Glosse Dauersitzen für die Karriere

Sitzen ist das neue Rauchen“, warnten Experten schon vor Jahren. Doch offenbar saßen viele auf ihren Ohren, hörten nicht zu. Denn die Deutschen sind Dauersitzer.

54 Prozent der bundesdeutschen Hinterteile ruhen laut einer Untersuchung mindestens viereinhalb Stunden am Tag auf einem Stuhl. Und vermutlich ist das auch nur die Spitze des Sitzfleischberges. Dauert ein Arbeitstag doch normalerweise länger, egal ob man die Zeit absitzt oder nicht. Denn die moderne Arbeitswelt ist leider oft für den Allerwertesten – also eine Sitztägigkeit.

Aber das Sitzen und Karriere zusammengehören, zeigt ja schon die deutsche Sprache. „Sitzenbleiben“ ist in der Schule zwar negativ, später im Job aber eine Kernkompetenz. Da gilt es dann, Konflikte auszusitzen und es zu überstehen, wenn andere am eigenen Stuhl sägen.

Derjenige jedoch, der es allen recht machen will, sitzt am Ende zwischen allen Stühlen – und entfernt sich damit von den Schalthebeln der Macht, an denen man selbstverständlich auch sitzt. Was sonst. Aber selbst diese Erkenntnisse müssen sich oft erst einmal setzen.

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