen Wattweiler (blau) geschlagen geben.

Foto: Martin Wittenmeier
  Auch das Spiel gegen Ixheim (gelb) gewann der starke TSC II (rot).

Auch das Spiel gegen Ixheim (gelb) gewann der starke TSC II (rot).

Foto: Mirko Reuther
 Die Alten Herren des SV Ixheim gewannen das AH-Finale der Stadtmeisterschaft gegen die Senioren des TSC Zweibrücken mit 3:1.

Die Alten Herren des SV Ixheim gewannen das AH-Finale der Stadtmeisterschaft gegen die Senioren des TSC Zweibrücken mit 3:1.

Foto: Markus Hagen

Schon am Freitag wurde der Stadtmeister der Alten Herren ermittelt. Auch das AH-Turnier war von Absagen betroffen. Ursprünglich hatten vier Teams gemeldet. Weil der TuS Rimschweiler und der SVN Zweibrücken ihre Teams zurückzogen, blieben nur der SV Ixheim und der TSC Zweibrücken. Die Teams einigten sich, das Finale über zwei Mal 30 Minuten auf einem Kleinfeld mit 7er-Mannschaften auszutragen. Nach ausgeglichener erster Hälfte lag der TSC durch einen Treffer von Christian Edlmann 1:0 in Führung. Nach der Pause ging den Gastgebern, bei denen nur ein Auswechselspieler auf der Bank saß, aber die Puste aus. Ixheim drehte die Partie durch Tore von Andreas Schneider, Mario Schwarz und Christian Kolenda.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort