Adventskonzert in Freisen Weltpremiere in der Freisener Kirche

Freisen · Der Kinder- und Jugendchor gestaltete das Adventskonzert mit so mancher Überraschung.

 Der Kinder- und Jugendchor Freisen während des zweiten Programmteils als große Familie im imaginären Wohnzimmer versammelt.

Der Kinder- und Jugendchor Freisen während des zweiten Programmteils als große Familie im imaginären Wohnzimmer versammelt.

Foto: Isolde Meuler

Wieder einmal war die Freisener St. Remigius Kirche so voll, dass Klappstühle und etliche Stehplätze herhalten mussten, damit alle Besucher das Adventskonzert des Kinder- und Jugendchores Freisen erleben konnten. Der Chor hat sich zu einer festen Größe im nördlichen Saarland entwickelt.

Und das kommt nicht von ungefähr. Die 33 jungen Leute singen so stimmgewaltig, dass sie mühelos alle 510 Besucher erreichten, teilt eine Sprecherin des Chores mit. Nicht nur dieser Umstand, sondern auch eine insgesamt profunde Gesangstechnik zeichne diesen Kinder- und Jugendchor aus. So ganz nebenbei sei noch erwähnt, dass der Chor alle 16 Programmtitel und drei Zugaben auswendig vortrug.

Nach „Jingle Bell Rock“ und „Eine Muh, eine Mäh“ folgte der erste Höhepunkt. Chorleiter Rolf Mohr kündigte eine Welturaufführung an: „You raise me up“ trug der Chor nicht nur gesanglich vor, gleichzeitig konnte das Publikum auf einer großen Leinwand zum ersten Mal das Musikvideo sehen, das der Chor sowohl im Tonstudio als auch mit drei Protagonistinnen in Außenaufnahmen erstellt hatte. Tosender Applaus war der Lohn für das Projekt.

Dass der Chor die gesamte Bandbreite vom Pianissimo bis zum Fortissimo beherrscht, zeigte er in dem Stück „Carol of the Bells“. Bei „The Lamb“ und „The Seal Lullaby“ erkannte man deutlich, wie der Chor mittlerweile gereift ist, um feinste Nuancen emotionaler Gefühle darzustellen, so die Sprecherin weiter. Mit „O Holy Night“ beendete der Chor den ersten Teil seines Programms, wobei Marie Pukallus in ihrem Solo überzeugte. Das Saarbrücker Blockflötenensemble Flautissimo gestaltete mit Werken von der Renaissance bis zur Moderne den Mittelteil und erntete viel Applaus.

Im zweiten Teil sang der Chor bekannte Lieder zu Advent und Weihnacht. Dabei hatte er sich auch optisch etwas einfallen lassen. Chorleiter Mohr berichtete, dass seine Choristen bei allen Interviews immer darauf hinweisen, dass sie sich im Chor wie in einer großen Familie fühlen. Deswegen sei er auf die Idee gekommen, dass sich diese große Chorfamilie in ihrer besten Festtagskleidung versammelt und in einem imaginären Wohnzimmer die Advents- und die kommende Weihnachtszeit gemeinsam feiert. Zahlreiche Solistinnen lockerten dabei die Strophenlieder auf. Besondere Erwähnung gebührt der elfjährigen Tamia Schäfer, die souverän das „Ave Maria“ vortrug. Einen weiteren Gag erlaubte sich der Chor, als die kleine Paula Becker im Nachthemd erschien und sich im Kinderbettchen auf der Bühne schlafen legte. Passend dazu sang der Chor „Heidschi Bumbeitschi“, wobei im Publikum sogar auch bei vielen Männern ein kleines Tränchen in den Augen zu erkennen war. Am Ende band der Kinder- und Jugendchor Freisen das Publikum in seine Familienfeier mit ein. Alle sangen gemeinsam „Leise rieselt der Schnee“, den „Andachtsjodler“ und „Stille Nacht“.

Stehende Ovationen sorgten dafür, dass der Chor drei Zugaben sang. Als er beim letzten Lied „Feliz Navidad“ am Ende die Hände hoch zu einem Herzen formte, gaben viele Besucher dieses Symbol mit der gleichen Geste an den Chor zurück. Besucherin Uta Biehl meinte: „Der Chor ist unbeschreiblich gut. Mit diesem Konzert fängt für mich Weihnachten an.“

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