Asyl bekommen Herrenloser Ziegenbock fühlt sich nun im Ferienpark heimisch

Gonnesweiler · Herrenloser Ziegenbock tauchte auf dem Gelände der Seezeitlodge am Bostalsee auf. Nun lebt er am See.

 Lars Corpataux schaut nach dem Wohl des Ziegenbocks.

Lars Corpataux schaut nach dem Wohl des Ziegenbocks.

Foto: Frank Faber

Das große, grüne Tor war zu, dennoch war kürzlich ein herrenloser Ziegenbock auf das Gelände der Seezeitlodge am Bostalsee marschiert. Gepflegt, weißes und dunkles Fell, keine Ohrmarken, unbestimmtes Geschlecht – so stand er da, absolut zutraulich und machte „Määäh“. Die Hotelmitarbeiter rätselten über das plötzliche, unangemeldete und verfrühte Eintreffen des Geißbocks, denn zu dieser Zeit war die Seezeitlodge wegen der Corona-Pandemie noch geschlossen.

Dem Hotelpersonal gelang es, zunächst den keinen Widerstand leistenden Ziegenbock festzubinden und informierten daraufhin Hubertus Kuhn von der Nohfeldener Gemeindeverwaltung. „Er muss vorher am verschlossenen Tor gesessen haben und ist dann irgendwie hinter einem Auto auf das Hotelgelände reingelaufen“, vermutet Kuhn. Allerdings vom Besitzer des Vierbeiners fehlte jede Spur. „Wir haben dann rumtelefoniert und versucht rauszukriegen, wem der Ziegenbock entlaufen sein könnte. Aber alles ergebnislos, keiner hat sich gemeldet“, berichtet Kuhn.

Wohin nun mit ihm? „Wir haben die Tierrettung angerufen, der Freisener Naturwildpark hätte ihn erst einen Tag später abholen können“, erläutert er weiter. Als weitere Alternative stand kurzzeitig der Aufenthalt im Notzwinger auf dem gemeindlichen Bauhof im Raum.

Doch da hat der Ziegenbock es nun noch viel besser getroffen. Er musste nur noch auf die gegenüberliegende Seite des Bostalsees transportiert werden. „Als wir davon gehört haben, haben wir ihn sofort aufgenommen“, sagt Lars Corpataux, technischer Leiter bei Center-Parcs. Und keineswegs ist der Ziegenbock im Ferienpark in einem Stall gelandet. „Wir haben eine große Schafherde auf dem Gelände, und darin haben wir ihn integriert“, so Corpataux.

Nun, gut drei Wochen später, hat noch niemand den Verlust des Bocks gemeldet. „Der fühlt sich bei uns richtig wohl“, beobachtet er. Gemeinsam mit 150 Wiederkäuer-Kollegen zieht der Ziegenbock auf dem Gelände nun von einer zur nächsten Fläche und ist behilflich, das Graswachstum zu stutzen. Die vierbeinige Mäher-Alternative kürzt nicht nur schadstofffrei das Gras auf den Wiesenflächen im Ferienpark, sondern düngt sie noch zusätzlich.

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