Leserbrief-Polemik: Hauskrach bei der Linkspartei

Sulzbach. Es knirscht in der Sulzbacher Linkspartei. So hat jetzt Wolfgang Willems (58), der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, den Vorstand seines Ortsverbandes verlassen. Diesen Schritt möchte er, wie er gegenüber der SZ erklärte, "als Zeichen der Distanzierung vor einer kommenden Veröffentlichung" verstanden wissen. Es geht um das Blättchen "Der Sulzer"

 Hat den Vorstand der Linkspartei verlassen: Wolfgang Willems. Den Fraktionsvorsitz im Stadtrat will er behalten. Foto: Maurer

Hat den Vorstand der Linkspartei verlassen: Wolfgang Willems. Den Fraktionsvorsitz im Stadtrat will er behalten. Foto: Maurer

Sulzbach. Es knirscht in der Sulzbacher Linkspartei. So hat jetzt Wolfgang Willems (58), der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, den Vorstand seines Ortsverbandes verlassen. Diesen Schritt möchte er, wie er gegenüber der SZ erklärte, "als Zeichen der Distanzierung vor einer kommenden Veröffentlichung" verstanden wissen. Es geht um das Blättchen "Der Sulzer". Dort war jüngst der Leserbrief des Sulzbacher CDU-Mitglieds Peter Sandmeyer abgedruckt. Überschrift: "Die Linkspartei und ihre SED-Vergangenheit". Tatsachen verdrehen, Leute diffamieren und die Unwahrheit sagen, schrieb Sandmeyer, seien noch die harmlosesten Vergehen im SED-Regime der alten DDR gewesen. Und die Linke in Sulzbach, so heißt es weiter, "greift offensichtlich zu den gleichen Methoden". Was sich wiederum bezieht auf einen vorangegangenen Leserbrief der Linke-Ortsverbandsvorsitzenden Marlies Krämer. Sie hat nach Meinung Sandmeyers die gesamte CDU in Misskredit gebracht.

Auf diesen Leserbrief, sagt Wolfgang Willems, habe nun Marlies Krämer in der nächsten Sulzer-Ausgabe antworten wollen. Und dies in einer Form, die er nicht billige. Krämers Leserbrief sei zu polemisch und damit einem guten politischen Stil abträglich. Willems: "Ich möchte mit diesem Text nicht in Verbindung gebracht werden. Ich verwahre mich gegen solche Polemik." Mit anderen Worten: Eher mal verbal das Florett bemühen, als gleich den Krummmsäbel.

Der Text, den Marlies Krämer verfasst hat, liegt der SZ vor. In der Tat beinhaltet er eine Reihe von persönlichen Angriffen als Antwort auf den Leserbrief Peter Sandmeyers. Da ist unter anderem die Rede von einem, "der einen Riss in der Schüssel hat" ("Psychokeramiker"), von "Charakterlosigkeit" oder auch von "unverschämten Äußerungen".

All dies und anderes mehr wollte Wolfgang Willems nicht absegnen. Wenngleich er die Äußerungen Sandmeyers im "Sulzer" als nicht akzeptabel erachtet: "Wir alle haben als Sulzbacher Bürgerinnen und Bürger nichts mit der ehemaligen SED-Ideologie zu tun." . Zurückkeilen, sagt er, sei aber seine Sache nicht.

Marlies Krämer selbst wollte sich am gestrigen Mittwoch zu der ganzen Angelegenheit nicht äußern. "Kein Kommentar", meinte sie am Telefon.

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