Verwechslungskomödie Großes Missverständnis unter ungleichen Freunden

✮✮✮ Neu im Kino: Die Verwechslungskomödie „Das Beste kommt noch“ von Mathieu Delaporte.

 Komödianten: Fabrice Luchini und Patrick Bruel.

Komödianten: Fabrice Luchini und Patrick Bruel.

Foto: Constantin Film

Arthur (Fabrice Luchini) und César (Patrick Bruel) halten seit Schulzeiten zusammen wie Pech und Schwefel, obwohl ihre Temperamente sehr verschieden sind. Der introvertierte Medizinprofessor Arthur lebt zurückgezogen, trauert immer noch seiner Ex-Frau hinterher und geht gern früh ins Bett, um noch in den Klassikern der Weltliteratur zu schmökern.

César hingegen gibt auch mit Ende Vierzig immer noch den Draufgänger, der weder im Beruf noch in der Liebe zur Ruhe kommt. Gerade ist ihm die Wohnung samt Einrichtung und Kleinwagen gepfändet worden, was den Obdachlosen bei seinem langjährigen Freund anklopfen lässt. Ein Zufall, wie ihn sich nur Drehbuchautoren ausdenken können, führt dazu, dass Arthur, der dem Freund seine Krankenkassenkarte leiht, von Césars schwerer Krebserkrankung erfährt, von der dieser noch nichts ahnt. Arthurs Versuch dem Freund schonend beizubringen, dass er nur noch ein halbes Jahr zu leben hat, scheitert kläglich in nervösen Verhaspelungen. Am Ende ist César davon überzeugt, dass nicht er, sondern Arthur sterbenskrank ist, der wiederum nicht mehr die Kraft aufbringt das Missverständnis auszuräumen.

Damit sind die Gleise für eine Verwechslungskomödie der tragischen Art verlegt. Die Regisseure Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière balancieren in „Das Beste kommt noch“ Komik und Sentiment sorgfältig aus, so dass sich die Geschichte in sanften, tragikomischen Wellenbewegungen auf ihr unvermeidliches Ende zubewegt. Mit Fabrice Luchini als nervöser, zartgliedriger Intellektueller und dem extrovertierte Patrick Bruel stehen zwei erfahrene Komödianten vor der Kamera, die als Gegensatzpaar für ein klassisches Buddy-Movie gut funktionieren. Die unglaubwürdige Grundprämisse bleibt jedoch das Hauptproblem des Films, der das Konzept verzögerter Wahrheitsverkündung in zwei Kinostunden doch deutlich überstrapaziert.

F 2019, 117 Min., Camera Zwo (Sb); Thalia Bous; Regie und Buch: Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière; Kamera: Guillaume Shiffman; Musik: Jérome Rebotier; Besetzung: Fabrice Luchini, Patrick Bruel, Zineb Triki, Pascale Arbillot.

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