1. FC Kaiserslautern Magdeburg soll als Wendepunkt dienen

Kaiserslautern · Dass der 1. FC Kaiserslautern gerade auf fremden Plätzen noch Verbesserungspotenzial hat, das gibt Trainer Marco Antwerpen zu. Und doch hofft er am Samstagabend, 18 Uhr, beim Tabellenzweiten der 3. Fußball-Liga auf die ersten Auswärtstreffer und -punkte der Saison.

Am Samstag sollen beim Team der Stunde in Magdeburg die ersten Auswärtszähler der Saison für den 1. FC Kaiserslautern um Trainer Marco Antwerpen her.

Am Samstag sollen beim Team der Stunde in Magdeburg die ersten Auswärtszähler der Saison für den 1. FC Kaiserslautern um Trainer Marco Antwerpen her.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Unterschiedlicher könnten die Stimmungsbilder kaum sein. Frust über den erneut verpatzten Saisonstart mit nur fünf Punkten aus sechs Spielen beim 1. FC Kaiserslautern, riesige Euphorie beim 1. FC Magdeburg, der bislang in fünf Partien ungeschlagen blieb. Und so liegen die Blau-Weißen punktgleich mit Spitzenreiter Viktoria Berlin (13 Zähler) auf Platz zwei der 3. Fußball-Liga, die Roten Teufel stehen als 15. wieder einmal nur knapp über dem Strich. Aus der Ruhe bringen lässt sich FCK-Trainer Marco Antwerpen davon allerdings nicht. Noch nicht.

„Mit dem Erfolgsdruck ist das immer so eine Sache“, sagt der 49-Jährige. „Wir sind noch relativ früh in der Saison, da muss man sich noch positionieren.“ Das gehe natürlich über Spiele, die man gewinnt am schnellsten. „Aber wir fahren jetzt ja auch nicht nach Magdeburg, um da nur einen Punkt zu holen.“ Die Roten Teufel wüssten, dass sie in dieser „sehr ausgeglichenen Liga“ in der Lage sind, auch dort drei Zähler zu erkämpfen – „das ist unser Ziel“. Um dann auch weiter in der Tabelle nach oben zu kommen, raus aus dem ungeliebten Keller. Drei Zähler im fremden Stadion scheinen beim Blick auf die Auswärtsstatistik der Pfälzer allerdings gerade als sehr große Herausforderung.

Der letzte Auswärtssieg gelang den Roten Teufeln am 23. Spieltag der Vorsaison, am 6. Februar mit dem 2:0 beim SV Waldhof Mannheim. Beim Debüt von Antwerpen als Lautern-Coach. Sechs Spieltage später folgte der wenig ansehnliche Auftritt beim 1. FC Magdeburg. Die 0:1-Pleite diente jedoch als Weckruf. Danach folgte bis zum 38. Spieltag nur noch eine Niederlage beim TSV 1860 München. Was den Ligaverbleib bedeutete. „Es gab mit Sicherheit auch Spiele, in denen wir auch auswärts richtig dagegen gehalten haben. Das werden wir definitiv in Magdeburg ebenfalls versuchen“. Um dann „den Turnaround“ zu schaffen.

Antwerpen wisse „natürlich“ aber schon, dass es eine sehr schwere Aufgabe wird gegen eine Mannschaft, „die das Momentum gerade absolut auf ihrer Seite hat“. Ein Stück weit neidisch könnte der FCK-Coach werden, wenn er auf das derzeitige Spiel des kommenden Gegners blickt. „Die machen viel richtig. Das, was wir gerade an Problemen haben, läuft bei ihnen richtig gut. Die Chancenverwertung der Magdeburger ist sehr effektiv“, erklärt Antwerpen, dass seine Mannschaft aufpassen müsse, dem Tabellenzweiten um Trainer Christian Titz, der von 2011 bis 2014 Coach des Regionalligisten FC Homburg war, da nicht so viel anzubieten. „Unser Ziel heißt, den 1. FC Kaiserslautern am Samstag niederzuringen“, sagt Titz, der noch nicht vom Aufstieg träumen will, gegenüber Magenta Sport. Ein Ziel, das für den FCK einmal mehr in unerreichbarerer Ferne scheint. Wenn der Trainer der Pfälzer auch nach sechs Spieltagen den Teufel noch nicht an die Wand malen will, muss er doch zugeben: „Auswärts haben wir Verbesserungspotenzial – und zwar reichlich. Das wissen wir.“

Um am Samstagabend (18 Uhr/ARD) etwas aus der MDCC-Arena mitzunehmen, müsse seine Mannschaft zwei wesentliche Aspekte auf dem Platz verbessern: „Wir müssen unsere individuellen Fehler abstellen, die bei uns gerade fast immer sofort zu einem Gegentor führen und wir müssen in der Chancenverwertung effektiver werden.“ Gerade auswärts gebe es von diesen Möglichkeiten meist nicht so viele. „Die musst du dann auch mal nutzen, um Spiele zu gewinnen.“ In den bisherigen drei Auswärtspartien der laufenden Saison ist das dem FCK noch nicht ein einziges gelungen. In Meppen, bei Viktoria Berlin und in Halle blieben die Pfälzer bislang ohne eigenes Tor und ohne Punkt.

Marco Antwerpen betont, dass sich seine Mannschaft noch in einem Prozess befinde, „wir müssen uns da noch ein bisschen Zeit geben“. Wichtig sei es aber, in jedem Spiel eine vernünftige Leistung anzubieten. Erstmals dabei mithelfen könnte am Samstag FCK-Neuzugang Max Hippe, der Anfang der Woche von Borussia Dortmund verpflichtet wurde (wir berichteten). Der Innenverteidiger, der den Roten Teufeln zu mehr Stabilität verhelfen soll, „macht einen guten Eindruck, er ist sehr fokussiert, er tritt schon sehr selbstbewusst auf“, erklärt Antwerpen, dass er ihn in die Überlegungen für Samstag mit einbezieht. In diesen auftauchen können auch wieder Kevin Kraus und Marlon Ritter, die am Donnerstag trainiert haben. „Sie sollten wieder zur Verfügung stehen“, schätzt Antwerpen. Anders als Stürmer Simon Stehle, der aufgrund eines grippalen Infekts ausfällt. Anas Bakhat, Lucas Röser, Avdo Spahic und Hikmet Cifcti fehlen weiterhin. Und Felix Götze sei nach seinem Haarriss im Schädel auf dem Weg der Besserung. „Eventuell können wir ihn nächste Woche schon wieder ins Training nehmen.“, sagt Antwerpen voller Hoffnung. 

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