Don’t-Do-Listen Was man nicht tun will

Seit die gute alte Aufgabenliste neusprachlich in „To-Do-Liste“ umgewandelt wurde, weil Tu-Liste zu profan klingt, wurde der Alltag inhaltlich und linguistisch optimiert. Jetzt aber wird es – angesichts der Ferien, wenn sie auch mancherorts schon vorbei oder fast vorbei sind – Zeit für das, was man nicht tun will – oder wie es analog lauten müsste: für die „Don’t-Do-Liste“ oder „Tu-es-nicht-Liste“.

Selbige ist meistens sehr lang: So wollen sich die meisten in der Urlaubszeit nicht ärgern, nicht ständig an die Arbeit denken oder sich nicht mit der Familie oder sonstigen Lieben streiten. Aber dann wird es doch so wie mit dem weißen Elefanten: Wer nicht an ihn denken will, denkt erst recht an ihn. Deswegen werden Don’t-Do-Listen viel eher umgesetzt als To-Do-Listen. Denn wer auf diese etwas geschrieben hat, sieht es bereits als erledigt an. Gemäß der beliebten Ausrede: Der Wille zählt für die Tat.

Zur Selbstüberlistung sollten sich Erholungssuchende also vornehmen, gerade jetzt ganz viel an die Arbeit zu denken. Denn dann gehen die Gedanken vielleicht automatisch den gewohnten Ausweg – und damit auf Reisen.

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