Neu im Kino ✮✮✮ „Harriet“ von Kasi Lemmons mit Cynthia Erivo

Eigentlich sollte das Gesicht von Harriet Tubman (1820-1913) in diesem Jahr als erste Frau und erste Afroamerikanerin auf dem 20-Dollar-Schein verewigt werden. Aber die Trump-Adminstration setzte die Neugestaltung schon kurz nach der Amtsübernahme aus und versucht seitdem die Angelegenheit unter den Tisch zu kehren.

 Cynthia Erivo überzeugt in der Titelrolle.

Cynthia Erivo überzeugt in der Titelrolle.

Foto: UPI/Glen Wilson

Nun bringt Hollywood mit „Harriet“ ein filmisches Denkmal für die bekannte Kämpferin gegen Skalverei in die Kinos, die selbst aus der Unfreiheit  flüchtete, aber immer wieder in den Süden zurückkehrte, um unter dem Decknamen „Moses“ weitere Sklaven in die Nordstaaten zu führen. Während des amerikanischen Bürgerkrieges arbeitet Tubman als Krankenschwester und Kundschafterin für die Armee der Unionisten. Nach dem Krieg setzte sie sich für das Frauenwahlrecht ein. Ein bewegtes Leben, aus dem Regisseurin Kasi Lemmons die frühen Jahre für ihr klassisches Biopic herausgreift. Sie legt den Film als geradliniges Heldinnen-Porträt an. Wie so oft bei vermeintlich „schwierigen“ Themen flüchtet man sich auch hier in eine sehr konventionelle Erzählweise. Dennoch ist „Harriet“ ein  sehenswertes Werk, das seine emotionale Wirkung vor allem der brillanten Performance von Hauptdarstellerin Cynthia Erivo verdankt.

USA 2019, 126 Min., Camera Zwo (Sb); Regie und Buch: Kasi Lemmons; Kamera: John Toll; Musik: Terence Blanchard; Besetzung: Cynthia Erivo, Janelle Monae, Leslie Odom jr., Joe Alwyn.

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