Abschlussveranstaltung Bestattungsverein Namborn-Heisterberg ist nun Geschichte

Namborn/Heisterberg · Hauptgrund für die Auflösung waren fehlende Neumitglieder. Heute gibt es andere Möglichkeiten, für einen Bestattungsfall vorzusorgen.

 Der Bestattungsverein Namborn-Heisterberg wurde sozusagen beerdigt.

Der Bestattungsverein Namborn-Heisterberg wurde sozusagen beerdigt.

Foto: dpa/Heiko Lossie

Der Bestattungsverein ist nunmehr Geschichte. „Er war ein Produkt seiner Zeit. Heute gibt es andere Möglichkeiten, für einen Bestattungsfall vorzusorgen“, sagte der Vorsitzende Hugo Frei bei der Abschlussveranstaltung des Bestattungsvereins in der Marktschenke. „Hauptgründe für die Auflösung des Bestattungsvereins zum 30. Juni vergangenen Jahres waren fehlende Neumitglieder, die negative Altersstruktur, eine große Anzahl von Sterbefällen, die seit Jahren andauernde Null-Zins-Politik sowie Kosten für Gutachten zur Überwachung der ordnungsgemäßen Vereinsführung“, erläuterte Frei. „Auch Bemühungen um eine eventuelle Übernahme des Bestattungsvereins durch eine größere Versicherung waren erfolglos.“

Die Frist für die Anmeldung von Ansprüchen gegenüber dem Bestattungsverein betrug ein Jahr und endete am 7. Juli. „Ansprüche waren nicht zu erwarten und wurden auch nicht gestellt“, berichtet Frei. Einstimmig beschloss die Versammlung, die Sicherheitsrücklage in Höhe von 324,53 Euro dem Kirchbauverein Pfarrei Mariä Himmelfahrt zu spenden.

„Das Gründungsjahr des Bestattungsvereins Namborn/Heisterberg ist nicht mehr genau zu ermitteln. Vermutlich begann die Epoche unter dem Namborner Ortsvorsteher Josef Naumann und wurde von seinem Nachfolger Karl Massing fortgesetzt. Die Bestattungskosten wurden damals aus einer Sterbekasse beglichen“, berichtete Geschäftsführer Günter Schwan. Und weiter: „Seit 1976 gibt es ein Kassen- und Mitgliedsbuch. 1986 wurde ein ordentlicher Vorstand gewählt, eine Vereinssatzung beschlossen.“ Der jährliche Beitrag wurde ab dem 1. Januar 1986 von sechs auf zwölf Mark und pro Sterbefall von 340 auf 400 Mark erhöht. Der jährliche Beitrag betrug zuletzt 30 Euro, und 500 Euro pro Sterbefall wurde ausgezahlt. Der Bestattungsverein hatte mit 1123 Mitgliedern zum 31. Dezember 1986 seinen höchsten Stand. Zuletzt waren es noch 402 Mitglieder. Den höchsten Kassenstand mit 110 287,77 Euro verzeichnete er am 31. Dezember 2014.

Geschäftsführer Schwan ging ebenfalls auf die aktuelle Situation ein und sagte: „Es war eine richtige Entscheidung, die Reißleine zu ziehen, eine vernünftige und beste Lösung für unsere Vereinsgemeinschaft.“

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