Von Gnomen, Elfen und Leseratten

Riegelsberg. Etwas ziemlich Ausgefallenes - und zwar eine Hörspiel-Vorpremiere - wurde dem jungen Publikum in der Riegelsberger Rathausgalerie geboten. Das geheimnisvolle Stück "Rasauiama" ist noch nicht im Mondstein-Tonart-Studio (St. Ingbert) aufgenommen worden. Frisch, live und voller Überraschungen war der Nachmittag

 Mit alten Bibliotheken, Dinosauriern, Elfen und Gnomen in ihrem Hörspiel haben Marion Thiele de Zapata und Gerhard Lang die jungen Zuhörer völlig gefesselt. Foto: Jenal

Mit alten Bibliotheken, Dinosauriern, Elfen und Gnomen in ihrem Hörspiel haben Marion Thiele de Zapata und Gerhard Lang die jungen Zuhörer völlig gefesselt. Foto: Jenal

Riegelsberg. Etwas ziemlich Ausgefallenes - und zwar eine Hörspiel-Vorpremiere - wurde dem jungen Publikum in der Riegelsberger Rathausgalerie geboten. Das geheimnisvolle Stück "Rasauiama" ist noch nicht im Mondstein-Tonart-Studio (St. Ingbert) aufgenommen worden. Frisch, live und voller Überraschungen war der Nachmittag. Das Testpublikum hockte gebannt auf Kissen und schaute mit großen Augen zu den beiden Akteuren.

Der Musiker Gerhard Lang aus Sankt Ingbert und die Sprecherin Marion Thiele de Zapata erfinden abenteuerliche Hörspiele. Für die Liveaufführung hatten sie das umfangreiche Manuskript gekürzt. Ratzen, Scharren, zartes Klopfen und andere Geräusche an der Gitarre bauen die Atmosphäre auf.

Die Geschichte spielt in einer alten Bibliothek mit einer langen herrschaftlichen Theke wie in einem Grandhotel und hohen Holzregalen voller Bücher. Lisa, die Hauptperson, soll ein Referat über Dinosaurier halten. Eine alte Tiergestalt aus Sandstein lockt sie in das Gebäude. Bald begegnet sie Herrn Baltasar, dem Bücherwurm, und der Leseratte Romeo. Die ist fein, gebildet und auch etwas frech. Romeo verliebt sich in eine indische Altweltmaus, die ihrerseits in eine Bärin verwandelt wird. Eine Elfe, die mit Kusshand glitzernde Lichtpunkte pustet und einen Gnom lernen die Kinder kennen. Marion Thiele de Zapata schlüpft in die Rolle der Erzählerin. Sie ist auch Lisa, und sie gibt mit heller Elfenstimme dem Gnom Kontra. Die feschen Dialoge, präzise Gesten, das leise Agieren untereinander und szenische Details machen die Sache lebendig und rücken das Hörstück in Richtung Theater. So ist die Live-Aufführung hörens- und sehenswert. Gerhard Lang, dem die männlichen Parts obliegen, setzt selbstkomponierte Songs dazwischen. Die Geschichte balanciert auf der Grenze zwischen Wirklichkeit und Fantasie. Es geht darin vor allem um die Kunst des Geschichtenerfindens, und auch darum dass man die eigene Fantasie bewahrt.

Im Mittelpunkt steht ein uraltes Buch und die geheimnisvolle drachenähnliche Figur Rasauiama. Rätsel wollen gelöst werden. Das Publikum hilft mit beim Entschlüsseln von Versen wie "Suche den Ort in der Tiefe verborgen, finde das Band zwischen heute und morgen". Vielleicht würden nach der Vorpremiere noch weitere Ideen hinzu kommen, meint Marion Thiele de Zapata. Vielleicht werde daraus sogar eine Doppel-CD, sagt Gerhard Land. Fest steht, dass sie zur Geschichte Spielsteine und ein Brettspiel kreieren werden. Das ist nämlich bei den beiden Mondstein-Ton-Artisten so Usus. Fest steht auch, dass das Testpublikum von dem Duo begeistert war.

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