Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) gewinnt Diamonds-League-Finale in Zürich Voller Freude in den wohlverdienten Urlaub

Zweibrücken · Christin Hussong, Speerwerferin des LAZ Zweibrücken, wird beim Diamonds-League-Finale in Zürich mit deutlichem Abstand Erste. Damit schließt sie ihre tolle Saison mit einem Erfolgserlebnis ab.

 Christin Hussong, Speerwerferin des LAZ Zweibrücken, überzeugte in Zürich mit einer guten Vorstellung. Ihre Konkurrentinnen distantierte sie klar. Es war der zweite Triumph binnen neun Tage. Den enttäuschenden neunten Platz bei den Olympischen Spielen in Tokio scheint sie verkraftet zu haben. 

Christin Hussong, Speerwerferin des LAZ Zweibrücken, überzeugte in Zürich mit einer guten Vorstellung. Ihre Konkurrentinnen distantierte sie klar. Es war der zweite Triumph binnen neun Tage. Den enttäuschenden neunten Platz bei den Olympischen Spielen in Tokio scheint sie verkraftet zu haben. 

Foto: dpa/Jean-Christophe Bott

Da stand sie also. Die Deutschlandflagge lag auf Christin Hussongs Schultern, in der linken Hand hielt sie einen Sonnenblumenstrauß. Und natürlich trug die 27-jährige Speerwerferin des LAZ Zweibrücken ein breites, ja sehr breites Lächeln im Gesicht. Ihre Mundwinkel hüpften nach oben. Nur die Sportmontur, von Oberteil bis Schuhe war Hussong in schwarz gekleidet, wollte nicht so recht zu diesem Augenblick passen, der vieles miteinander kombinierte: Glück und Stolz natürlich. Aber auch Erleichterung und vielleicht ein wenig Genugtuung.

Hussong triumphierte am Donnerstagabend beim Diamond-League-Finale, dem letzten Wettbewerb des Jahres, mit einer Weite von 65,26 Meter. Damit distanzierte sie die Zweitplatzierte Kelsey-Lee Barber aus Australien um knapp drei Meter. „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit dem Wettkampf“, sagte die 27-jährige Herschbergerin und resümierte: „Es war für mich ein super Abschluss der Saison.“

Einer Saison, in der Hussong immer wieder überzeugte, teilweise brillierte – und deshalb auch als eine der Favoritinnen bei den Olympischen Spielen in Tokio Anfang August an den Start gegangen war. Doch ausgerechnet dort enttäuschte sie, die deutsche Medaillenhoffnung, auf ganzer Linie. Denn Hussong schaffte es bei keinem ihrer drei Würfe über 60 Meter, belegte nur Rang neun. Das überraschte
viele. Ganz besonders sie selbst. „Viele Zweifel“ seien ihr danach gekommen, gestand Hussong. Sie zeigte sich auch ein wenig ratlos.

Doch all diese Zweifel verwaf Hussong nun mit ihrem Triumph beim „Weltklasse“-Zürich-Meeting im Letzgrund-Stadion. Spätestens dort. Denn bereits am vergangenen Dienstag hatte Hussong ja wieder zu ihrer alten Stärke zurückgefunden, als sie ihren Speer in Rovereto, Italien, auf 66,06 Meter warf. Völlig unbekümmert. Als hätte es die bittere Entäuschung von Tokio nicht gegeben.

Und so verwundert es nicht, dass Hussongs Saisonfazit nach dem Doppelerfolg innerhalb von nur neun Tagen positiv ausfiel. Sehr positiv. Corona-Enttäuschung hin oder her. „Trotz Tokio war es die beste Saison meiner Karriere, auf die ich auch stolz bin“, hielt sie gegenüber dem Merkur fest.

Gut gelaunt, freut sich Hussong nun auf ein paar freie Tage. Auf ihren wohlverdienten Urlaub. Steht eine Reise an? „Mal schauen, das entscheide ich ganz spontan“, sagt die Speerwerferin. Doch ganz egal, wo es auch hingehen wird – die 27-Jährige wird wohl mit einem breiten Grinsen durch die Gegend laufen. Mit nach oben hüpfenden Mundwinkel.

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