Timo Badusch vom KSV Köllerbach „El Capitan“ ist wieder auf der Matte

Köllerbach · Nach langer Verletzungspause kehrt Timo Badusch beim Sieg des KSV Köllerbach gegen Heusweiler in die Bundesliga zurück.

 Köllerbachs Timo Badusch hebt hier seinen Gegner Stoyan Kubatov vom AC Heusweiler hoch, um ihn anschließend zu werfen.

Köllerbachs Timo Badusch hebt hier seinen Gegner Stoyan Kubatov vom AC Heusweiler hoch, um ihn anschließend zu werfen.

Foto: Andreas Schlichter

Nass geschwitzt, völlig ausgepumpt, aber glücklich – so stand Timo Badusch am Samstagabend auf der Ringermatte in der Kyllberghalle. Der KSV Köllerbach feierte einen 16:6-Erfolg zum Ligaauftakt gegen den AC Heusweiler – und Badusch sein Comeback. „El Capitan ist wieder da“, scherzte der Polizeibeamte, der sich im Dezember 2018 eine schwere Schulterverletzung zugezogen hatte und operiert werden musste. „Ich durfte acht Monate nicht auf die Matte, hatte jetzt drei Monate Vorbereitung. Ich musste Ringen fast neu lernen“, erzählte Badusch.

Sein Auftaktgegner in der Klasse bis 75 Kilo griechisch-römisch war kein Leichtgewicht. Stoyan Kubatov ist immerhin Bronzemedaille-Gewinner bei der U23-Europameisterschaft. Doch nach Passivität musste der Bulgare in die Bodenlage. Badusch setzte zu seiner Spezialtechnik an, den Ausheber mit Überwurf. Doch die ganz große Amplitude schaffte er noch nicht, statt einer möglichen Fünfer-Wertung gab es nur zwei Punkte. Gleich vier gab es, als der Köllerbacher seinen Gegner in der zweiten Runde aus dem Stand in die gefährliche Lage beförderte. Badusch führte mit 7:2, dann verließen ihn die Kräfte. Wegen der höheren Einzelwertung rettete er beim 7:7 aber zumindest einen Mannschaftspunkt.

„Das Lampenfieber hat eine große Rolle gespielt, das Vertrauen in die Schulter ist da. Mein Arzt Klaus Johann hat ganze Arbeit geleistet“, sagte Badusch, „ich muss jetzt an meinem kardiologischen Dasein arbeiten. Ich bin erst bei 80 Prozent.“ Köllerbachs Mannschaftsverantwortlicher Thomas Geid war mit dem Sieg der Mannschaft und seines Kapitäns durchaus zufrieden: „Mit Timo ist wieder zu rechnen. Es war eine Leistung, auf der man aufbauen kann. Für die Zuschauer waren einige sehr schöne Kämpfe dabei. Das spricht für die Qualität der Bundesliga.“

500 Zuschauer sahen einen durchaus spannenden Kampfabend. Nach sechs Duellen stand ein 6:6 auf der Anzeigetafel. Ein starkes Zwischenergebnis für die Gäste, an dem auch die beiden Ex-Köllerbacher Gennadij Cudinovic und Nico Zarcone ihren Anteil hatten. Cudinovic drehte in der Klasse bis 98 Kilo Freistil den Kampf gegen KSV-Neuzugang Nicolai Ceban 20 Sekunden vor dem Schlussgong von 0:2 auf 4:2. Zarcone behielt in der Wiederauflage der beiden letztjährigen Finalkämpfe um die deutsche Einzelmeisterschaft gegen Valentin Seimetz in der Klasse bis 66 Kilo Freistil mit 3:1 die Oberhand. „Das war ganz wichtig für die Jungs“, freute sich Heusweilers Trainer Cacan Cakmak über den ordentlichen Rundenstart, „wo wir wirklich stehen, das können wir erst nach zwei, drei Kämpfen sagen.“

Also vielleicht schon am Donnerstag, denn dann tritt Heusweiler beim KV Riegelsberg an. Der verlor seinen Auftaktkampf bei der RKG Freiburg knapp mit 15:18. Köllerbach muss bereits am Mittwoch zum ASV Hüttigweiler, der sich am Samstagabend beim ASV Urloffen mit 18:11 durchsetzen konnte.

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