Weihnachtsmärkte in Osterbrücken und Haupersweiler Sieben Eimer Teig warteten auf die Besucher

Haupersweiler/Osterbrücken · In Haupersweiler und Osterbrücken war es am Wochenende weihnachtlich. Ostertalbahn machte halt.

 Die Ortsgruppe der Arbeiterwohfahrt präsentierten Geschenkideen für das Weihnachtsfest.

Die Ortsgruppe der Arbeiterwohfahrt präsentierten Geschenkideen für das Weihnachtsfest.

Foto: Frank Faber

Der Ofen war aus, die Backbleche blieben leer, die Weihnachtsbäckerei hatte geschlossen. Es hatten sich zu wenig Kinder zum Plätzchenbacken beim Weihnachtsmarkt in Haupersweiler angemeldet. „Schade“, fand Ortsvorsteher Franz-Josef Danneck. Währenddesssen bettete Edmund Weigerding, Vorsitzender des AH-Dorf- und Kulturvereins, das Jesuskind in die mit Stroh ausgelegte Krippe.

Statt süßem Naschwerk gab es wie immer deftige Kost. Die Seniorinnen des Kapellenvereins hatten sieben Eimer Teigmasse für die Zubereitung ihrer Grumbeerwaffeln vorbereitet. „Wir machen das schon seit Jahren, auch bei den Dorffesten“, erklärte Hermine Scheer. Mehr als drei Stunden habe die Vorbereitung mit Lauchschneiden und Kartoffelschälen in Anspruch genommen. Vor dem Waffelbacken musste noch die Technik überprüft werden, weil jeweils zwei neue Waffeleisen vom Ortsrat und dem Kapellenverein angeschafft worden waren. „Wir stellen mal die Stufe zwischen vier und fünf, dann sehen wir ja, wie die Waffel wird“, sagte Erna Marx. Nach einer über den Daumen gepeilten Backzeit nahm sie dann eine goldbraune und dampfende Waffel vom Eisen. Passt doch.

Vor dem Vereinshaus leuchtete derweil die Dekoration von drei Holzbuden neben der Krippe. Der Obst- und Gartenbauverein hatte Brote mit Leberwurst und Gourmetschmalz geschmiert, zur Verdauung gab es Birnen- und Zwetschenschnaps aus eigener Herstellung. Die IG Pro Fastnacht, die Hubertusjugend und der AH-Dorf- und Kulturverein waren bereit zur Bewirtung, als der Musikverein Haupersweiler/Oberkirchen den Auftritt des Nikolaus begleitete.

Zuvor waren die Blasmusiker noch im Nachbardorf Osterbrücken im Einsatz gewesen. Dort waren die ortsansässigen Vereine für die 27. Auflage des Adventsmarktes gerichtet. „Bei dem stürmischen Wetter sind wir froh, dass wir den Adventsmarkt überhaupt veranstalten können“, sagte Ortschef Thomas Krampe (SPD). Pünktlich hielt die Ostertalbahn am Haltepunkt Osterbrücken, und die Fahrgäste füllten den Dorfplatz. Die kleinen Gäste stiegen gleich um und drehten auf einem Hirsch- oder Pferderücken ihre Runden.

Ein nostalgisch anmutendes Karussell bot den Kindern viel Freude. Und auch Vierbeiner kamen nicht zu kurz: Hundekekse-Leckerli verkaufte der Gebrauchshundesportverein. Die Nachwuchsinitiative You Kid organisierte gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr den Crepes- und Kakaoverkaufsstand. Bei erfahrenen Brandschützern schaukelte ein großer Topf gefüllt mit Gulaschsuppe über den Flammen eines Lagerfeuers. Geschützt vor heftigen Windböen backten die Turnerfrauen ihre Zimtwaffeln im Café Wellblech, einem alten und ausgedienten Bauwagen. Andreas Kostka aus Hoof präsentierte im Zelt aus Europaletten geflämmte Flaschenregale.

Direkt neben ihm waren die im Mehrgenerationen-Workshop gefertigten Flaschenlichter und Engel der Ortsgruppe der Arbeiterwohlfahrt erhältlich. Mit Kaffee und Kirschstreuselkuchen versüßte die Gruppe den Besuchern ihren Aufenthalt im Zelt. Die saisonalen Klassiker Glühwein und Punsch wurden draußen an den Buden ausgeschenkt.

 Hermine Scheer (links) und Erna Marx backten in Haupersweiler Grumbeerwaffeln.

Hermine Scheer (links) und Erna Marx backten in Haupersweiler Grumbeerwaffeln.

Foto: Frank Faber

Planmäßig nach 75 Minuten endete der Zwischenstopp der Bahnreisenden in Osterbrücken, und der Ostertalbahn-Sonderzug fuhr wieder in Richtung Ottweiler ab. Auf dem Dorfplatz folgte daraufhin der große Moment für die kleinen Besucher. Ho, ho, ho: Der Nikolaus traf ein und bescherte den wartenden Nachwuchs.

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