Zweibrücker Fußball-Stadtmeisterschaft Heiße Duelle am Wattweiler Berg erwartet

Zweibrücken · Nach dreijähriger Pause wird an diesem Wochenende die 42. Auflage der Zweibrücker Fußball-Stadtmeisterschaft angepfiffen. Als Titelverteidiger wird die zweite Mannschaft des ausrichtenden TSC Zweibrücken gejagt. Eine erneute Überraschung, wie die des B-Ligisten damals, halten viele für schwierig.

 Bei der letzten Auflage der Fußball-Stadtmeisterschaft 2019 gewann Trainer Ahmed El Khadem-Neuhäuser, der hier seine Spieler vor dem Elfmeterschießen versorgt, mit der TSC-Zweiten den Pott. Mittlerweile ist er Coach des TuS Rimschweiler/VBZ II, mit dem er nun hofft, es bis ins Halbfinale zu schaffen.

Bei der letzten Auflage der Fußball-Stadtmeisterschaft 2019 gewann Trainer Ahmed El Khadem-Neuhäuser, der hier seine Spieler vor dem Elfmeterschießen versorgt, mit der TSC-Zweiten den Pott. Mittlerweile ist er Coach des TuS Rimschweiler/VBZ II, mit dem er nun hofft, es bis ins Halbfinale zu schaffen.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Vor dem Start in die Punkt- und Pokalrunden stehen in Zweibrücken endlich wieder die prestigeträchtigen Duelle der Fußball-Stadtmeisterschaft an. Mit einer faustdicken Überraschung war die letzte Auflage vor der Corona-Zwangspause 2019 im Westpfalzstadion zu Ende gegangen. Lange drei Jahre ist es mittlerweile also her, dass das B-Klasse-Team des TSC Zweibrücken die eigene Landesliga-Truppe im Elfmeterschießen bezwungen und die Vereinshierarchie auf den Kopf gestellt hatte.Trainer war damals Ahmed El-Khadem Neuhäuser, der mittlerweile den TuS Rimschweiler coacht. Dass erneut einer der Underdogs den Pott mit nach Hause nehmen könnte, daran glaubt Hakan Haliloglou, sportlicher Leiter des ausrichtenden TSC eher nicht. „Ich denke, die vermeintlich Großen sind auch die Favoriten.

Dabei kommt es genau zwischen diesen bereits in der Gruppenphase im Edeka Ernst Park am Wattweiler Berg zu heißen Begegnungen. Unter anderem mit dem Landesliga-Duell zwischen dem TSC und der VB Zweibrücken (Sonntag, 11.35 Uhr), die in der Vorrunde zudem auf den A-Ligisten SVN Zweibrücken sowie die beiden C-Ligisten TSG Mittelbach und SV Ixheim II treffen. „Wir wollten den TSC und die VBZ dieses Mal nicht als Gruppenkopf setzen. So ist es fairer gegenüber den anderen Mannschaften, die tiefer spielen“, sagt Haliloglou und fügt an: „Der Bessere wird sich jetzt eben durchsetzen, da müssen auch wir schauen, wie wir uns durchkämpfen. Wenn wir es nicht schaffen, gegen die VB oder die Niederauerbacher zu gewinnen, dann haben wir es eben nicht verdient, weiterzukommen.“ Denn neben den VBZ sieht er vor allem auch den SVN Zweibrücken um Trainer Andreas Hergert als großen Titelkandidaten. „Die haben sich sehr ordentlich verstärkt, und gehören mit ihrer guten Mannschaft für mich mit zu den Favoriten.“In der vermeintlich leichteren Gruppe B kämpfen nach der Absage der SVN-Zweiten noch die B-Ligisten TUS Rimschweiler/VBZ II, der SV Ixheim, Titelverteidiger TSC II und der C-Klasse-Vertreter TuS Wattweiler ums Weiterkommen. Chancen auf das Halbfinale dürfen sich alle ausrechnen. Und das zu erreichen, darauf hofft auch Rimschweiler-Trainer Ahmed El Khadem-Neuhäuser, dessen Team erstmals in der neuen Spielgemeinschaft mit der VBZ-Zweiten antritt. „Die Vorbereitung läuft – aufgrund von Verletzten und Urlaubern – zwar eher durchwachsen, aber durch die Fusionierung bringen wir schon etwas mehr Qualität ins Training rein“, verrät der 36-Jährige, der vor drei Jahren als Coach der TSC-Zweiten über den Stadtmeistertitel jubeln durfte. „Ich hatte ja sozusagen eine starke U23 mit jungen Wilden, die von den meisten unterschätzt wurde“, blickt er zurück. „Ich bin damals nicht reingegangen, um vielleicht Dritter zu werden. Ich hatte schon die Hoffnung, mindestens ins Finale zu kommen.“ Einen solchen Coup in diesem Jahr zu wiederholen, hält er für die Kleinen „realistisch gesehen“ aber für schwierig. Natürlich komme es immer darauf an, welchen Kader die Teams zur Verfügung haben. „Aber so, wie das Konzept ist, mit der Vorrunde über je eine halbe Stunde, mit der langen Zeit zwischen den Spielen und den jeweils 2x20 Minuten im Halbfinale und Finale – da wird am Ende die Fitness siegen“, ist sich El Khadem-Neuhäuser sicher. Und da sieht er den Vorteil dann doch bei den beiden Landesligisten. „Ich wäre froh, wenn wir in der Gruppe weiterkommen und ins Halbfinale einziehen. Alles andere wäre Bonus“, betont El Khadem-Neuhäuser, der aber ebenfalls den SVN nicht für chancenlos hält. „Das ist schon ein Geheimfavorit.“

Der Niederauerbacher Coach Andreas Hergert weist diese Rolle jedoch von sich. „Die Stadtmeisterschaft hat für uns eher Testspielcharakter. „Gerade am Samstag wird es hart, da haben wir die VBZ (17.20 Uhr) und den TSC (19.05 Uhr) vor uns.“ Der A-Ligist, der am Wochenende auf seinen Top-Neuzugang Diego Enache verzichten muss, wolle in diesen Begegnungen eher in der Vorbereitung auf die Saison noch etwas ausprobieren. „Wir werden eine ganz gute Elf auf den Platz bringen, aber eine große Chance haben wir nicht – in der Todesgruppe mit den Landesligateams“, betont der SVN-Coach mit einem Lachen und und fügt an: „Wenn wir am Ende ins Halbfinale kommen sollten, dann freuen wir uns mega darüber. Aber wir haben nichts zu verlieren.“ Der TSC und die VBZ müssten da eher sehen, dass sie Gas geben.

Obwohl der sportliche Leiter des TSC die Prestigeduelle zwar keinesfalls verlieren will, sei es für den Vorjahresvierten der Landesliga „aber vor allem wichtig, dass wir nicht noch mehr verletzte Spieler davontragen. Lieber werde ich Vierter, habe aber keine Verletzungen dazubekommen, als dass ich Stadtmeister werde, aber noch zwei weitere Jungs länger ausfallen.“ Davon habe der TSC schon genug. Kapitän Tobias Schön etwa muss sich nach seinem Achillessehnen-Teilabriss zurückkämpfen, auf Jonathan Kauf (Kreuzbandriss) und Luca Brödel werde das Team von Neu-Trainer Florian Opitz noch länger verzichten müssen und Marcel Julier plagt sich mit Leistenproblemen.

Am Samstag ab 15 Uhr wird sich am Wattweiler Berg zeigen, welche Mannschaft am besten mit den heißen Temperaturen, den Gegnern und dem Modus zurechtkommen wird. Die Auftaktpartie bestreiten der SV Ixheim II und die VB Zweibrücken. Das letzte Vorrundenspiel am Samstag wird um 20.15 Uhr zwischen Rimschweiler und der TSC-Zweiten angepfiffen. Die Gruppenphase wird am Sonntag ab elf Uhr mit der Partie SVN gegen SV Ixheim II fortgesetzt. Die Spieldauer beträgt in der Gruppenphase einmal 30 Minuten. Jeweils die beiden Ersten begegnen sich dann über Kreuz im Halbfinale. „Es ist schon ein komischer Modus, in dem alles passieren kann“, betont Andreas Hergert. „Du hast nur eine halbe Stunde. Jeder kennt Fußball“, sagt der SVN-Coach und fügt an: „Da kann schnell ein Glückstor entstehen und dann hast du einen Gegner, der sich 25 Minuten hinten reinstellt. Da kannst du schon mal dämlich verlieren.“

In der Endrunde, die am Sonntag ab 14.30 Uhr mit den Semifinals beginnt, wird über zweimal 20 Minuten gespielt. Im Falle eines Unentschiedens folgt sofort ein Elfmeterschießen. Das Spiel um Platz drei wird am Sonntag um 16.05 Uhr angepfiffen, das Finale um den Merkur-Wanderpokal steigt um 16.50 Uhr.

Danach den Pokal in die Höhe recken zu können, würde Hakan Haliloglou auch mal wieder einem kleinere Verein gönnen. Er denke, dass B-Klasse-Aufsteiger SV Ixheim um Spielertrainer Sven Heilmann, „auch ganz heiß darauf sein wird, zu gewinnen“. Damit wäre dann doch die nächste Überraschung perfekt.

Bereits am Freitag kämpfen die AH-Teams des TSC Zweibrücken, SV Ixheim, TuS Rimschweiler sowie des SVN Zweibrücken ab 18 Uhr um den Titel. Im Jeder-gegen-Jeden-Modus gehen die Partien jeweils über 20 Minuten. Nach der letzten Begegnung zwischen Rimschweiler und Ixheim ab 20.30 Uhr steht danach der neue Titelträger fest. 2019 jubelten die AH-Kicker der SG VBZ/Ixheim über den Titel.

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