3. Handball-Liga SV 64 startet in „schwierige“ Mammutsaison

Zweibrücken · Von den insgesamt 82 Handball-Drittligsten müssen nach dieser Saison 26 Teams den Gang in die Oberliga antreten. Zu denen will der SV 64 Zweibrücken nicht gehören. Obwohl Trainer Stefan Bullacher weiß, wie schwer diese Aufgabe wird. Den Auftakt bestreiten die Löwen am Samstag gegen den TSB Heilbronn-Horkheim.

 Neuzugang Philipp Kockler (am Ball) hat sich gut in die Mannschaft des Handball-Drittligisten SV 64 Zweibrücken eingefügt.

Neuzugang Philipp Kockler (am Ball) hat sich gut in die Mannschaft des Handball-Drittligisten SV 64 Zweibrücken eingefügt.

Foto: Martin Wittenmeier

Angesichts der starken Pokalrunde, die SV 64 Zweibrücken in der vergangenen Corona-Saison abgeliefert hat, scheint das Ziel „Klassenerhalt“ für die nun anstehende Runde in der 3. Handball-Liga auf den ersten Blick recht ungewöhnlich. Bem genaueren Hinsehen allerdings wird deutlich, für wie viele Mannschaften es schwer werden dürfte, in der 3. Liga zu bleiben. Nach den coronabedingten Saisonabbrüchhen, durch das Zulassen von Aufsteigern aus der Oberliga in diesem Jahr, treten nun insgesamt 82 Mannschaften in Liga drei an. Statt in vier Gruppen wird die Vorrunde daher nun in sieben Staffeln ermittelt. 14 Mannschaften kämpfen anschließend in einer Aufstiegsrunde um den Sprung in Liga zwei, die Teams der Plätze sieben bis zwölf gehen in eine Abstiegsrunde. 26 Teams steigen dann in die Oberliga ab. In der Zwölferstaffel F muss der SV 64 demnach nach 22 Hauptrundenspielen unter die ersten Sechs kommen, um sicher drin zu bleiben. „Das Thema Abstieg ist in diesem Jahr für alle präsent“, hatte SV 64-Trainer Stefan Bullacher bereits nach Bekanntgabe des Modus beklagt. In der Gruppe mit der mHSG Friesenheim/Hochdorf, dem TV Germania Großsachsen, der TSG Haßloch, der HG Saarlouis, dem TuS Dansenberg, der TSB Heilbronn-Horkheim, der SG Leutershausen, der HG Oftersheim/Schwetzingen, der SG Pforzheim/Eutingen, der TSG Pforzheim und den Rhein-Neckar-Löwen II sieht Bullacher den SV 64 als Außenseiter.

Und die Mission Klassenverbleib startet für die Zweibrücker gleich gegen einen der Schwergewichte. Zum Auftakt ist am Samstag, 18 Uhr,eder TSB Heilbronn-Horkheim in der Westpfalzhalle zu Gast. „Mit Horkheim kommt gleich ein ganz dicker Brocken in die Halle, die mit Michael Schweikert einen ausgewiesenen Taktikfuchs als Trainer haben“, erklärt Bullacher. Die „TSB Hunters“ gehören seit Jahren zu den Topvereinen der 3. Liga und unterstrichen in der abgelaufenen Saison ihre großen Ambitionen, indem sie für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga gemeldet hatten. „Wir haben uns aber gut vorbereitet und ich sehe uns keinesfalls chancenlos“, bleibt der SV-Coach zuversichtlich.

Und das, obwohl die TSB-Verantwortlichen ihren Kader noch einmal aufgerüstet haben. Nach dem Kreuzbandriss des Rückraumspielers Janik Zerweck, gelang Horkheim kurzfristig ein Transfercoup. Der Kroate Bruno Levak, der in seinem Heimatland beim Erstligisten RK Verteks Varazdin sogar schon Spiele in der EHF European League bestritt, wird die Baden-Württemberger auf Rückraummitte und Rückraumlinks verstärken. Somit bildet er ein Duo mit dem zweiten Neuzugang Louis Mönch, der in der Vorbereitung der überragende Spieler des Teams war. Vom Erstligisten TVB Stuttgart konnten die Hunters Luis Foege verpflichten. Der Junioren-Nationalspieler, der in Stuttgart zusammen mit Jerome Müller auf der rechten Angriffsseite spielt, kommt in Heilbronn mit einem Zweitspielrecht zum Einsatz. Außerdem verfügt das Team von Schweikert mit Routinier Oliver Heß über einen erfahrenen Linkshänder im Rückraum, der schon sechs Jahre Erstligaerfahrung bei dem HC Erlangen und den Eulen Ludwigshafen sammeln konnte.

Demgegenüber sehen die Neuzugänge der Zweibrücker Löwen aus der Oberliga und der eigenen Jugend fast unscheinbar aus. Doch auch wenn die Gastgeber am Wochenende als Underdog ins die Begegnung gehen, sind sie doch gut auf das erste Saisonspiel eingestellt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Vorbereitung konnten die 64er die letzten fünf Testspiele alle für sich entscheiden. Und auch bei der Generalprobe am letzten Wochenende im DHB-Pokal gegen den Erstligisten TuS Nettelstedt-Lübbecke machten die Bullacher-Schützlinge eine gute Figur und sammelnte reichlich Selbstvertrauen. Bei der achtbaren 23:30-Niederlage stellten sich vor allem die beiden Neuzugänge Philipp Kockler und Kevin Knieps als echte Verstärkungen heraus. „Unsere Jungs sind gut drauf und alle sind heiß auf den Saisonstart. Ich freue mich, dass es endlich wieder um Punkte geht“, sagt Bullacher. Leider habe Benni unter der Woche gefehlt, „aber der ist ein Wettkampftyp und wird uns am Samstag top unterstützen“, sieht der SV-Trainer dem Auftakt positiv entgegen. Der Abwehrspezialist Benni Zellmer hat seiner langjährigen Freundin Estelle am Freitag das „Ja-Wort“ gegeben.

Im ersten Heimspiel können die 64er bis auf den verletzten Peter Gohl und Fabian Naumann auf ihren kompletten Kader zurückgreifen. Naumann tritt mit der Zweibrücker Saarlandligamannschaft im Finale des Saarland-Pokals in der Joachim-Deckarm-Halle in Saarbrücken an, mit der er sich in der letzten Saison dafür qualifiziert hatte. Für ihn wird Youngster Julian Hügel den Kader komplettieren. Der 17-jährige A-Jugendspieler hat in der Vorbereitung durch gute Leistungen auf sich aufmerksam gemacht und wird voraussichtlich sein Debüt in der 3. Bundesliga feiern.

Coronabedingt dürfen wieder 350 Zuschauer das Spiel in der Halle besuchen. Karten gibt es im Vorverkauf im Capito Store in der Hauptstraße 100. Es sind aber auch noch Tickets an der Abendkasse erhältlich. Dauerkartenbesitzer werden gebeten, ihre Plätze bis 30 Minuten vor dem Anpfiff einzunehmen, ansonsten werden die freien Plätze ebenfalls an der Abendkasse angeboten.

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