Neu im Kino ✮✮✮ „Die Stimme des Regenwaldes“ von Niklaus Hilber

Es beginnt mit prächtigen Bildern einer majestätischen Landschaft, dem Regenwald von Borneo. Dazu schwelgt die orchestrale Musik und eine Erzählerstimme hebt an, von dem Gott Balai Tenangan zu erzählen, der dieses Land schuf.

 Das Nomadenvolk der Penan im Regenwald.

Das Nomadenvolk der Penan im Regenwald.

Foto: Tomas Wüthrich/Camino Filmverleih/Tomas Wüthrich

Es sei die Mutter aller Länder, und aus dem, was noch übrig war, sei danach die restliche Welt geschaffen worden.

Im Jahre 1984 kommt der junge Schweizer Bruno Manser in diese Gegend, ein Aussteiger, der die innere Ruhe und eines der letzten Nomadenvölker der Welt sucht, die Penan. „Als Bruno bei uns ankam, war er ein Kind im Körper eines Mannes, hilflos, unwissend und unschuldig“, weiß der Erzähler zu berichten, der niemand anderes ist, als der Häuptling der Penan, Along Sega. Manser findet die Penan, freundet sich mit ihnen an, wird in ihre Gemeimnschaft aufgenommen.

Doch die Tage im Paradies sind gezählt. Die Regierung startet ein Abholzungsprogramm, der Holzexport „wird Malaysia zu einem Erste-Welt-Land machen“, so ist das Ziel. Wer sollte sich da ernsthaft für ein paar Penan interessieren? Bruno Manser tut es, er nimmt den Kampf auf – und wird ihn führen, so lange er lebt.

Regisseur Niklaus Hilbers fiktives Biopic „Die Stimme des Regenwaldes“ (★★★) ist zunächst ruhig und behutsam erzählt, manchmal allerdings, vor allem was die Musik angeht, ein wenig zu pompös. Auch die Liebesgeschichte zwischen Manser und einer jungen Penan-Frau wäre entbehrlich gewesen. Der Film ist mit großem Aufwand gedreht, arbeitet mit autobiografischen Fakten und mit fiktiven Elementen. Bildgewaltig stellt er einen unerschrockenen Mann in den Mittelpunkt, der sich zu einem mutigen Kämpfer für die Menschenrechte und den Schutz der Umwelt entwickelt.

Schweiz/Öst. 2019, 142 Min., Filmhaus Sb; Regie: Niklaus Hilber.

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