Stabsstelle wird aufgestockt

Saarbrücken. Die Stabsstelle Nachhaltigkeit in der Saarbrücker Staatskanzlei soll personell verstärkt werden: Dafür vorgesehen ist der frühere CDU-Landtagsabgeordnete und Mitarbeiter im Referat Strahlenschutz im Umweltministerium, Thomas Seilner (wir berichteten). Seilner war zuvor dort Leiter der Stabsstelle Umweltmanagement

 Ein nachhaltiges Netzwerk: v.l. Gabriel Mahren, Hubert Ulrich und Klaus Kessler im Jahr 2004 beim Quark-Kartoffel-Essen auf dem politischen Aschermittwoch der Grünen in Saarlouis. Foto: Jenal

Ein nachhaltiges Netzwerk: v.l. Gabriel Mahren, Hubert Ulrich und Klaus Kessler im Jahr 2004 beim Quark-Kartoffel-Essen auf dem politischen Aschermittwoch der Grünen in Saarlouis. Foto: Jenal

Saarbrücken. Die Stabsstelle Nachhaltigkeit in der Saarbrücker Staatskanzlei soll personell verstärkt werden: Dafür vorgesehen ist der frühere CDU-Landtagsabgeordnete und Mitarbeiter im Referat Strahlenschutz im Umweltministerium, Thomas Seilner (wir berichteten). Seilner war zuvor dort Leiter der Stabsstelle Umweltmanagement. Wann er seine Mitarbeit in der Stabsstelle aufnehmen wird, steht nicht fest. Die Zustimmung des Personalrates stehe noch aus, sagte Ministeriums-Sprecherin Sabine Schorr auf Anfrage der SZ.

Seilner hatte gegen die Vergabe der Stelle an Gabriel Mahren, einen Vertrauten von Grünen-Chef Ulrich, vor Gericht mit Erfolg geklagt. Die Qualitätskriterien bei der Bewerberauswahl waren nicht richtig gewichtet worden. Es gab eine neue Vorstellungsrunde.

Zu den Details des erzielten Vergleichs wollte sich Seilner, der gegenwärtig Urlaub auf Mallorca macht, gestern gegenüber der SZ nicht äußern. Sabine Schorr sagte, nach dem Vergleich habe Seilner Anspruch auf eine Tätigkeit, die eine entsprechende Höhergruppierung erlaube. Dem Vernehmen nach soll es sich um eine Einstufung im Angestelltentarif von E 14 nach E 15 (rund 5000 auf 5500 Euro monatlich) handeln, das heißt Seilners vorhandene Stelle wird aufgestockt.

Gabriel Mahren, der ehemalige Saarlouiser Umwelt-Dezernent und Fraktionschef der Grünen im Stadtrat, wird seine Stelle am 1. Dezember im Umweltministerium antreten und zur Staatskanzlei abgeordnet. Die Beamtenstelle ist mit A 16 (rund 6000 Euro brutto monatlich) dotiert. Schorr wies darauf hin, dass die Stabsstelle Nachhaltigkeit, wie im Koalitionsvertrag festgeschrieben, für das Ministerium von besonderer Bedeutung sei. Leiter der Stabsstelle ist bereits Martin von Hohnhorst, die frühere rechte Hand von Umweltminister Stefan Mörsdorf (CDU).

Meinung

Schwarz-grüne Nachhaltigkeit

Von SZ-Redakteur

Guido Peters

Zwei Parlamentstage lang wurde die Regierungskoalition nicht müde, wortreich über die Notwendigkeit des Sparens zu fabulieren. Natürlich auch im eigenen Hause. Zu dieser Überzeugungsarbeit passen die Personalien Mahren und Seilner im Umweltministerium allerdings - salopp formuliert - wie die Faust aufs Auge. Der Ulrich-Vertraute Mahren ist in der Stabsstelle Nachhaltigkeit mit einem gut dotierten Posten versorgt worden. Und nach einem juristischen Vergleich soll jetzt auch der Ex-CDU-Abgeordnete Seilner einen Platz in der Stabsstelle finden. Dass diese von einem Vertrauten von Ex-Umweltminister Mörsdorf geleitet wird, rundet die Nachhaltigkeit des parteipolitischen Postenschachers ab. Bei aller Bedeutung der Stabsstelle: Hätte die Umweltministerin nicht hier einen Sparakzent setzen können? Vielleicht kann der Personalrat noch dazu beitragen, dass personalpolitische Vernunft ins Ministerium zurückkehrt.

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