Schulalltag in Zeiten von Corona Briefe sichern den Kontakt zu Freunden

Gonnesweiler · Unterricht an der Grundschule Nohfelden läuft wie geplant. Ein erstes Fazit von Schulleiter Volker Morbe.

 Schulleiter Volker Morbe freut sich, dass die Schüler die neuen Regeln gut umsetzen.

Schulleiter Volker Morbe freut sich, dass die Schüler die neuen Regeln gut umsetzen.

Foto: Frank Faber

Pünktlich wird an der Grundschule der Gemeinde Nohfelden die klasseninterne Post zugestellt. In Gonnesweiler übernehmen Viertklässler seit Wiederbeginn des Schulbetriebs auch den Job des Briefträgers. Aus dem Fenster lassen sie einen Korb mit Briefen zu ihren Klassenkameraden runter, die sich eine Etage tiefer in einer anderen Lerngruppe befinden. „Die Schüler beantworten die Briefe und halten so kontaktlos Kontakt untereinander“, erklärt Schulleiter Volker Morbe.

Vor dem Neustart nach siebenwöchiger Pause wegen der Corona-Pandemie sind die 56 Schüler auf Lerngruppen in den Standorten Gonnesweiler und Sötern aufgeteilt worden. „Wir haben Planungen in zwei Schulhäusern umsetzen müssen und kleine Gruppen gebildet“, berichtet Morbe. Scheu und verunsichert seien die Schüler am ersten Tag zum Unterricht erschienen. „Damit sie sich an die Regeln gewöhnen, werden die Schüler von einem Lehrer auch im Bus begleitet. Das klappt und deshalb lassen wir die Begleitung in dieser Woche auslaufen“, kündigt der Rektor an.

In mehreren Online-Konferenzen hat sich das Lehrerkollegium ausgetauscht und das Musterkonzept des Ministeriums auf die Schulen in Gonnesweiler und Sötern umgeschrieben und angewendet. „Auch wir waren am ersten Tag aufgeregt und haben uns gefragt: Passt alles? Haben wir alles berücksichtigt?“, gesteht Morbe. Vom Bus über den Schulhof bis in den Klassenraum achten die Lehrer darauf, dass die Schüler ihre Masken tragen und keine Nähe zu anderen Kindern entsteht. Vor dem Ausziehen der Maske steht gründliches Händewaschen an. „Am Sitzplatz nehmen alle die Maske ab, die danach in einen Plastikbehälter gelegt wird“, beschreibt Morbe Teile des Hygieneplans.

Jeder Schüler sitzt im Unterricht an einem Einzeltisch. Die Benutzung der Toilette regeln kindgerechte Tafeln im Sinne einer Verkehrsampel: Bei Rot ist besetzt. Die Pausen finden versetzt statt, Lehrpersonal kontrolliert die Abstandsregel von zwei Metern. „Die Kinder sind bislang sehr diszipliniert“, lobt Morbe.

Vor dem Neustart seien deren Eltern und Erziehungsberechtigte per E-Mail angeschrieben worden. „Es sind dadurch dann auch Fragen an uns herangetragen worden. Die Eltern haben sich auch mit ihren Kindern über die neue Situation unterhalten“, ergänzt der Pädagoge. Und überhaupt sei die Trennung der Klassen in verschiedene Lerngruppen für die Schüler schon schwer gewesen. „Wir haben das im Vorfeld gut kommuniziert und setzen den Schülern bekannte Lehrer in den Lerngruppen ein, damit der Bruch nicht so hart wird“, berichtet er. Aber die Enttäuschung, dass ein Schüler nun nicht mehr neben seinem Freund sitzen dürfe, könne er absolut nachvollziehen. „Doch das Bewusstsein für die neue und ganz andere Situation ist bei allen Kindern vorhanden“, sagt der Schulleiter.

In den vier Schulstunden wird überwiegend in den Hauptfächern unterrichtet. Des Weiteren ist eine Notbetreuung für 19 Kinder von der ersten bis dritten Klasse in sechs Gruppen eingerichtet. „Die Lehrer sind bis zum Mittag an der Schule eingesetzt und danach geht es für sie im Homeschooling weiter“, vermittelt Morbe einen Einblick in den Arbeitstag der Lehrer. Allerdings, so der Schulleiter weiter, sei es an der Zeit, dass auch die anderen Kinder wieder zur Schule kommen können. „Aber dann wird es eng, wir müssen dann wieder alles in zwei Schulhäuser umsetzen“, weiß er für die Zukunft. Doch zunächst resümiert der Schulleiter zufrieden, dass sich die neuen Abläufe in der ersten Woche gut eingespielt haben.

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