Müll im Wald lässt keinen kalt

Sulzbachtal/Fischbachtal. Da hat wohl einer den letzten Sperrmülltermin vergessen: Seit Sonntag stehen an der Zufahrt zum Fischerheim an den Weihern im Trenkelbachtal in Hühnerfeld eine Couchgarnitur, eine Matratze und eine Sperrholzplatte. Nur wenige Meter entfernt liegen voll gestopfte blaue Mülltüten. Aufgefallen ist diese illegale Müllablagerung einem SZ-Leser

 Sofa, Sessel und Matzratze wurden vor wenigen Tagen an den Fischweihern im Trenkelbachtal abgeladen. Foto: ll

Sofa, Sessel und Matzratze wurden vor wenigen Tagen an den Fischweihern im Trenkelbachtal abgeladen. Foto: ll

Sulzbachtal/Fischbachtal. Da hat wohl einer den letzten Sperrmülltermin vergessen: Seit Sonntag stehen an der Zufahrt zum Fischerheim an den Weihern im Trenkelbachtal in Hühnerfeld eine Couchgarnitur, eine Matratze und eine Sperrholzplatte. Nur wenige Meter entfernt liegen voll gestopfte blaue Mülltüten.

Aufgefallen ist diese illegale Müllablagerung einem SZ-Leser. Der Mann befürchtet, dass im nächsten Jahr, wenn jeder Bürger für das Abholen seines Sperrmülls bezahlen muss, es noch mehr dieser Müllsünden geben wird. Das sieht auch Günter Hofmann so. Er ist ehrenamtlicher Naturschutzbeauftragter der Stadt Friedrichsthal. Auf seinen jüngsten Spaziergängen durch die Wälder rund um die Stadt hat er in der Nähe der Friedrichsthaler Kompostierungsanlage ein Sofa entdeckt. Gleich daneben stehen noch eine Kühlbox und eine Fritteuse. Keine 50 Meter weiter ragen zwei Berge von Bauschutt in die Höhe. "Nach der Entscheidung des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) werden bald noch mehr Müllplätze in unseren Wäldern zu finden sein", ist Günter Hofmann überzeugt.

Ab 2011 gibt es die bisherige vierteljährliche Sperrmüll-Abfuhr nicht mehr. Die Kosten waren in den Müllgebühren enthalten. Künftig erfolgt die Abfuhr des Sperrmülls auf Abruf. Dafür muss extra eine so genannte Servicegebühr bezahlt werden. Für 0,5 bis zu vier Kubikmeter Sperrmüll sind das 15 Euro.

Nach Angaben von Richard Michaely, dem Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Sulzbach, sind Müllablagerungen im Wald und anderen Flächen in der Stadt illegal und ein Verstoß gegen das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz. Wer gegen dieses Bundesgesetz verstoße, begehe eine Ordnungswidrigkeit. Die Höhe des Bußgeldes richte sich nach Art und Menge des Abfalls, könne zwischen 150 und 500 Euro betragen. Wie Michaely weiter erklärt, haben die Mitarbeiter des Sulzbacher Ordnungsamtes in diesem Jahr für illegale Müllablagerungen Bußgelder in Höhe von 3500 Euro verhängt. Leider gelinge es nicht immer, den Verursacher zu ermitteln. Der Leiter des Ordnungsamtes weist darauf hin, dass Sperrmüll kostenlos bei den Wertstoffzentren des Entsorgungsverbandes EVS abgeben werden kann.

Die Sulzbacher Kommunale Dienstleistungsgesellschaft (KDI) betreibt an der Eisenbahnschachtanlage in Altenwald ein solches Zentrum. KDI-Prokurist Dieter Heckmann: "Die beiden Sofas im Trenkelbachtal hätte der Unbekannte bei uns kostenlos entsorgen können." Doch Altholz aus dem Baubereich gehöre nicht zum Sperrmüll. Je nach Art und Menge koste die Abgabe zwischen zwei und 20 Euro. Geld muss auch für gemischte Bauschutt- und Abbruchabfälle, wie Gipskartonplatten, bezahlt werden - zwischen zwei und 30 Euro. Kostenpflichtig ist auch die Entsorgung von alten Pkw-Reifen. Pro Reifen ohne Felgen müssen drei Euro, mit Felgen vier Euro bezahlt werden.

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